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nds-kv-nordost - [Nds-kv-nordost] Hans Seidel Stiftung

nds-kv-nordost AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Heidepiraten (Niedersachsen)

Listenarchiv

[Nds-kv-nordost] Hans Seidel Stiftung


Chronologisch Thread 
  • From: "Gerret Bachmann, Pirat" <Politik AT gerret.de>
  • To: "Kreisverband Heidepiraten (Niedersachsen)" <nds-kv-nordost AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Nds-kv-nordost] Hans Seidel Stiftung
  • Date: Tue, 6 Dec 2011 23:55:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-kv-nordost>
  • List-id: "Kreisverband Heidepiraten \(Niedersachsen\)" <nds-kv-nordost.lists.piratenpartei.de>

Hallo zusammen,

@Maha twitterte mal folgenden Link: http://www.hss.de/uploads/tx_ddceventsbrowser/111121_Argu-kompakt.pdf
Das ist eine kleine Studie der CSU-nahen Hans Seidel Stiftung. Den vorletzten Satz habe ich nicht verstanden
("Auf der anderen Seite könnten durch ihr Eintreten für ein freies Internet auch die Gefahren immer stärker thematisiert werden und ihre Positionen etwa bei Fragen des Urheberrechts dürften vielen Journalisten, die beruflich auf eine funktio- nierende Rechtsordnung gerade in diesem Bereich angewiesen sind, stark vor den Kopf stoßen.")
Ich habe mal per Mail nachgefragt und auch prompt eine Antwort bekommen:

"Lieber Herr Bachmann,

was ich mit dem Satz (den man sicher auch schöner hätte formulieren
können) sagen wollte ist: Innerhalb der Piraten-Szene gibt es ja wohl
Tendenzen, urheberrechtliche Fragen von Texten, die im Netz stehen,
nachrangig zu sehen. Also: Die Nutzer sollen sich möglichst viel
herunter laden dürfen - und dem soll das Urheberrecht möglichst nicht im
Weg stehen. Unabhängig davon, wie realistisch diese Position ist, mag
dies eine gewisse Anziehungskraft auf manche User haben. Auf der anderen
Seite dürften dies diejenigen Textproduzenten, die vom Urheberrecht
profitieren, wohl nicht so sehen. Dazu dürften nicht nur Autoren von
Computerspielen etc. gehören, sondern auch Journalisten von Radio,
Fernsehen und Printmedien. Meine These ist: sollten sich derartige
Programmelemente bei den Piraten wirklich in offizielle
Parteiprogrammatik verdichten, dann könnten sie bei Journalisten, die
sie bislang als eher interessantes und innovatives Phänomen und damit
durchaus freundlich behandelt haben, eine gewissen Ernüchterung
einsetzen. Dann müsste sie mit medialem Gegenwind rechnen, der für eine
aufstrebende Kleinpartei nicht günstig wäre. Dies ist aber sicher nur
ein Teilaspekt der Entwicklung der Piraten, aber könnte vielleicht noch
wichtig werden.

Herzliche Grüße

Gerhard Hirscher"

Dies wiederum habe ich mit folgender Mail beantwortet:

Hallo Herr Hirscher,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich war am Wochenende auf dem Parteitag der Piraten in Offenbach, auf dem eine Novellierung des Urheberrechts ins Wahlprogramm aufgenommen wurde, die Sie sich hier einsehen können: 

http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/0/07/UrhG_Arguments_FassungBPT2011-2.pdf


Hier die Begründung:

<Es folgt die Begründung des Antrags>

Wie sich die Journalisten in Zukunft gegenüber den Piraten verhalten werden, ist in der Tat interessant. Wir für die Presse immer noch bunt und lustig anzusehen ("Rum, Lack & Laptop", BILD). Über Programmatik wird kaum berichtet und kommt beim Wahlvolk leider auch noch nicht so richtig an. Das wird sich sicher ändern, spätestens wenn bei der Wahl in Schleswig-Holstein die 5%-Hürde übersprungen wird.

Der Journalismus wird tatsächlich große Probleme bekommen. Dies aber weniger durch die Piraten, sondern schlicht durch den technischen Fortschritt. Das Leistungsschutzrecht wird da auch nicht helfen, wenn Blogger publizieren (und sich durch Flattr finanzieren), die Schwarm-Intelligenz des Netzes Plagiate aufdeckt und jeder Bürger mit Suchmaschinen selbst Recherche betreiben kann. Viele Zeitungsverlage haben ihr Geschäftsmodell noch nicht angepasst. Es besteht nicht darin, Papier zu bedrucken, zu transportieren und zu verkaufen, sondern darin, exklusive Informationen zu beschaffen und komplexe Informationen so aufzubereiten, dass der Käufer sie versteht und sich eine eigene Meinung bilden kann. 

Mit freundlichen Grüßen

Gerret Bachmann


--
Gerret Bachmann
Piratenpartei




  • [Nds-kv-nordost] Hans Seidel Stiftung, Gerret Bachmann, Pirat, 06.12.2011

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