Re: [Ennepe-Ruhr] Stolperstein in Witten

[christian.gebel AT piratenpartei-nrw.de]

Hallo Ralf,

irgendetwas sagt mir, dass du diese Antwort übereilt verfasst hast, aber sie wirkt zumindest ehrlicher als die erste. Genau deshalb noch einmal zu eben jener:

1. Verschiedene Fraktionen würden es heute auch nicht mehr machen (Gruppen zwang damals).

Nehmen wir an, das sei wahr. Dann sollen wir uns dem ohne gute Argumente anschließen? (Gruppenzwang heute) Keine gute Idee.

2. Wer achtet auf die Steine? Und wer weis wo Sie liegen, teilweise sind Sie schon matt!

Menschen, die wissen, dass die Steine teilweise schon matt sind, wissen offenbar, wo sie liegen. Aber es geht nicht darum zu wissen, wo sie liegen. Es geht darum, ihnen immer wieder irgendwo zu begegnen, um einerseits die Allgegenwärtigkeit und das Ausmaß greifbar zu machen und ihnen andererseits konkrete Namen zuordnen zu können, damit man einen persönlichen Bezug zu diesen Menschen aufbauen kann.

3. Die Namen werden mit (Füßen belaufen) ist das schön, wo sind die Tafeln an den Häusern?

Gute Frage. Ohne Argument Nummer 5 könnte man dir fast glauben, dir wäre tatsächlich daran gelegen. Und nein, es ist kein Wortspiel, wenn ich sage, dass Stolpersteine eine besonders niedrigschwellige Form von Mahnmalen sind. Auch das macht sie so besonders.

4. Teilweise wollten es Familie das auch nicht. (Mir ist eine bekannt)

Das spricht nicht gegen Stolpersteine per se, sondern für eine sorgsame Auswahl.

5. Man sollte die Vergangenheit ruhenlassen.

Ich glaube, das ist dein Hauptargument, und weil es das einzige ist, das gar nicht versucht, in sich schlüssig zu sein, sondern einfach ein Gefühl ausdrückt, kann man es auch nicht widerlegen wie die übrigen. Es nervt dich offenbar einfach, mit dem konfrontiert zu werden, was du für eine Schuldzuweisung hältst. Dabei geht es vielmehr um ein Gedenken der Opfer. Vielleicht versuchst du mal, es von dieser Seite zu betrachten. Du musst dich ja auch nicht am Gedenken beteiligen. Aber projiziere deine Ablehnung des Gedenkens bitte nicht auf die Allgemeinheit. Man sollte nicht die Vergangenheit ruhen lassen, sondern man soll gedenken, wenn es einem ein Bedürfnis ist – und Stolpersteine helfen dabei.

6. Spende ja Kinderhospiz,Kinder Krebsstadion oder Kochenmark spende (Geld dafür),das wäre super und würde uns mehr bringen.

Niemand hindert dich daran, dafür zu spenden oder das zusätzlich zu beantragen. Und das „uns“ beziehe ich jetzt mal wohlwollend auf die Gesellschaft, nicht auf die Partei.

MfG, at

On 12. Mai 2018, 18:43 +0200, Rolf Bartmann <Pirat-Bartmann AT gmx.de>, wrote:

Gute Anwort!? und die Leute aus dem 1 Wletkrieg werde nicht bedacht!!

Mache Zeitzeugen wollen auch Ihre Ruhe haben,und ander sagen Deutschalnd bitte nicht das Zaheln vergessen!

Wann soll das mal aufhören,die Kirche hat auch verbrechen auf den Schlutern.

 

Noch eien schönen Abend!
 

DDM. Ralf Bartmann
Holzstr.80
58453 Witten

Tel.: 01577 1234 422

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Gesendet: Samstag, 12. Mai 2018 um 18:23 Uhr
Von: christian.gebel AT piratenpartei-nrw.de
An: nrw-ennepe-ruhr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ennepe-Ruhr] Stolperstein in Witten

Hallo zusammen,

vielen Dank! Zwar teile ich eure Meinung überhaupt nicht, aber sie zeigt zumindest, weswegen es so wichtig ist, sich auch heute noch für das Gedenken einzusetzen. Und dafür sind Stolpersteine eine sehr gute Möglichkeit.

MfG, at

Am 12. Mai 2018, 17:56 +0200 schrieb Frank Rimkus <nrw-ennepe-ruhr AT lists.piratenpartei.de>:

 

 

Am 12. Mai 2018 um 16:35 schrieb Rolf Bartmann <Pirat-Bartmann AT gmx.de>:

 

Von meiner Seite ein Nein!

Vermutlich werde ich mit meiner Meinung alleine stehen.

 

MfG

Ralf

Danke Ralf,

eigentlich wollte ich mich der Stimme enthalten, aber diene Gründe der Ablehnung treffen voll meine Meinung.

Ich bekomme jedesmal ein Würgen, wenn es um 60, 70, 80 Jahrfeiern des "Fehlverhaltens" unserer Großeltern geht.

 

Wir haben doch zurzeit genug Mist um daran erinnert zu werden. Jeden Tag die gleichen Nachrichten,

nur die Todeszahlen variieren...

 

Es gibt so viele Gedenkstätten, mir reicht es.

 

Mit Grüßen vonner Ruhr

Frank M. Rimkus

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