Re: [Ennepe-Ruhr] Koalition in Griechenland

[Harald Franz <harald AT franzspace.com>]

Martin,
 
was Du da schreibst, liest sich recht pauschal und macht nicht den Eindruck, dass Du Dich intensiver mit dem Koalitionspartner der Mehrheitspartei, die fast die absolute Mehrheit erreicht hat, beschäftigt hast.
 
1. staune ich, wie schnell und konsquent die Wahlsieger zur Sache gehen. Bei ums dauern Koalitionsverhandlungen mindestens Wochen, wenn nicht Monate. Deutsche Gründlichkeit und Gezerre, siehe 2.
 
2. ist die Botschaft von, nur der Hälfte der Minister, die die alte Regierung aufgestellt hatte, schon eine erste erstaunliche Sparmaßnahme. Jeder Minister mit seinem Personal: persönicher Referent, Stellvertreter, Sekretariat, Pressestelle etc. kostet pro Jahr >1 Mio Euro im Jahr. Normalerweise wird um möglichst viele Minister, Pfründe und Versorgung verdienter Parteikader gekämpft.
 
3. Warten wir Mal ab, ob die neue Regierung es schafft, die jahrzehntelang geübte Praxis der Kumpanei der reichen Familien/Unternehmer mit den Parteien aufzulösen. Die Altparteien in Griechenland haben zig Mio Euro Schulden aufgehäuft und eher nie etwas zurückgezahlt. Die sind grundsätzlich alle völlig überschuldigt, haben sich aber immer wieder irgendwelche Tricks ausgedacht, noch mehr Euros einzusacken, um ihre Klientel bedienen zu können.
 
Informieren und Beobachten. Es kann zur Zeit in Griechenland nur besser werden.
 
piratigst
DerfairePirat

Am 28.01.2015 um 21:52 schrieb Martin Debold:

Nabend zusammen,

vermisst außer mir noch jemand den Aufschrei der Linken, dass ihre Genossen in 
Griechenland mit den Ultra-Rechten koalieren, gegen die sie selbst in 
Deutschland auf die Straße gehen?
Die Moral des einzelnen hört dort auf, wo die Unmoral des anderen anfängt, um 
mal einen bekannten Satz zu modifizieren.
Herzlichen Glückwunsch!

Martin