nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)
Listenarchiv
- From: EiligeIntuition <EiligeIntuition AT news.piratenpartei.de>
- To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Ddorf-Talk] Was macht die Konkurrenz? Die Linke zum Beispiel.
- Date: Fri, 29 Jun 2012 20:05:37 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
- List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver
Am vergangenen Samstag ging auch Die Linke in Düsseldorf wieder einmal in /"Klausur"/.
Im Vorfeld veröffentliche der Düsseldorfer Ratsherr Georg Blanchard rück- wie ausblickend seine Gedanken nicht nur zu seiner Partei und den anstehenden Kommunalwahlen 2014, auch zu den Piraten.
/Papier zur Klausurtagung des KV am 23.6.2012
Rückblick:
Schuld bei der eigenen Partei zu suchen war immer begründet und richtig. Nur bei den Wahlen in Berlin, Schleswig-Holstein und NRW nicht. Noch 14 Tage vor der Berlinwahl erzielten die Piraten in Mecklenburg-Vorpommern ein ebenso schwaches Ergebnis wie schon die ganzen vergangenen Jahre. Der Durchbruch der Piraten konnte nur in Berlin gelingen, weil nur hier die Parteistrukturen und die Kernwählerschaft der Piraten-Partei besonders stark und konzentriert vertreten sind. Die beiden Landtagswahlen danach (Schleswig-Holstein und NRW) sind reine Trendwahlen (Selbstläufer!) gewesen, die ohne die Berlinwahl und den dann einsetzenden Medien-Hype keinen Einzug der Piraten in die jeweiligen Parlamente gebracht hätten. Die weiteren Wahlen werden – in langsam absinkender Höhe – die Piraten in weitere Landesparlamente und viele kommunale Räte führen. Immer wenn es dabei um ein oder zwei existentielle Prozentpunkte für DIE LINKE gehen wird, werden wir um den Einzug in die Parlamente und Räte fürchten müssen. Für viele Potest-, Erst- und Nichtwähler stehen die Piraten für die Freiheit des Individuums, während DIE LINKE ihrer Meinung nach nur für eine kollektive Freiheit einzutreten scheint. Die Rolle des neuen Faktors, den PDS und Linkspartei und später DIE LINKE seit 2005 innehatten, haben wir an die Piraten verloren. Meine Argumentation scheint die Bedeutung der Piraten weit zu überschätzen. Es darf aber nicht übersehen werden, dass überall da, wo es für DIE LINKE um Einzug oder Nichteinzug in die Parlamente und Räte gehen wird (s.o.), auch keine nennenswerten Wählerwanderungen von der SPD oder den Grünen zur LINKEN zu erwarten sind, weil es ja bei Nichteinzug verlorene Stimmen wären.
Ausblick:
In der Erklärung des SprecherInnenrates der AKL zum Ausgang des Göttinger Parteitages heißt es: „Wer um sein tägliches materielles Überleben kämpft, wer sich Aufrüstung und Kriegspolitik entgegen stellen will, wer statt Staatsräson und Diktatur der Reichen umfassende demokratische Freiheiten für alle Menschen sicherstellen und wer den Kindern eine ökologisch und klimatisch intakte Welt hinterlassen will – für den oder die sind diese Fragen und Debatten von großer Bedeutung… Hier wie dort ist die LINKE die Partei der vom Kapitalismus Entwürdigten und Enteigneten, hier wie dort ist sie die Partei des Friedens; hier wie dort ist sie die Partei der linken gesellschaftlichen Opposition und der Protestbewegungen; hier wie dort ist sie Partei des Sozialismus.“
Wir müssen den Kommunalwahlkampf 2014 nicht inhaltlich, aber strategisch und strukturell völlig anders führen. Dazu gehört zunächst einmal eine mehrjährige Vorbereitungszeit. Der Wahlkampf hat jetzt begonnen! Wir müssen unsere ureigenste Wählerbasis wieder zurückgewinnen! Die unmittelbar Betroffenen selbst, die Protestwähler und Nichtwähler und auch möglichst viele Erstwähler, weil sie erwarten, dass diese Partei nicht korrupt ist und das einzige Sprachrohr der sozial Entrechteten und Erniedrigten in Parlamenten und Räten darstellt. Das sind weitaus mehr als 5 %. Die Hauptfrage wird sein: Wie können wir diese Menschen erreichen? Das geht nur durch eine dauerhafte Verankerung DER LINKEN in den Stadtteilen, in den Betrieben, Schulen, Hochschulen und allen gesellschaftlich relevanten Organisationen und Gruppierungen. Das kann durch eine Mitgliedschaft in diesen gesellschaftlich relevanten Strukturen durchaus erleichtert werden. Eine solche Verankerung braucht Zeit. Hier wird deutlich, dass es eigentlich durchgehend Wahlkampf geben muss.
Anregungen:
1. Aufgreifen neuer Herangehensweisen der Piraten hinsichtlich Internet-Kommunikation, Formen von Selbstorganisation und Bürger- und Freiheitsrechten.
2. Offensives Vorgehen gegen Boykott durch die Medien. Versuch des Aufbaus eines eigenen wirkungsvollen Informationssystems.
3. Regelmäßige Präsens der Stadtteigruppen an Ständen. Neue Formen von Standarbeit (z.B. etwas vom Stand entfernte Informationstafeln mit Darstellung der eigenen Arbeit, des Abstimmungsverhaltens anderer Parteien oder aktueller Themen. Situationsbedingte gleichzeitige Stände aller Stadtteilgruppen zu einem aktuellen Thema.)
4. Auffällige Aktionsformen
5. Ständige Bereitschaftsgruppe (ca. 20 bis 30 Personen), die sich als Kleingruppen (3 – 5 Personen) für bestimmte Zeiträume zu Standarbeit (auch als Ersatz von fehlenden Stadtteilinitiativen oder Möglichkeiten) und aktuell wichtigen Aktionen verpflichten.
Nicki Blanchard
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- [Ddorf-Talk] Was macht die Konkurrenz? Die Linke zum Beispiel., EiligeIntuition, 29.06.2012
- Re: [Ddorf-Talk] Was macht die Konkurrenz? Die Linke zum Beispiel., JHeistermann, 29.06.2012
- Re: [Ddorf-Talk] Was macht die Konkurrenz? Die Linke zum Beispiel., EiligeIntuition, 29.06.2012
- Re: [Ddorf-Talk] Was macht die Konkurrenz? Die Linke zum Beispiel., JHeistermann, 29.06.2012
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