[Ddorf-Talk] Das DreiScheibenHaus besetzen: Konferenz der Linken "Wem gehört die Stadt?"

["Oliver P. Bayer" <Oliver.Bayer AT uni-duesseldorf.de>]

Aloahe Genossen,

war eigentlich jemand von Euch bei der Konferenz der LINKEN "Wem gehört  
die Stadt?" (http://www.wemgehoertdiestadt.de/)
Habe keine Piraten gesehen, war auf Grund des Ausflugs nach Neuss jedoch  
auch erst um 15:00 Uhr zur zweiten Runde da.
Ein paar bekannte Attac-Mitglieder und Robin-Woodler (Tim) habe ich  
getroffen.

Das Konzept der Veranstaltung ist klassisch: Einleitung von einer VIP  
(Sahra Wagenknecht), dann Vorträge mit anschließender Diskussion. Keine  
echten Ergebnisprotokolle o.ä., nur ein Film, der während der  
Veranstaltung gedreht und später gezeigt wurde. Danach Konzert ..und  
Morgen gibt es Frühstück.
Ich war Teilnehmer Nummer 200 und bekam dafür ein Mentos.

Habe mal das Thema "(Sub)Kultur als (Akteurin gegen den)Standortfaktor"  
besucht:
Dabei ging es um (Sub)Kultur/Kunst und wie sie vom Stadtmarketing genutzt  
und für innerstädtische Aufwertungs-Prozesse herangezogen wird. Oft zum  
Nachteil der Künstler selbst. ..und wie man sich dagegen wehrt und selbst  
Initiative ergreift.
Dabei habe ich die Teilnehmer als kompetente und abwägende "Linke"  
kennengelernt. Dass Gentrifizierung für weite Gebiete des Ruhrgebiets gar  
nicht so schlecht wäre stand z.B. im Raum.

Es gab drei Vorträge: Über die alternative Kunstszene in Hamburg,
die (kritische) Kulturhauptstadt nach dem Motto "Unsere Leben sind nicht  
Eure Geschäftsidee!"
und zum Düsseldorfer Netzwerk http://www.freiraum-bewegung.de/

Immer wieder wurde thematisiert, dass die Akzeptanz politisch aktiv zu  
sein in der Gesellschaft stark abgenommen hat, auch bei Künstlern: Während  
Joseph Beuys noch die Thesen "Alles ist Kunst" aber auch "Alles ist  
Politik" aufstellte, fürchten sich Künstler heute vor Politik – nicht nur  
vor Vereinnahmung, auch aus Karrieregründen. Gleiches trifft auf viele  
Teile der Gesellschaft zu. Gerade die Düsseldorfer sollen – z.B. im  
Gegensatz zu Hamburgern – sehr 'brav' sein. Ein klassischer "linker Block"  
vermag da aber kein Eis zu brechen.

Abschließend wurde ein Teil der Teilnehmer herausgefordert: "Entweder Ihr  
besetzt das leerstehende Dreischeibenhaus bis zum ESC oder die LINKE  
Fraktion beantragt, dass dort 150 günstige Ateliers für Künstler  
eingerichtet werden."

Viele Grüße
Oliver (Kreon)