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Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)
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- From: fuexxchen AT arcor.de
- To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Ddorf-Talk] Fwd: Forderungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum
- Date: Sat, 20 Oct 2012 14:18:55 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
- List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
Liebe Piraten, in Weiterleitung sende ich eine weitere Mail mit einkopierten Anlagen des 'Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum'. Gern können wir in der nächsten Woche im AK Kommunalpolitik über die Forderungen des Bündnisses diskutieren, z.B.:
LG Fuexxchen -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Forderungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum Datum: Sat, 20 Oct 2012 11:27:57 +0200 Von: An: Liebe MitstreiterInnen, im Anhang sende ich Euch eine von mir überarbeitete Fassung des Forderungskataloges. Die Änderungsvorschläge sind rot markiert. Ich bitte Ben Klar seine Kritik zu dem Finanzierungsbeispiel (blau) noch einzuarbeiten, so dass das Beispiel im Sinne seiner Kritik nachvollziehbar und plausibel ist. Im Anhang findet Ihr außerdem den Offenen Brief der Architekten vom Linksrheinischen Verkehrs- und Verschönerungsverein von November 2011, von dem ich bei unserem letzten Treffen erzählt habe. Sie üben darin - auch ganz in unserem Sinne - deutliche Kritik an der Düsseldorfer Wohnungspolitik. In Vertretung von OB Elbers hat der Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin geantwortet. Siehe Seite 4 bis 6 des Dateianhangs! Darin kommt auch der Milieuschutz nach § 172 Baugesetzbuch vor. Für Bonin lassen sich in Düsseldorf "keine sozialen, kulturellen oder sonstigen Eigenheiten für die Feststellung eines besonderen Milieus erkennen." Außerdem heißt es im letzten Absatz: "Auch im Geltungsbereich einer Milieuschutzsatzung eröffnet der § 172 (4) BauGB im Übrigen zahlreiche Tatbestände, unter denen z. B. Sanierungsmaßnahmen, Abbruchanträge und Neubauten zu genehmigen wären. Im Ergebnis ist dieses Instrument daher nicht zur Anwendung gekommen, weil die damit verbundenen Eingriffe in das private Eigentum in keiner Weise durch erwartete städtebauliche Missstände oder absehbar negative Folgewirkungen begründbar sind." Solidarische Grüße Peter Nowinski Forderungskatalog „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf“
Nettokaltmieten von 5,- € / m² sind machbar! Kommunalen Wohnungsbau nutzen! Die Kommune hat im Haushalt Mittel für den kommunalen Wohnungsbau einzuplanen. Wenn diese Mittel sinnvoll genutzt werden, sind Nettokaltmieten von 5,- € / m² real umsetzbar.
Ein Beispiel: Die Kommune beschließt ein Wohnungsbauprogramm i. H. v. 20 Mio. € jährlich und baut davon eigene neue Wohnungen. Ein Neubau kostet durchschnittlich 1.200 € pro m². Eine neue Wohnung mit 50 m² kostet somit 60.000 €. Bei 5 % Schuldendienst (d.h. Zinsen und Tilgung) ergibt sich eine Summe von 3.000 € im Jahr. Monatlich sind dies demnach 250 € Miete. Es ergibt sich ein Quadratmeterpreis von 5,- €.
