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Betreff: Kreisverband Hameln-Pyrmont
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[NDS-Hameln-Pyrmont] Fwd: [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen
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- From: "a.fischer" <agnesfischer1 AT freenet.de>
- To: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [NDS-Hameln-Pyrmont] Fwd: [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen
- Date: Thu, 12 Jan 2012 07:44:09 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-hameln-pyrmont>
- List-id: Kreisverband Hameln-Pyrmont <nds-hameln-pyrmont.lists.piratenpartei.de>
Hi, falls es jemanden interssiert. LG Agnes -------- Original-Nachricht -------- Betreff: [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen Datum: Wed, 11 Jan 2012 22:45:18 +0100 Von: Wolfgang Zerulla <wolfgang.zerulla AT arcor.de> An: Ag-Tierschutz Mailingliste <ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de> Gefährliche Solaranlage? Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen (© BR) Eine Million Solaranlagen erzeugen Strom auf deutschen Dächern. Doch der Strom birgt auch Gefahr. Binnen Sekunden können sich schadhafte Photovoltaikanlagen entzünden, sie sind brandgefährlich. Schon kleinste Schäden wie Marderbisse an den Leitungen, Montagepfusch oder wetterbedingte Abnutzung können unter Umständen einen Brand auslösen. Ein Brandfall Theenhausen in der Nähe von Gütersloh, wir besuchen Familie Nagel. Auf ihrem Hausdach hat sich vor gut einem dreiviertel Jahr erstaunliches abgespielt. Hausbesitzer Markus Nagel: "Die Photovoltaikanlage hat wohl Feuer gefangen, die Module haben in Flammen gestanden, unser Nachbar Herr Grotzke hatte das gesehen." Augenzeuge Horst Grotzke: "Meine Frau lief in die Garage, sagte: es brennt, es brennt. Ich denk: wo denn, wo denn? - raus, dann bin ich hochgegangen, dann sehe ich, dass das Haus bei Nagel brennt. Kamera mitgenommen und habe natürlich jede Menge Fotos hier gemacht. Es ging los in der Mitte der Anlage, erst war's nur Qualm, aber ruck zuck war's ein riesen Feuerball." In wenigen Minuten war die Anlage komplett niedergebrannt. Der Dachstuhl fing Feuer und die Mansardenwohnung war für Wochen unbewohnbar. Welches technische Detail der Anlage sich entzündet hat, konnte auf Grund der starken Brandzerstörung nicht mehr eindeutig geklärt werden. Die Versicherung übernahm den Schaden. Weitere Fälle Im Internet stoßen wir nach intensiver Suche auf weitere Brandberichte von Polizei, Feuerwehr und Lokalzeitungen. Eindeutig werden als Brandursache technische Defekte in der Photovoltaikanlage genannt. Ein bislang unterschätztes Problem, das mehr und mehr auftritt. Entzündungsgefahr Doch wie können sich Photovoltaikanlagen selbst entzünden? Wir begleiten Erhard Wagner und Norbert Gunzelmann. Sie wollen ein Solardach in Erding bei München auf mögliche Schwachstellen untersuchen, die später einmal einen Brand auslösen könnten. Dazu wird Norbert Gunzelmann die einzelnen Module mit einer Wärmebildkamera abscannen. Denn potentielle Brandherde sind oft mit bloßem Auge nicht erkennbar. Sie zeigen aber schon im frühen Stadium eine deutliche Erwärmung, die dann als helle weiße Flecken kenntlich ist. Norbert Gunzelmann hat bisher noch auf jeder untersuchten Photovoltaikanlage Auffälligkeiten entdeckt. Modul für Modul geht der öffentlich bestellte Gutachter Erhard Wagner mit seinem Kollegen durch und prüft auf Schäden. Diese können lange schlummern bis sich auf Grund der hohen Spannung von bis zu 1.000 Volt die Anlage irgendwann selbst entzünden kann. Erhard Wagner, Schiedsgutachter für Elektrotechnik, Vilsbiburg: "Brandursache kann ein defektes Modul sein, dass das Modul ausbrennt, weiterer Schaden Kleintierbisse, wie zum Beispiel Marder, oder weitere Ursache, wie wir an der Anlage jetzt gesehen haben, Leitungsaufschabungen und dadurch entsteht dann als Brandursache ein Zündfunken, der Zündfunke breitet sich dann auf die weiteren brennbaren Teile der Anlage aus." Nun sind die Unterseiten der Module dran, hier verlaufen die Leitungen. Ganz gefährlich können zum Beispiel schlechte Steckverbindungen oder frei schwingende Kabel werden. Erhard Wagner: "Durch äußere Einflüsse, zum Beispiel Wind, können die Leitungen hier aufschaben, und die Isolierung beschädigt werden, und mit Beschädigen der Isolierung kann hier Brand entstehen. Hier ist Brandgefahr durch Wind." Die Überprüfung auf dem Dach und die Auswertung am PC zeigen: Diese Anlage hat einige Schad- und Gefahrenstellen, die rasch behoben