Re: [Nds-kv-nordost] Definition Netzpolitiker

[Torsten Wärmer <twaermer AT hotmail.com>]

Hallo Tobias,

super input - hier mein output.....

Netzpolitiker ist ein Politiker, der sich mit netzkulturellen Fragen beschäftigt. Diese können in drei Bereiche unterschieden werden:

die Politik des Netzes: beschäftigt sich mit den politischen Fragen der Netze selbst, u.a. ihrer Steuerung, Architektur & technischen Standardisierung, Fragen der Domainregulierung, der globalen Steuerung der technologischen Basis des Netzes etc. Es gilt nicht nur für die Belange der Freizeitgesellschaft, sondern auf für das
Funktionieren einer modernen Gesellschaft und seiner staatlichen Einrichtungen. Die Infrastruktur zur Aufrechterhaltung der Funktionalität des Netzes steht auf einer
Stufe mit den klassischen Infrastruktureinrichtungen wie z.B. Energieversorgung, Straßen-/Schienen oder Schiffsverkehr.

über das Netz: befasst sich mit Fragen zu verschiedenen Anwendungen im und mit dem Internet und deren juristischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen. Urheber- und Verwertungsrechte, Persönlichkeitsrechte, Datenschutz und Jugendschutz sind dabei die wesentlichen Eckpfeiler. Die Politik gestaltet den Rahmen für die Aufklärung
der Gesellschaft über die Möglichkeiten und Veränderungen, die das Netz bietet. Hierzu zählen u.a. das Initiieren von generationenübergreifenden Bildungsprogrammen, mit dem Ziel den ständigen Wandel der Medientechnologien und -kulturen für jedermann begreifbar und nutzbar macht.

mit dem Netz: klärt Fragen, wie Entwicklungen der digitalen Medien und ihre Anwendungen in klassischen, politischen Prozessen integriert und genutzt werden können.
eGovernment, eConsultation und eVoting sind die ersten Ergebnisse. Politische Aktionen über das Netz haben seit dem 'arabischen Frühling' eine ganz neue Dimension bekommen.
Auch der Deutsche Bundestag als legislative Gewalt kann Petitionen online durchführen und damit "Politik mit den Netz" aktiv vorantreiben.

Gruß
Torsten

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From: tobiasginschel AT me.com
Date: Sun, 11 Mar 2012 22:29:12 +0100
To: nds-kv-nordost AT lists.piratenpartei.de
Subject: [Nds-kv-nordost] Definition Netzpolitiker

Hallo Leute,

ich habe neulich auf Facebook folgendes gepostet:

"Nur weil Angehörige der "etablierten" mit iPad im Bundestag sitzen, heißt das noch lange nicht, dass es Netzpolitiker sind."

Daraufhin habe ich von einer SPD-Politikerin folgende Bemerkung erhalten:

"Was ist ein Netzpolitiker? Ich würde das gerne wissen, weil dies für mich nicht klar ist. Ich habe vielleicht die Erwartung, dass Politiker moderne Medien bedienen können - aber das Attribut Netzpolitiker als Kompetenz für Politik sagt mir nichts."

Da ich hierzu nicht wirklich eine Definition finden konnte, habe ich hier mal meiner Kreativität freien lauf gelassen. Schaut mal bitte drüber. Bin für Ergänzungen bzw. Erweiterungen offen.

Was ist ein Netzpolitiker?

In der Politik findet man die weit verbreitete Meinung, das politisches Marketing (z.B. das Einrichten eines Facebook-Accountes) mit Netzpolitik gleichgesetzt wird. Da dies strikt zu verneinen ist, bedarf der Begriff "Netzpolitiker" einer genaueren Erklärung. Bei dem Versuch einer eigenen Interpretation des Netzpolitikers habe ich mich an die Definition "Netzpolitik" bei Wikipedia (www.wikipedia.org) angelehnt.

Demnach ist ein Netzpolitiker ein Politiker, der sich mit dem Politikfeld um netzkulturelle Fragen beschäftigt. Hierbei sind drei Bereiche zu unterscheiden, die Politik des Netzes, über das Netz und mit dem Netz.

Politik des Netzes

Der Netzpolitiker befasst sich u.a. mit den politischen Fragen der Netze selbst, ihrer Steuerung, Architektur & technischen Standardisierung, Fragen der Domainregulierung, der globalen Steuerung der technologischen Basis des Netzes etc.

Dem Netzpolitiker ist bewußt, dass es sich bei dem Netz um eine Infrastruktur handelt, die nicht nur den Belangen der Freizeitgesellschaft dient, sondern die für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft und seiner staatlichen Einrichtungen unerlässlich ist. Er stellt die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Netzes als eine Infrastruktureinrichtung auf eine Stufe mit den klassischen Infrastruktureinrichtungen.

Politik über das Netz

Der Netzpolitiker befasst sich mit Fragen, die die verschiedenen Anwendungen im und mit dem Internet und ihre juristischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen betreffen. Insbesondere gehören hierzu die Debatten um Urheber- und Verwertungsrechte, Persönlichkeitsrechte, Datenschutz und Jugendschutz.

Weiterhin gehört hierzu auch die  Debatte, wie die neu entstandenen Möglichkeiten und Medienkulturen bisherige Standards z.B. im Bildungssystem oder in der Medienindustrie unterbrechen und andere bzw. neue Möglichkeiten, Konflikte, Risiken etc. herbeiführen.

Ein Netzpolitiker trägt mit der von ihm gestalteten Politik zur Aufklärung der Gesellschaft über die Möglichkeiten und Veränderungen, die das Netz bietet, bei. Hierzu zählen u.a. das Initiieren von Bildungsprogrammen, so dass generationenübergreifend ein Bildungsstand erzielt wird, der die dem ständigen Wandel unterliegenden Medientechnologien und -kulturen für jedermann begreifbar und nutzbar macht.

Politik mit dem Netz

Hierbei beschäftigt sich der Netzpolitiker mit den Fragen, wie die Entwicklungen der digitalen Medien und ihre Anwendung in die klassischen politischen Prozesse integriert werden können. Politik mit dem Netz beinhaltet eGovernment, eConsultation und eVoting, aber auch  z.B. politisches Marketing mit Hilfe der digitalen Medien.

Der Deutsche Bundestag als legislative Gewalt bietet die Möglichkeit, Petitionen online mitzeichnen zu lassen. Dies kann man als "Politik mit den Netz" bezeichnen.

Dipl. Verwaltungsw. (FH)

Tobias Ginschel

Am Schierbrunnen 35

21337 Lüneburg

Tel.:   04131 / 776655

Fax:   04131 / 776656

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