nrw-hellwegstammtisch AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste des Hellweg-Stammtischs
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Re: [NRW-Hellwegstammtisch] Atommüll als Energiequelle?? - das zeugt von geringer Sachkenntnis und geringem Verständnis für atompolitische und historische Abläufe In Vergangenheit und Gegenwart..........
Chronologisch Thread
- From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
- To: Kruse <wendanix AT t-online.de>
- Cc: "Rainer Klute \(Piratenpartei Deutschland\)" <rainer.klute AT gmx.de>, nrw-hellwegstammtisch AT lists.piratenpartei.de, helmut.tributsch AT alice.it, bertramrolf AT aol.com, ruhr AT lists.piratenpartei.de, nrw-ak-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [NRW-Hellwegstammtisch] Atommüll als Energiequelle?? - das zeugt von geringer Sachkenntnis und geringem Verständnis für atompolitische und historische Abläufe In Vergangenheit und Gegenwart..........
- Date: Tue, 31 Jul 2012 19:40:51 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-hellwegstammtisch>
- List-id: Mailingliste des Hellweg-Stammtischs <nrw-hellwegstammtisch.lists.piratenpartei.de>
Moin moin allseits,
um Missverständnissen vorzubeugen: Die Positionen, die Herr Klute und die Nuklearia vertreten, sind in der Piratenpartei absolute Minderheitspositionen.
Wir sind keine gleichgeschaltete Einheitspartei, auch wenn es klare programmatische Beschlüsse zum schnellstmöglichen Ausstieg gibt, lassen wir als Basisdemokraten auch konträre Meinungen innerhalb der Partei zu.
Im innerparteilichen Meinungsbildungstool "Liquid Feedback" wie auch auf Parteitagen auf allen Ebenen hat sich immer wieder - und auch schon vor Fukushima - die klare Position der Piraten gezeigt.
Freundlicher Gruß
Hanns-Jörg Rohwedder
MdL NRW
Umweltpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion der #20Piraten im Landtag Düsseldorf
Am 31.07.2012 09:20, schrieb Kruse:
Hallo,
weitere gute Literatur zu diesem Komplex können wir gern empfehlen!
Freundliche Grüße
Jürgen Kruse
Schermbeck
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-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Re: Frage zur groben Einschätzung dieser Ideen! - Atommüll als Energiequelle??
Datum: Mon, 30 Jul 2012 06:37:44 -0400 (EDT)
Von: Rolf Bertram <bertramrolf AT aol.com>
An: wendanix AT t-online.de
Lieber Herr Kruse,
der Vorschlag der Piraten zeugt von geringer Sachkenntnis und
mangelndem Verständnis für atompolitische Abläufe in Gegenwart und
Vergangenheit.
Die Idee
1. ist uralt und wurde zur Durchsetzung der Atomtechnologie von den
Befürwortern oft vorgebracht.
2. verkennt, dass damit die Freisetzung von Radioaktivität sogar noch
verstärkt wird - und das für Jahrtausende.
3. leistet Vorschub für den politischen Trend, die Atomtechnologie
wieder hochzujubeln.
4. bietet den Atomkraftbefürwortern zusätzlich Stoff, die unlösbaren
Probleme einer Endlagerung als lösbar hinzustellen
5. lässt unbeachtet, dass zur Abdeckung des Energiebedarfs durch
vorhandene Technologien (Sonne, Wind etc.) ausreichendes Potenzial zur
Verfügung steht.
Die genannte Idee ist mit Nachdruck abzulehnen.
Freundliche Grüße
Rolf Bertram
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-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Kruse<wendanix AT t-online.de>
An: Bertram<bertramrolf AT aol.com>; helmut.tributsch
<helmut.tributsch AT alice.it>
Verschickt: Mo, 30 Jul 2012 11:08 am
Betreff: Frage zur groben Einschätzung dieser Ideen! - Atommüll als
Energiequelle??
Sehr geehrter Herr Bertram!
Sehr geehrter Herr Tributsch!
Für die Diskussionen um Atomtransporte und Atommülllagerung wüßten
wir gern Ihre kurze Einschätzung zu solchen Ideen und Vorschlägen,
wie sie jetzt von der Piratenpartei diskutiert werden.
Freundliche Grüße
Jürgen Kruse
für die Atomianer:
www.attac-netzwerk.de/wendland/atomianer
Bonifatiusstr. 10
46524 Schermbeck
T: 02853-8579557
30.7.2012
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http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nuklearia/Atomm%C3%BCll
_/*Atommüll: Energie für Jahrhunderte*/_
Nuklearia Brote w0500.jpg
Wir machen uns für die dritte Möglichkeit stark: Atommüll als
Energiequelle nutzen! Denn dieser sogenannte »Müll« ist eigentlich
gar keiner. Was aus einem unserer heutigen Leichtwasserreaktoren
wieder herauskommt, ist zu 97 Prozent Kernbrennstoff. Herkömmliche
Reaktoren können diese Art Brennstoff allerdings nicht nutzen, und
man erklärt ihn daher einfach zu Müll.
