nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste des AK Gesundheit NRW
Listenarchiv
- From: Matthias Seibt <matthias.seibt AT psychiatrie-erfahrene-nrw.de>
- To: Gesundheit NRW Piraten <nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AK Gesundheit NRW] Todesfallstatistik für die Psychiatrie
- Date: Tue, 22 May 2012 19:56:29 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-gesundheit>
- List-id: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit.lists.piratenpartei.de>
Hallo zusammen,
ich möchte, dass sich der AK Gesundheit mit der
Todesfallstatistik für die Psychiatrie, wie sie der
Landesverband Psychiatrie-Erfahrener NRW fordert,
auseinandersetzt.
Gesundheitspolitiker von FDP, Linkspartei,
Grünen und SPD haben uns Psychiatrie-Erfahrenen
in der letzten Legislaturperiode bereits gesagt,
sie hielten eine solche Todesfallstatistik für
sinnvoll.
Um was es genau geht, siehe unten.
Freundlich grüßt Matthias
Todesfallstatistik für die Psychiatrie
Unstreitig ist mittlerweile, dass die Lebenserwartung psychiatrischer Patient/inn/en gegenüber dem Durchschnitt der Bevölkerung drastisch verkürzt ist.
Nach dem Psychiatrie-Kritiker jahrzehntelang darauf hingewiesen hatten, stellt sich auch die psychiatrische „Fach“welt seit einigen Jahren dieser Tatsache.
Wir wollen, dass es eine öffentlich einsehbare Statistik aller Todesfälle während und 12 Monate nach psychiatrischer Behandlung gibt. Der 12-Monats-
zeitraum ist aus 2 Gründen zwingend erforderlich:
a) viele Patient/inn/en werden bei lebensbedrohlichen Komplikationen auf die Intensivstation verlegt
b) viele Suizide finden direkt nach stationärer psychiatrischer Behandlung statt. Bereits
1977 recherchierte Haase eine 100-fach erhöhte Suizidrate nach stationären Psychiatrie-Aufenthalten.
Patient/inn/en haben ein Recht darauf über die Risiken ärztlicher Maßnahmen vorab informiert zu sein. Auch die gesetzgebende und die
rechtsprechende Gewalt haben ein Recht auf Information, was denn Psychiatrie genau bewirkt. Ebenso haben die Krankenkassen ein Recht
über die Effizienz jedweder ärztlichen Behandlung informiert zu sein.
Sollte Psychiatrie tatsächlich so hilfreich und notwendig sein, wie die Befürworter/innen behaupten, werden die Ergebnisse dieser Statistik
kein Problem darstellen.
Sollte herauskommen, was wir erwarten, wird sich die Psychiatrie in ihrer jetzigen Form keine 3 weiteren Jahre halten können. Es wird sich die
Frage stellen, wie eine solche Zahl von Opfern jahrzehntelang unentdeckt bleiben konnte.
Wie sagte uns doch der Chef einer Krankenkasse, als er eine solche Statistik machen sollte:
„Sie haben bestimmt Recht. Aber wissen Sie denn nicht, was das für einen Ärger gibt?“
Da dieser Ärger sehr viele Menschenleben retten wird, wollen wir ihn.
Der Vorstand des LPE NRW im September 2011
- [AK Gesundheit NRW] Todesfallstatistik für die Psychiatrie, Matthias Seibt, 22.05.2012
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