Selber ahoi,
mich würde zuerst interessieren, welche Stoßrichtung hier verfolgt
werden soll.
Immer die Vermischung von Jägern und Jagdgenossenschaft.
Erstens kommen die Einwände von der Jagdgenossenschaft Unterstedt.
Die Jagdgenossenschaft ist die Organisation der GrundEIGENTÜMER, die
die Jagd an einen oder mehrere Jäger verpachten.
Ihre Mitglieder sind Mitglieder per Gesetz, es ist also keine
freiwillige Mitgliedschaft gegeben.
Die Jagdgenossen halten jedes Jahr mindestens eine
Jahreshauptversammlung ab, in der über Fragen abgestimmt wird, die
die Jagdgenossenschaft betreffen.
Auf dieser Jahreshauptversammlung haben sich also die
Grundeigentümer in der Jagdgenossenschaft Unterstedt (Eigentümer der
Flächen, die zum bejagbaren Bereich gehören) gegen den Bau eines
Tierheimes in Unterstedt ausgesprochen.
Das Problem ist hier meines Erachtens , dass die Unterstedter sauer
sind, dass in ihrem Ort die eher "unattraktiven" Einrichtungen der
Stadt Rotenburg angesiedelt werden sollen.
Ich sehe nicht, dass die Ablehnenden ein Tierheim grundsätzlich
ablehnen.
Sie denken, dass die Stadt Rotenburg bessere Alternativen hätte.
(denke ich auch, z.B. das Flugplatzgelände, das weitgehend
leersteht).
Das Problem ist also (wieder einmal) die mangelnde Transparenz der
Verwaltung bei der Entscheidungsfindung.
Zum Text finde ich, dass sehr viel Empörung fühlbar wird.
Ich finde auch, dass die Aussage "reicher Pfeffersack mit Lust am
Töten" nicht immer der Realität entspricht.
Wir hatten in der Jagdgenossenschaft Ahausen 9 Jahre mit einem
solchen zu tun (Prof. Dr. Jantzen ehemals Chef der Gynäkologie in
Rotenburg), das war ein Trophäenjäger und Killer.
Seit 1.4.2011 haben wir 6! neue Pächter, die wir uns auf Grund der
schlechten Erfahrungen sehr genau angesehen haben.
Diese Jagdpächter üben das Waidwerk so aus, vorbildlich, wie wir uns
das vorstellen.
Die Maßnahmen die unsere Pächter zur Verhinderung von Wildunfällen
getroffen haben, haben sich bereits im ersten Jahr massiv
ausgewirkt,
statt der 26 bis 36 Stück Dam- und Rehwild die in Ahausen jedes Jahr
tot gefahren wurden, waren es in diesem Jahr sechs.
Die blinkenden Bänder und Reflektoren haben also geholfen. Das Wild
quert die Straßen nach wie vor, nur eben nicht wenn Autos im
Anrauschen sind.
Den Wildwechsel könnte man nur durch Einzäunen der Straßen
verhindern.
Die Frage ob ein Jäger, dessen Hund der in den Wald scheißt, auch
eine Tüte mitbringen soll halte ich für nicht zielführend.
Ich halte es für einen Skandal, dass in einem zivilisierten Land so
viele "normale" Menschen Haustiere wie Konsumgüter behandeln. Erst
anschaffen, aber wenn der Spass weg ist, weil das Tier ARBEIT und
VERANTWORTUNG braucht, ab ins Tierheim damit. So gesehen finde ich
es auch skandalös, dass Tierheime überfüllt sind. Das sind
wahrscheinlich die selben Leute, die 100 Gramm Schnitzel für 29 Cent
kaufen und artgerechte Tierhaltung im Mastbetrieb einfordern.
Ich wünsche mir eine Anregung zum Dialog mit einem Lösungsansatz.
Darum halte ich den angedachten Leserbrief für überarbeitungswürdig.
Ich könnte ihn so nicht unterschreiben.
Pirates!
Robert
Am 20.05.2012 15:16, schrieb Jan Robert Guzik:
Ahoi,
wie bereits angekündigt hier mein Entwurf des Leserbriefes, den
ich an die rundschau schicken möchte.
Betrifft den Artikel aus der Rundschau vom 13.05.12, Seite 7.
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Eine Brechanlage macht: Schadstoffemissionen (1), Krach (2), Dreck
(3) und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen.
Eine Kreisstraße macht: Schadstoffemissionen (1), Krach(2), Dreck
(3) und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Es tötet und vertreibt das
Wild und sorgt dafür, das die Jägerschaftdafür sorgt, dass das
Wild die natürlich gewachsenen Wechselwege nicht mehr beschreiten
darf.
EineBiogasanlage macht: 1 + 2 + 3 und Geruchsbelästigung durch
ausströmendes Gas, sowie ökologische Verödung der Anbauflächen in
direktem und indirektem Umfeld.
Eine Bahnlinie macht: 1+2+3+ siehe Kreisstraße.
Ein Maststall macht: 1+2+3+ siehe Biogas + Tierquälerei durch
nicht artgerechte Tierhaltung.
Ein Tierheim macht: keinerlei Schadstoffemissionen, Krach (durch
gelegentliches Gebell), Dreck (Tierkot und Einstreu, das in
speziellen Mülltonnen entsorgt wird) ein erhöhtes
Verkehrsaufkommen in verkehrstechnisch nicht relevantem Maße. Bei
ordnungsgemäßer Tierführung, dh. ganzjährige Leinenpflicht,
äußerst geringfügige Beeinträchtigung von Flora und Fauna, da die
Hundeführer sogar dazu verpflichtet sind, die Wege nicht zu
verlassen und die Hinterlassenschaft ihrer vierbeinigen Freunde
aufzunehmen und zu entsorgen (wie ist das damit eibentlich bei der
Jägerschaft gehalten?).
Was die Punkte 1-5 gemeinsam haben und maßgeblich von Punkt 6
unterscheidet?
Die Punkte 1-5 bringen Geld und der Einwand der Jägerschaft ist in
erster Linie ein Geldeinwand, der wieviel Mindereinnahmen bringen
würde? 1000,--€ p. a.? 2000,--€? Und für wen wäre das dann eine
Mindereinnahme? Klärt mich ma auf!
Ich finde es beschämend für eine Gesellschaft, für die die Belange
einer betuchten Minderheit, nämlich die Lust am töten von der ihr
hilflose ausgelieferten Kreatur, aus reinem Profitstreben der
Vorrang vor dem Tierschutz gegeben wird.
Die Jägerschaft hat sich die Hege und Pflege des Tierbestandes auf
ihre Fahnen geschrieben und sollte , in ihrem eigenen Interesse,
nicht den Eindruck erwecken, das dies nur für die zum Abschuss
freigegebenen Trophäen gilt.
Jan Robert Guzik
Bekennendes Mitglied der Piratenpartei
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So würde ich den Text gerne am Mittwoch abschicken. Sind da
iregendwelche grundsätzlichen Einwände.
Gruß Jan
--
Jan Robert Guzik
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