So eine Verschwendung! Eine Scheibe Brot essen wir doch auch ganz
auf! Wir beissen nicht nur ein klein wenig ab, werfen den Rest in
den Abfall und machen dasselbe mit der nächsten Scheibe!
Im heute vorhandenen Atommüll steckt solch eine Fülle von Energie,
dass wir den Bedarf Deutschlands für einige hundert Jahre damit
decken können.
Sogenannte Schnelle Reaktoren können den Atommüll in spaltbares
Material umwandeln und daraus Energie gewinnen. Das gilt auch für
die fiesen, langlebigen Bestandteile wie etwa Plutonium. Auch dieses
Material wird zur Energieerzeugung genutzt und stellt danach keine
Bedrohung mehr dar. So lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe
schlagen:
Der Atommüll wird vernichtet. Von den entstehenden
Spaltprodukten sind vier Fünftel nach einigen Jahrzehnten
unschädlich, der Rest nach rund 300 Jahren. Das ist immer noch lang,
aber technisch machbar. Wir brauchen kein Endlager mehr.
Wir gewinnen Energie für Jahrhunderte und das bei einer
vielfach besseren Energieausbeute als in heutigen
Leichtwasserreaktoren – sauber, klimafreundlich und ohne weiteren
Uranabbau.
Geeignete Schnelle Reaktortypen wie IFR oder PRISM, die
Atommüll als Brennstoff verarbeiten können, sind fertig
entwickelt und warten nur noch auf ein politisches Signal.
Großbritannien prüft derzeit ein Angebot von GE Hitachi: Der
Hersteller will zwei PRISM-Reaktoren bauen und damit Großbritanniens
Plutoniumvorräte entsorgen.
Russland muss noch Dutzende Tonnen Plutonium aus Kernwaffen
vernichten. Das könnte ebenfalls in einem Schnellen Reaktor
geschehen.
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Ja, wohin mit dem Atommüll?
Zu diesem Thema hat die AG Nuklearia einen Flyer erstellt:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nuklearia/Flyer/Wohin_mit_dem_Atomm%C3%BCll
Inhaltlich lehnt er sich an die Wikiseite der Nuklearia zum
Atommüll an, die auch weiter- und tiefergehende Informationen
enthält:<http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nuklearia/Atomm%C3%BCll>.
Die Nuklearia will den Flyer aber nicht bloß zum Herunterladen
anbieten, sondern auch drucken – so richtig auf Papier.
Wenn du Exemplare davon haben willst, lies dies hier:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Nuklearia/Flyer/Wohin_mit_dem_Atomm%C3%BCll (Antworten auf diese Mail bitte immer auch an den Absender, nicht
nur an die Mailingliste!)
-- Mit freundlichen Grüßen Rainer Klute Piratenpartei
Deutschlandhttp://www.piratenpartei.de/ Kreisverband
Dortmund (Ombudsmann) Nuklearia (Gründer):
http://nuklearia.de/wir-ueber-uns
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Material dazu:
zur Verwertung
_*Wissenschaftler warnt vor nuklearer Kettenreaktion in einem Endlager in
Salzstöcken*_
Vor wenigen Tagen erhielt ich eine Mitteilung von einem mir
befreundeten Wissenschaftler, der vor ca 25 Jahren, am Hahn Meitner
Institut in Berlin (damals noch Kernforschungs-Einrichtung) arbeitete.Er wurde
damals aufgefordert, ein Gutachten über die Sicherheit der Endlagerung
radioaktiven Abfalls in Salzstöcken
anzufertigen. Kurz gefasst hat er dazu folgendes geschrieben. :
" Die Hitze um die radioaktiven Fässer wird Kristallwasser aus dem Salz
herauslösen und der radioaktive Müll wird allmählich in einer Salz-Sole
zu liegen kommen. Da typischer Weise im radioaktivem Abfall
verschiedenste technische Metalle ungetrennt entsorgt werden und die
Salzlösung hoch leitend ist, ist die Entstehung von
Potential-Unterschieden (Spannungsreihe) und damit von
elektrochemischen Strömen unvermeidlich. Radioaktive Metall-Jonen
werden wandern und an geeigneten kathodischen Oberflächen
abgeschieden. Das würde auch auf Plutonium-Jonen zutreffen. Es könnten
sich Schichten bilden, die über lange Zeitperioden wachsen und
möglicherweise eine kritische Masse erreichen. Eine nukleare
Verpuffung oder eventuell sogar eine richtigen Kernexplosion wäre nicht
auszuschliessen".
Name und Adresse: Prof. Dr. Helmut Tributsch
helmut.tributsch AT alice.it,
Freundliche Grüße
Rolf Bertram
- Re: [NRW-Hellwegstammtisch] Atommüll als Energiequelle?? - das zeugt von geringer Sachkenntnis und geringem Verständnis für atompolitische und historische Abläufe In Vergangenheit und Gegenwart.........., Hanns-Jörg Rohwedder, 31.07.2012
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