werden sollten. Nur dann kann der Besitzer einer Brandgefahr vorbeugen. Wie kommt es zum Brand? Doch was passiert im Detail, wenn zum Beispiel ein Kabel unterbrochen wird? Wir bekommen von der Siemens AG Regensburg Filme im Testlabor aufgenommen mit einer Highspeedkamera. Bei Gleichspannung fließt der Strom weiter, sucht sich an der unterbrochenen Stelle einen Weg zum anderen Pol, springt quasi über und bildet dabei einen sogenannten Lichtbogen. Er ist rund 5.000 Grad heiß und kann über Stunden bestehen bleiben. Siemens analysiert derzeit das Auftreten von Lichtbögen an Photovoltaikanlagen, simuliert dazu Kabelbrüche und erforscht wie sich Brände in Umgebungsmaterialien entwickeln. Erforschung des Problems Beim TÜV Rheinland startet gerade eine Forschungsreihe. Im Solarprüfzentrum soll die Alterung von Photovoltaikanlagen nachgeahmt werden. Die Module kommen dazu zum Beispiel in die Klimakammer, werden unzählige Male hintereinander aufgeheizt und gefrostet. Sie müssen verschiedene Stresstests durchlaufen und werden damit künstlich 7 bis 10 Jahre älter gemacht. Auch Schneelast und Winddruck mit 240 Kilogramm pro Quadratmeter werden simuliert. So will der TÜV analysieren, ob und wann Kontakte reißen, wie und wo Ströme weiter fließen und damit die gefährlichen Lichtbögen auftreten können. Das Lichtbogenproblem ist in Fachkreisen schon lange bekannt. Plusminus liegen zahlreiche internationale Vorträge und Studien schon aus dem Jahr 2007 vor. Darin wird deutlich das Problem aufgezeigt und vor einer Brandgefahr gewarnt. Passiert ist seither wenig, Lösungen fehlen bislang. Es mussten wohl erst Anlagen in Flammen aufgehen, dass der Handlungsdruck wächst. Was sagt die Solarindustrie dazu? Plusminus wollte vom Bundesverband Solarwirtschaft wissen, wie man die Probleme von Lichtbogen- und Brandgefahr in den Griff bekommen will und warum bislang noch keine Lösung entwickelt wurde. Zu einem Interview war der Lobbyverband nicht bereit, schriftlich ließ man uns wissen: "Ihre Frage unterstellt, dass es eine erhöhte Brandgefahr gibt. Diese Auffassung teilen wir nicht." Probleme bei der Montage Wir treffen Günter Franke, er ist Elektromeister und Solaranlagenbauer, zudem noch Sachverständiger für Photovoltaik, der andere Sachverständige ausbildet. Er meint: Das Problem fängt bereits bei der Montage an. Günter Franke, Sachverständiger Photovoltaik, Neuendettelsau: "Photovoltaikanlagen sind ein elektrisches Gerät mit sehr hohen lebensgefährlichen Spannungen, und nach der momentanen Rechtslage darf jeder diese Photovoltaikanlagen draufbauen, ohne die Regeln genau zu kennen. Es wird nicht abgeprüft, ob derjenige der es baut, auch weiß, was er da tut." Günter Franke schätzt, dass ca. 80% der heute montierten Photovoltaikanlagen nicht den Vorschriften entsprechen. So sind mit der Zeit auftretende Defekte und damit auch eine mögliche Brandgefahr programmiert. Regelmäßige Überprüfungen der Anlagen durch Elektro-Fachleute könnten das Problem minimieren. Doch lediglich eine berufsgenossenschaftliche Vorschrift verpflichtet theoretisch den Monteur zur Prüfung. Günter Franke: "In der Praxis wird darauf sehr gerne und häufig verzichtet, einfach aus Profitgier oder um Euros zu sparen und natürlich auch aus Unwissenheit, weil der Installateur dem Kunden die Notwendigkeit der regelmäßigen Prüfungen nicht mitgeteilt hat." Fazit Regelmäßige Überprüfungen würden viel Geld kosten und die Rendite der subventionierten Anlagen meist zunichtemachen. Das Modell Solarstrom stünde in Frage. Zudem werden Regelverstöße in der Praxis weder verfolgt noch geahndet, so Günter Franke. Bestehende Vorschriften taugen also nicht zur Problemlösung. Wie will man den Missstand beheben? Wir fragen beim Bundesbauministerium an, das verweist auf die Länderbehörden. Da landen wir wieder bei den bisherigen Regeln und die helfen Familien wie den Nagels nicht weiter. Die Brandvorsorge bleibt also erst einmal auf der Strecke. Bericht: Reinhard Weber Stand: Anfang Januar 2012 Dieser Text informiert über den Fernsehbeitrag vom 11.01.2012. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt. DasErste.de - Plusminus - Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen (11.01.2012) http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,4wx9rs54sya89hzf~cm.asp _______________________________________________ Ag-tierschutz-landwirtschaft mailing list Ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de https://lists.piraten-nds.de/mailman/listinfo/ag-tierschutz-landwirtschaft |
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