Re: [Ddorf-Talk] Frühling der Freiheit – und die Maghreb-Revolutionen

[Dave-Kay <davekay.de AT gmail.com>]

Moin,

Am 4. Februar 2011 09:44 schrieb Sebastian Greiner <piratenpartei AT seb666.de>:
> Moin!
>
> Am 04.02.2011 um 09:39 schrieb Dave-Kay:
>
>> Aber um das mal plastisch zu machen, angenommen die werden Mubarak
>> kurzfristig los, was wollen wir, wie es dann in Ägypten weiter geht
>> und warum?
>
> Wir wollen als Demokraten, wie wir Piraten es nun einmal sind, dass das 
> ägyptische Volk entscheidet, wie's weiter geht.
> Oder sehe ich da was falsch?

Das ist doch schonmal was :-)

>> Wenn wir Positionen vertreten, sollten wir sie auch begründen können,
>> um mehr geht es doch gar nicht. Ich finde, wir können ruhig mal Themen
>> diskutieren, bevor wir dazu eine Demo veranstalten ;-)
>
> Ich will keine Positionen vertreten, außer dass ich dem Volk zum Umsturz 
> gegen einen Diktator gratulieren möchte, was ich per se erst einmal gut 
> finde. :)

Die Regierungen dieser Welt sind da insgesamt nicht sooo begeistert.
Ich finde das auch gut, ob das am Ende aber gut für die Ägypter ist,
steht auf einem anderen Blatt. Klar kann man sagen, alles ist besser
als dieser miese Diktator, aber stimmt das auch? Sicher?
Warum?

>> Und btw. wer sagt eigentlich, dass die demokratische Wahlen wollen in
>> Ägypten? Wissen wir das?
>
> Jain, es gibt Aussagen "auf der Straße", die zumindest in den Nachrichten 
> kamen und wo die Menschen Freiheit und Mitspracherecht forden. Wo die Reise 
> hingeht, können wir nicht sagen, aber das soll das ägyptische Volk selbst 
> entscheiden.

Selbst entscheiden finde ich gut, aber trotz der Tatsache, dass wir in
Deutschland frei sind, trotz der tatsache, dass wir uns hier besser
informieren können, als in den meisten anderen Staaten, haben wir eine
Schwarzgelbe Regierung....
Wie gut ist das dann befreite Volk in der Lage, abzuschätzen was gut
für sie ist und wovon wird es dabei beeinflusst? Diese "Befreiung" die
da gerade stattfindet, kann alles nach sich ziehen, von einer
superschnellen Verbesserung in Richtung abolute Freiheit dort, bis zu
einer völligen Destablisation mit langjährigen blutigen
Auseinandersetzungen im Land.

Ich will das hier nicht madig machen, aber ich glaube halt, man könnte
das ruhig mal beleuchten/diskutieren, bevor man hurra schreit. Es ist
sehr ok, den Sturz deines Despoten zu begrüßen, aber was stellt man
sich vor, wie es dann weiter geht und wie würde man selbst das
politisch/diplomatisch erreichen wollen?

Gruß
kai