Wenn die 20 Mio. € wie im obigen Beispiel genutzt werden, können jährlich 332 neue bezahlbare Wohnungen mit insgesamt 16.600 qm Wohnfläche entstehen! Fördermittel des Landes nicht ungenutzt lassen! Das Land NRW bezuschusst Kommunen durch Landesfördermittel. Diese wurden in den letzten Jahren nur teilweise von der Stadt Düsseldorf abgerufen, da sie angeblich nicht von Investoren genutzt würden. Wir fordern die Stadt auf, die vorhandenen Gelder abzurufen und selbst bezahlbaren Wohnraum zu schaffen! Baugrundstücke sind keine Spekulationsflächen! Leere Bauflächen sind in Düsseldorf rar. Die wenigen vorhandenen Flächen sollen von der Kommune mithilfe des kommunalen Wohnungsbauprogramms selbst bebaut werden oder auf Erbpachtbasis an Genossenschaften mit Verträgen zur Mietpreisbegrenzung (5 EUR/qm kalt) vergeben werden. In keinem Fall dürfen Baugrundstücke der Spekulation von Investoren überlassen werden, die dann wegen ihrer hohen Renditeerwartungen erneut Luxusviertel bauen wollen! Öffentliche Wohnungsbestände müssen in öffentlicher Hand bleiben! Die vorhandenen öffentlichen Wohnungsbestände werden von der Stadt Düsseldorf vorzugsweise an private Investoren verkauft. Die Stadt ist damit weder für die weitere Vermietung und Mietpreisgestaltung, noch für die Erhaltung der Gebäude verantwortlich. Sie verspielt somit erneut ihre Möglichkeiten zur Einflussnahme beim Mietspiegel. Wir fordern die Stadt Düsseldorf auf, vorhandenen städtischen Wohnraum nicht zu privatisieren! Milieuschutzsatzungen gegen Gentrifizierungsprozesse! Viele Stadtviertel in Düsseldorf haben in den letzten Jahren ihren Charakter verändert. Ganze Stadtteile, die früher über ein breites Angebot an preiswertem Wohnraum verfügten, gelten plötzlich als Toplagen. Entsprechend steigen die Mietpreise, die sich selbst Normalverdiener kaum noch leisten können. Dieser Prozess setzt sich fort, andere VermieterInnen in diesen Vierteln ziehen nach und heben ihre Mieten ebenfalls an. Viele können sich ihr Viertel dann nicht mehr leisten und müssen wegziehen. Doch diese Verdrängung muss nicht sein! Wir fordern von der Stadt Düsseldorf, von der Möglichkeit der Milieuschutzsatzung nach dem Baugesetzbuch Gebrauch zu machen und somit die alteingesessene Düsseldorfer Bevölkerung vor Verdrängung zu schützen!
VVV Verkehrs- und Verschönerungsverein für den linksrheinischen Teil der Stadt Düsseldorf e. V. San-Remo-Str. 6, 40545 Düsseldorf, www.vvv-linksrheinisch.de, Mail: info AT vvv-linksrheinisch.de
anlässlich der aktuellen Debatte in unserer Stadt über die Entwicklung des Wohnungsmarkts, steigenden Mieten und die Angst vor sozialer Verdrängung, wenden wir uns heute in Form eines offenen Briefes an Sie. Die anhaltende Gentrifizierung in den Stadtteilen führt bei vielen Düsseldorfer Familien zu großer Sorge vor ansteigenden Wohnkosten. Etliche befürchten, weitere Mietsteigerungen nicht mehr tragen zu können und das angestammte Wohnumfeld verlassen zu müssen. Entsprechende Ängste sind in letzter Zeit leider berechtigt. Exemplarisch dafür ist die Situation im Linksrheinischen. Der Zuzug finanzstarker Einwohner korrespondiert besonders in Oberkassel mit der Verdrängung von alteingesessenen Bewohnern. Angesichts dieser Entwicklung muss u. E. eine sehr grundsätzliche Frage sozialer Stadtentwicklung neu beantwortet werden: Wie bewahren wir gesellschaftlichen Zusammenhalt und verhindern zunehmende soziale Segregation (Entmischung)? Soziale Stadtentwicklung braucht Steuerungsinstrumente, wenn sie sozialer Verdrängung und Segregation entgegenwirken will. Konkret geht es um Handlungsbedarf in folgenden Bereichen: 1. Milieuschutz Diese aus dem § 172 Baugesetzbuch gegebene Möglichkeit