[NRW-AK-Drogen] evidenzbasierte Drogenpolitik

[Martin Köster <Martin.Koester AT uni-duesseldorf.de>]

Moin Moin,

"evidenzbasiert Medizin" ist inzwischen die Grundlage fast aller 
Schulmedizinischer Arbeit. Es geht dabei um das Entwickeln von Konzepten 
aufrund von Studien und nichtmehr (wie im letzten Jahrhundert) aufgrund 
von Dogmen, persönlicher Erfahrung oder Einzelschicksalen. Die Studien 
können dazu systematisch Bewertet werden und mit iherer Qualität steht 
und fällt dieser Ansatz.

Die aktuelle Drogenpolitik beruht nicht auf diesem Konzept. Es ist ein 
historisch gewachsenes Gebilde mit deutlich ersichtlicher kultureller, 
regionaler und religiöser Prägung. Ich habe als erste Lesehappen einmal 
die aktuelle Studie von D.Nutt, L.A. King, et. al besorgt. In dieser 
Studie werden aktuell relevante Drogen anhand von 9 Faktoren ( akute, 
chronische und indirekte Gesundheitsgefahr, physische und psychische 
Abhängigkeit, Pleasure, Eigengefährdung, Fremdgefährdung und Kosten fürs 
die Allgemeinheit) von über 70 Allgemeinärzten, Pharmakologen und 
Psychologen bewertet.

Zitat. "The results of this study do not provide justification for the 
sharp A, B, or C divisions of the current classifications in the UK 
Misuse of Drugs Act. Distinct categorisation is, of course, convenient 
for setting of priorities for policing, education, and social support, 
as well as to determine sentencing for possession or dealing. But 
neither the rank ordering of drugs nor their segregation into groups in 
the Misuse of Drugs Act classification is supported by the more complete 
assessment of harm described here."

Diesen Artikel und den aktuellen Drogenreport ( 
http://www.emcdda.europa.eu/publications/annual-report/2009 ) bringe ich 
am Sonntag mal mit.

martin/Yrthy