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nrw-duesseldorf-talk - [Ddorf-Talk] Was würde der von der Piratenpartei geforderte Nulltarif kosten - ? RP Beitrag ?

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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[Ddorf-Talk] Was würde der von der Piratenpartei geforderte Nulltarif kosten - ? RP Beitrag ?


Chronologisch Thread 
  • From: Michael Theine-Dimt <m.theine-dimt AT s4pc.com>
  • To: "nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de" <nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ddorf-Talk] Was würde der von der Piratenpartei geforderte Nulltarif kosten - ? RP Beitrag ?
  • Date: Thu, 14 Jun 2012 11:46:39 +0200
  • Accept-language: de-DE
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  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>

In dieser Woche versammeln sich die Spitzen der deutschen Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe zu ihrer Jahrestagung in Düsseldorf. 900 Teilnehmer, darunter Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), werden erwartet. Wir sprachen mit Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des gastgebenden Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, über die Probleme der Branche.

Am Montagmorgen sind die Bahnen besonders voll - fahren Sie heute mit der Straßenbahn oder mit dem Auto zum Congress Center?

Wolff Ich komme mit der Straßenbahn, das ist für mich das sinnvollste Verkehrsmittel. Ich wohne in Düsseldorf und pendle auch mit Straßenbahn und Zug nach Köln ins Büro, um Zeit zu sparen. Unterwegs lese ich Akten oder Zeitung. Manchmal geht es in der Bahn eng zu, aber bei sechs, sieben Stationen ist das kein Problem.

In Ballungsräumen wie Düsseldorf wächst die Zahl der Fahrgäste. Lässt sich das Verkehrsangebot beliebig vergrößern?

Wolff Das kommt darauf an. Auf einer stark nachgefragten Buslinie können sie sicher einen Bus zusätzlich einsetzen. Und der rechnet sich auch. Wenn aber die Infrastruktur angepasst werden muss - etwa längere Bahnsteige für den Einsatz von Zügen aus drei statt zwei Einheiten - gibt es ein Problem: Allein über die Mehrerlöse aus dem Ticketverkauf ist das nicht zu finanzieren.

Haben die Verkehrsunternehmen genug Geld, um die Tunnel und die Sicherungstechnik der Stadtbahnen auf dem neuesten Stand zu halten?

Wolff Nein. Die Ticketeinnahmen decken im Schnitt 70 bis 80 Prozent der Betriebskosten. Für solche Erneuerungs-Investitionen bleibt da nichts übrig. Momentan leben wir an vielen Stellen von der Substanz.

Was müsste investiert werden?

Wolff Wir schätzen, dass bundesweit drei Milliarden Euro notwendig sind, um die Anlagen auch in Zukunft sicher betreiben zu können. Wenn die Politik jetzt nichts unternimmt, laufen wir in ein Problem hinein. Der VDV hat deshalb ein „Infrastrukturrettungsgesetz“ vorgeschlagen. Die zusätzlichen Finanzmittel dafür könnten zum Beispiel aus der Dividende der Deutschen Bahn oder Anteilen aus der Mineralölsteuer kommen.

Bringt Bundesverkehrsminister Ramsauer Zusagen mit nach Düsseldorf?

Wolff Wir haben da gewisse Hoffnungen. Ramsauer schlägt sich redlich, wenn es darum geht, mehr Geld aus dem Bundeshaushalt für die Infrastruktur zu bekommen. Nur die Verteilung der Gelder ist aus unserer Sicht momentan etwas unausgewogen, aber das kann sich ja ändern. Beim Planungsrecht sind wir ohnehin noch nicht so weit, dass wir auf den Schienenwegen sofort bauen könnten.

Was würde der von der Piratenpartei geforderte Nulltarif kosten?

Wolff Zunächst einmal müssten die Verkehrsunternehmen auf jährliche Ticket-Einnahmen von acht Milliarden Euro verzichten, hinzu kämen Investitionen, etwa in zusätzliche Fahrzeuge und Personal. In Summe kostet das jährlich mindestens zwölf Milliarden Euro mehr, und zwar den Staat. Die Piraten fordern ja nicht nur beim öffentlichen Personennahverkehr, sondern auch bei Urheber- und Patentrechten totale Freiheit für alle, und bezahlen soll das Ganze dann die Allgemeinheit. Das ist Turbosozialismus. Außerdem wären die Busse und Bahnen noch voller, als sie es heute schon zur Rush-Hour in Großstädten wie zum Beispiel Düsseldorf sind. Wir haben nichts gegen zusätzliche Kunden. Aber 30 Prozent mehr Fahrgäste auf einen Schlag, damit würde das jetzige Nahverkehrssystem zusammenbrechen. Da sind die Piraten auf dem falschen Kurs. Ich bin sicher - würden wir den Nulltarif ein Jahr ausprobieren, würden wir gemeinsam feststellen: Was war das schön, als wir noch bezahlen mussten!

Klaus Peter Kühn führte das Interview.

 

>>>>  Artikel stand wohl in der RP habe ihn nicht selbst gelesen, sondern von einem Freund weiter geleitet bekommen<<<<<

 

 

Mit piratigen Grüssen

 

Michael

 

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Dus-mi

@m_theine

 




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