auf kommunaler Ebene eine Satzung zu erlassen die im Wesentlichen dazu dient, die Zusammensetzung der Bevölkerung zu schützen und die Luxusmodernisierungen einzuschränken, wurden in der Vergangenheit als rechtliches Instrument ignoriert oder aufgrund des Liberalisierungsgedankens der Mehrheitsfraktionen nicht als Mittel gesehen. Zum Schutz der (meist alteingesessenen) Mieter ist es Zeit diese rechtlichen Grundlagen zu nutzen. Denn gewählte politische Vertreter haben die Pflicht und Schuldigkeit, geltende Gesetze zum allgemeinen Wohl des Volkes umzusetzen. 2. Entmietung Durch Leerstand einzelner Wohnungen in einem Mietshaus wird eine zunehmende Verwahrlosung herbeigeführt. Reparaturen werden nicht mehr durchgeführt. Nach kurzer Zeit droht der Auszug der noch verbliebenen Mieter und der Abriss. Oft versagt hier die Aufsicht der zuständigen Ämter. 3. Fehlspekulationen Oft verweisen Investoren auf einen zu hohen Kaufpreis; also eine veritable Fehlspekulation! Abriss und Neubau von „Residenzen, Stadtpalais und Townhouses" an finanzkräftige Käufer versprechen jedoch hohe Gewinne auf Kosten der vertriebenen Bewohner. Diese Art von „Investorenschutz" darf von der Verwaltung und von der Politik nicht unterstützt werden. 4. Neuvermietungen Die aktuellen Mieterhebungen für Düsseldorf bestätigen, dass der größte Beitrag zu ungebremsten Mietsteigerungen bei Neuvermietungen zustande kommt. Aus unserer Sicht versagen hier die Gesetze des Markts, weil durch Luxussanierungen und Neubau überdurchschnittlich teurer „Wohnresidenzen" der Mietspiegel verzerrt wird. 5. Bauphysikalische Mängel Besonders beliebt ist der Hinweis auf überdurchschnittlichen Energieverbrauch. Gezielt manipulierte Gutachten werden hierfür herangezogen. Alternativen wie die energetische Ertüchtigung von Außenwänden, Dächern und Fenstern werden als unwirtschaftlich verworfen. Hier muss von der Verwaltung sorgfältiger geprüft werden. 6. Denkmalschutz Gesichtspunkte des Denkmalschutzes und der Erhaltungssatzung spielen eine entscheidend wichtige Rolle und dürfen nicht vernachlässigt werden. Nicht die Durchsetzung aufgeblasener und verballhornter historischer Baustile, sondern der verantwortungsvolle Umgang mit Vergangenheit und Zukunft macht die Stadt für viele Generationen lebens- und liebenswert. Die Stadt darf sich nicht an diesen Fehlentwicklungen beteiligen. Insbesondere beim Verkauf von städtischem Eigentum darf diese Entwicklung nicht weiter vorangetrieben werden.Im linksrheinischen Düsseldorf sind und waren dies der ehemalige Recyclinghof an der Lanker Straße, das Abtreten von Teilen des Parks für eine Luxusbebauung in der Mercatorstraße u.s.w. Zu befürchten sind die gleichen Spekulationen auf dem Gelände des Stadtbades und des Rheinbahngeländes. Aus unserer Sicht besteht umgehender Handlungsbedarf. Wir rufen daher dringend zu einer offenen Diskussion auf. Als Bürgerverein möchten wir Sie hiermit zu einem Dialog einladen, um gemeinsam die Weichen in eine zukünftige soziale Stadtentwicklung zu stellen. Über eine zeitnahe Rückmeldung und einer Stellungnahme zu den von uns aufgeführten Problemen sind wir Ihnen dankbar und verbleiben mit freundlichen Grüßen für den Vorstand des VVV linksrheinisch e.V. Georg Eiker Dipl.-Ing. Architekt Marcus Dinslage Dipl.-Ing. Architekt Fritz Aurin Dipl.-Ing. Architekt Die Antwort der Landeshaupstadt Düsseldorf auf den offenen Brief. Anlagen: Antwort Bonin [Antwort der Landeshauptstadt Düsseldorf] 7474 Kb
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- [Ddorf-Talk] Fwd: Forderungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum, fuexxchen, 20.10.2012
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