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- Subject: [Piraten Herne] NRW tritt bei direkter Demokratie auf der Stelle
- Date: Wed, 16 Nov 2016 15:49:25 +0100
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung 45/16
Köln, 16.11.2016
NRW tritt bei direkter Demokratie auf der Stelle
Mehr Demokratie veröffentlicht neues Volksentscheid-Ranking
Während in den vergangenen Jahren in einer Reihe von Bundesländern die Hürden
für Volks- und Bürgerbegehren gesenkt wurden, tritt Nordrhein-Westfalen auf
der Stelle. Das ist eine der Aussagen des heute veröffentlichten neuen
Volksentscheid-Rankings der Initiative „Mehr Demokratie“.
Seit der Veröffentlichung des letzten Vergleichs der Bundesländer in Sachen
direkter Demokratie vor drei Jahren haben nicht weniger als zehn
Bundesländern die Verfahren für kommunale Bürgerbegehren und landesweite
Volksbegehren verbessert. In Nordrhein-Westfalen hat sich seit 2011 hingegen
nichts mehr getan. „Deshalb befindet sich NRW im Ranking mit Platz 6
weiterhin nur im Mittelfeld“, stellt Alexander Trennheuser,
Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie, bedauernd fest. „Auch auf diesen
Tabellenplatz sollte man sich aber nicht zu viel einbilden, weil er auch
dadurch zustande kommt, dass andere Bundesländer teilweise immer noch höhere
Hürden als NRW haben“, so Trennheuser weiter.
Besonders bei landesweiten Volksbegehren schneidet Nordrhein-Westfalen mit
der Note „ausreichend“ schlecht ab. Punktabzüge gibt es für den Ausschluss
von Volksbegehren zu Haushaltsfragen. Auch die hohe Hürde von 1,1 Millionen
Unterschriften, die für ein Volksbegehren zu leisten sind, trägt zur
schlechten Note bei. „Solche Hindernisse sind der Grund dafür, dass das
letzte Volksbegehren in NRW vor 38 Jahren stattfand“, sagt Trennheuser. Von
bundesweit 90 Volksbegehren fanden nur zwei in NRW statt. Während es allein
in Bayern zu sechs Volksentscheiden kam, wurden die Bürger in
Nordrhein-Westfalen noch nie an die Abstimmungsurne gerufen.
Bei den Regeln für Bürgerbegehren in Städten und Gemeinden steht NRW mit der
Note „befriedigend“ zwar besser da, jedoch sieht man bei Mehr Demokratie auch
hier noch Verbesserungsbedarf. „Kritikwürdig ist vor allem der Ausschluss von
Bürgerbegehren zu Großprojekten. Während die Münchner über den Bau einer
dritten Startbahn an ihrem Flughafen abstimmen konnten, sind solche
Bürgerentscheide in NRW nicht möglich“, erläutert Trennheuser.
Mehr Demokratie fordert von der Politik, den Blick stärker auf die positive
Wirkung von Volksabstimmungen zu richten. „Die direkte Demokratie gibt den
Menschen die Möglichkeit, konkrete Fragen direkt selber zu entscheiden, statt
bei Wahlen nur pauschale Denkzettel zu verteilen“, erklärt Trennheuser.
Direkte Demokratie verpflichte die Gewählten zudem dazu, auch abseits von
Wahlen den ständigen Dialog mit ihren Wählern zu suchen. Dies wirke dem
derzeit um sich greifenden Populismus entgegen.
Hintergrund:
Bürgerbegehren verbesserungsbedürftig
www.nrw.mehr-demokratie.de/volksentscheid_ranking_nrw_2016.html
Stagnation bei Volksbegehren
www.nrw.mehr-demokratie.de/volksentscheid-ranking-nrw-2016.html
Thorsten Sterk
Pressesprecher
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Mehr Demokratie e.V.
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