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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] MfG zur (No)HoGeSa Hannover gesucht

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] MfG zur (No)HoGeSa Hannover gesucht


Chronologisch Thread 
  • From: Christopher Schrage <schrage AT nixus.net>
  • To: "nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de" <nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] MfG zur (No)HoGeSa Hannover gesucht
  • Date: Wed, 19 Nov 2014 17:14:30 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>


Am 19.11.2014 um 15:17 schrieb "Leonie Tonsen" <piraten_duesseldorf AT tonsen.net>:

Huhu,

 

...

 

Der friedliche Gegenprotest (von Zivilgesellschaft, Antifa, Parteien, …) während der Demo war gut, richtig und wichtig, wurde dann aber natürlich total von den Gewalttaten einiger überschattet.


Genau, es ist wichtig auch auf der Straße zu zeigen, dass es eine Mehrheit gibt, die sich gegen Fachismus, Rassismus, rechte Ideologie und vor allem auch gegen Gewalt stellt.

Das wird auch prompt von den Nazis (nicht nur online) ausgeschlachtet, für nächsten Sa ist in Hannover eine Demo „gegen linke Gewalt“ angekündigt. http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Rechte-planen-weitere-Demo-in-Hannover,demo800.html

 

Jetzt kann man immer sagen „ja aber das waren vll gar keine echten Linken“, aber „die Szene“ distanziert sich nicht, sondern feiert (in Teilen) sowohl das Kneipen-Randale-Nazis-Verprügel-Video als auch beschädigte Polizeiwagen.


Und genau das halte ich für einen großen Fehler. Er sorgt unter anderem dafür, dass es für den Aussenstehenden keine klare Abgrenzung zur Gewalt gibt und damit steht und fällt ein großer Teil der Glaubwürdigkeit des friedlichen Protests.

Ich habe in Gorleben oft erlebt, wie wichtig letztendlich die klare Distanzierung von jeglicher Gewalt war. Die ist vor allem durch die eindeutige Ab- und auch Ausgrenzung der Gruppen gezeigt worden, die sich nicht an den Grundsatz der Gewaltlosigkeit halten wollten. In den ersten Jahren des "Widerstands" gab es in gewissem Umfang Verständnis für die weniger friedlichen Teile der Szene. Das Ergebnis war, dass weniger als ein Prozent, die, die im Zweifel tatsächlich bereit waren mit Steinen auf Polizisten zu werfen, weil sie diese als Gegner ansahen, den Medien die Möglichkeit gaben sich in der Berichterstattung genau darauf zu konzentrieren. Der anderen Seite, hier der Staatsgewalt, wurde die Möglichkeit eröffnet mit Maßnahmen zu antworten, die nicht mehr vom Grundgesetz gedeckt waren (willkürliches Einkesseln von beliebigen Gruppen, Räumen von Camps inklusive der Zerstörung von Zelten und Material, kurzfristige Versammlungsverbote im Vorfeld, Feststellung von Personalien ohne erkennbaren direkten Anlass u.Ä.). Der Erfolg des Widerstands lag letztendlich auch darin sich nicht beirren zu lassen und sich klar von jeglicher Gewalt zu distanzieren, nicht nur durch Erklärungen sondern auch tatsächlich. D.h. in den Camps war willkommen, wer sich an die selbst gegebenen Spielregeln hielt. Die kleinen Grüppchen von Leuten, die das anders sahen haben weiterhin nach ihren eigenen Regeln gespielt, aber die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wurde klar dominiert von mehr als 15.000 Atomkraftgegnern, die friedlich demonstrierten und am Ende dort auf der Straße saßen wo sie am meisten störten.
...

Genau das wünsche ich mir für den Widerstand gegen Nazis: Viele Menschen, die deutlich zeigen, dass sie weder Nazis noch Gewalt hinnehmen.

Soviel dazu.
nixus




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