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Betreff: Piraten Neuss (Nordrhein-Westfalen)
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[Neuss] Meerbusch Kommunales: / hier: Umbennung Hugo-Recken-Straße (Recken, vermutl. ehem. Handlanger der NSDAP) in Osterath
Chronologisch Thread
- From: khash <khash AT arcor.de>
- To: Astrid Hansen <astridlill AT gmx.de>, Gabi Christmann <Gabi.Christmann AT mettmann.ekir.de>, Christian Hansen <chris AT hansen-net.de>, krefeld AT lists.piratenpartei.de, neuss AT lists.piratenpartei.de
- Cc: neuss AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Neuss] Meerbusch Kommunales: / hier: Umbennung Hugo-Recken-Straße (Recken, vermutl. ehem. Handlanger der NSDAP) in Osterath
- Date: Wed, 21 Dec 2011 12:50:17 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/neuss>
- List-id: <neuss.lists.piratenpartei.de>
Hallo Meerbuscher Piraten und vielleicht-Piraten: untenstehende E-Mail und die erst durch die kleine Fraktion UWG beantragte Aufarbeitung zu einem solchen Thema zeigt uns, wo Meerbusch in vielen Teilen "politisch herkommt". Interessant ist die Tatsache, dass die UWG diese Straßen-Umbenennung beim Bürgermeister Spindler vorgeschlagen hat deshalb, weil der Vorsitzende und Gründer des Vereins Pro Osterath e.V., Herr Jürgen Bergert seit 1960 in der SPD ist, wenn ich das richtig recherchiert habe. Aber er ist auch ein Schützenkönig oder so etwas ähnliches (mit dem Schützenbrauchtum befasse ich mich bisher nicht, bin auch kein Karnevalist, das sind die norddeutschen Gene, sorry). Der Antrag/Vorschlag zeigt mir zumindest, dass die SPD diesen Vorschlag noch nicht selbst gemacht hat. Warum eigentlich nicht ? Aus diesen Tatsachen (SPD, Schützenverein, Heimatverein) schließe ich: Der Verein Pro Osterath e.V. ist wohl ein (durchaus löblicher) Versuch, einerseits die "Heimatvereinsmeier" an sich zu binden, aber dennoch "progressive" Themen zu behandeln, wie: Meerbuscher Straßen, die noch immer nach Nazis benannt sind, umzutaufen. Gibt es dazu von eurer Seite Kommentare oder Infos ? Jedenfalls, als Einstimmung in die Meerbuscher Kommunalpolitik ist das Beispiel bestimmt ganz gut geeignet ... Gruß, Karsten -------- Original Message -------- Subject: Umbennung Hugo-Recken-Straße in Osterath Date: Wed, 14 Dec 2011 23:31:15 +0100 (CET) From: uwg-ratsfraktion-meerbusch AT arcor.de To: dieter.spindler AT meerbusch.de Sehr geehrter Herr Bürgermeister Spindler, am heutigen Abend habe ich in meiner Funktion als Fraktionsvorsitzender der UWG Ratsfraktion Meerbusch eine Einladung vom Verein Pro Osterath e.V. wahrgenommen. Thema der Veranstaltung war die Verlegung der "Stolpersteine" in Osterath. Herr Lothar Klouten hat in einem Vortrag über die Ermordung von Osterather Juden berichtet, sowie über das Schicksal der jüdischen Familien in Meerbusch-Osterath. Bei dem Bericht wurde auch Hugo Recken (1891-1953), Bürgermeister und Gemeindedirektor in Osterath 1934 - 1953 erwähnt, der meines Erachtens, sollten sich diese Vorwürfe beweisen, in der damaligen Zeit eine ganz schlimme Position eingenommen hat, wenn er nicht sogar als Handlanger der NSDAP fungiert hat. Ich zitiere auszugsweise aus dem Vortrag: 1.) Das Finanzamt Krefeld, in dessen Verwaltung sich das "ehemalige Judenhaus" Kaarster Straße 14 befand, forderte die Gutmanns Mitte 1942 auf, nach Krefeld zurückzuziehen, um das Haus an einen Interessenten verkaufen zu können. Dieser Aufforderung leisteten die Gutmanns nicht Folge, sie weigerten sich umzuziehen. Der Bürgermeister von Osterath bat deshalb "um Abschiebung der Juden". Die Gestapo-Akte erhielt am 11.7.1942 den Rotstiftvermerk "Die Juden sind dem- nächst zu evakuieren"; 14 Tage später befanden sich die Gutmanns auf dem Weg nach Theresienstadt. 2.) Der Osterather Bürgermeister schrieb am 23. Dezember 1936 dem mit einer Jüdin verheirateten Arzt. Dr. Langenbach: "Um unliebsame Erörterungen bzgl. der Beflaggung der Wohnungen zu vermeiden, teile ich zu Ihrer Orientierung mit, daß nach dem Runderlaß des Reichs- und Preuss. Ministers des Innern vom 7.12.1936 ein Beflaggen von Gebäuden oder Wohnungen mit der Reichs- und Nationalflagge für solche deutschblütigen Ehegatten nicht mehr gestattet ist, die in einer deutschjüdischen Mischehe leben". Ich war aufgrund dieser Tatsachen schockiert und bitte Sie unverzüglich diesen Sachverhalt zu überprüfen, wenn nötig auch mit externer wissenschaftlicher Unterstützung. Sollten sich diese massiven Vorwürfe bestätigen, fordert die UWG Ratsfraktion Meerbusch eine sofortige und unverzügliche Umbenenung der Hugo-Recken-Straße in Osterath. Wie heute Abend bereits von Teilnehmern diskutiert wurde, könnte sich unsere Fraktion sehr gut vorstellen, dass die Hugo-Recken-Straße umgenannt wird in Gutmann Straße. Mit freundlichen Grüßen Christian Staudinger-Napp Typisch Unabhängige Wähler: unkompliziert und sachbezogen! UWG Ratsfraktion Meerbusch 40667 Meerbusch - Düsseldorfer Straße 81a Fraktionsvorsitzender Christian Staudinger-Napp Telefon: 0172-2923282 www.uwg-meerbusch.de Spendenkonto: Konto: 93336279 Stadt Sparkasse Neuss Bankleitzahl: 305 50000 |
- [Neuss] Meerbusch Kommunales: / hier: Umbennung Hugo-Recken-Straße (Recken, vermutl. ehem. Handlanger der NSDAP) in Osterath, khash, 21.12.2011
- Re: [Neuss] Meerbusch Kommunales: / hier: Umbennung Hugo-Recken-Straße (Recken, vermutl. ehem. Handlanger der NSDA P) in Osterath, Tigrimus, 21.12.2011
- Re: [Neuss] Meerbusch Kommunales: / hier: Umbennung Hugo-Recken-Straße (Recken, vermutl. ehem. Handlanger der NSDAP) in Osterath, Astrid Hansen, 21.12.2011
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