E-Mail Software 6.0
---Ursprüngliche Nachricht---
Brandanschläge auf Häuser von Neonazi-Gegnern
Auf zwei Häuser haben Unbekannte im Landkreis Celle in der Nacht zu
Donnerstag einen Brandanschlag verübt. Eines davon ist das Haus eines
Pastors in Unterlüß. Wilfried Manneke engagiert sich seit Jahren
gegen die Aktivitäten von Rechtsextremisten in der Region um
Eschede. Auch im zweiten Haus in Faßberg wohnt ein Paar, dass sich
gegen Neonazis einsetzt. Zusammen mit Manneke gehören sie zu den
Organisatoren einer Demonstration gegen ein Neonazi-Treffen in Eschede
am kommenden Wochenende. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit
Versuche gegeben, Wilfried Manneke einzuschüchtern. "Ich habe schon
einiges erlebt, aber noch keinen Molotowcocktail", sagte der
Pastor.
"Es hätte schlimm ausgehen können"
An beiden Häusern haben die Anschläge keinen großen Sachschaden
hinterlassen. Der Pastor ist sich sicher: Der Brandsatz sollte vor dem
Gebäude landen. Aber er hätte auch durch ein Fenster geworfen werden
können. "Es hätte schlimm ausgehen können." Er lebt dort mit seiner Frau
und seinen Kindern.
Auch der Landesbischof geht von Rechtsextremismus aus
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister verurteilte die Anschläge
scharf: "Drohgebärden dieser Art erschüttern jedes Gemeinwesen und sind
deshalb völlig inakzeptabel." Meister betrachtet es als wichtige
Aufgabe, "unsere Sinne gegenüber jeder Form von menschenverachtender
Ideologie und Gewalt zu schärfen". Auch er vermutet rechtsextremistische
Hintergründe zu der Tat. Der feige Anschlag in Unterlüß habe bewusst
Menschenleben aufs Spiel gesetzt und stelle eine Provokation für alle
dar, die sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagieren, erklärte
die Landeskirche Hannover.
"Ich muss einfach damit leben"
An der Wand des Pfarrhauses zeugen deutliche
Brandspuren von dem nächtlichen Angriff. Die hatte die Pastorenfamilie
am Morgen entdeckt, als sie das Haus verlassen wollte. "Der Vorfall
löst schon ein beklemmendes Gefühl aus", sagte der Pfarrer. Doch als
Bedrohung empfinde er ihn nicht.
Es ist auch nicht der erste Anschlag, den der Pastor in den
vergangenen zehn Jahren erlebt hat. Und es werde auch noch weitere
geben, glaubt er. "Ich muss einfach damit leben." Der Geistliche hatte
in der Vergangenheit schon "Besuch" von Neonazis, die lauthals
rechtsextremistische Parolen riefen. Außerdem wurden Hakenkreuze an die
Kirchentür geschmiert. Wer den Brandsatz geworfen hat, ist noch unklar.
Bislang hat sich noch niemand dazu bekannt. Die Polizei ermittelt. Und
auch der Staatsschutz hat sich eingeschaltet, "weil wir einen
politischen Hintergrund nicht ausschließen können", erklärt Guido Koch,
Sprecher der Polizei Celle. Allerdings werde auch nicht nur in eine
Richtung ermittelt.
Pastor engagiert sich seit vielen Jahren
Wilfried Manneke setzt sich seit Jahren unter anderem gegen
Sonnwendfeiern von Neonazis auf dem Hof eines rechtsextremen Landwirts
in der Nachbargemeinde Eschede ein. Für die Demonstration gegen
Rechtsextremismus hat Manneke sich stark engagiert und zur Teilnahme
aufgerufen. Sein Name stand in diesem Zusammenhang auch in der Zeitung.
"Es ist ja bekannt, dass Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus
engagieren, auch schnell bedroht und eingeschüchtert werden", sagt
Manneke, der sich von solchen Aktionen allerdings nicht von seinem
Engagement abbringen lassen will. Im Gegenteil: Er geht davon aus, dass
zur Demonstration mehr Menschen kommen als sonst.
Schmierereien in der Nachbargemeinde
Erst vor rund zwei Wochen hatte es rechtsextreme Übergriffe in der
Nachbargemeinde Hermannsburg gegeben. Neonazis beschmierten die
Schaufenster mehrerer Geschäfte mit einschlägigen Parolen. Auch
sogenannte Stolpersteine, mit denen an die Opfer des Hitler-Regimes
erinnert wird, wurden von den bislang unbekannten Tätern verschmutzt.
Die Polizei werde auf mögliche Parallelen achten, teilte Polizeisprecher
Koch mit. Dass Rechtsextreme gerade zu einem Zeitpunkt zuschlagen, da
die Mordserien der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle bekannt geworden sind,
findet Manneke "unfassbar und schlichtweg beschämend".
Quelle:
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/brandanschlag151.html
Jetzt erst recht!
Aufruf zur Demonstration
am 17.12.2011, Beginn 14.00 Uhr am Bahnhof Eschede
Gemeinsam gegen die Nazitreffen in Eschede Für Demokratie und
Menschenrechte
Alle, die sich unter diesem Motto wiederfinden können, sind
willkommen!
Seit Jahren finden in Eschede Treffen von Neonazis
unterschiedlichster Couleur statt. Die mehrmals im Jahr stattfindenden
Sonnwendfeiern haben leider schon Tradition. Diese als Brauchtumsfeiern
daherkommenden Treffen dienen der norddeutschen Naziszene als
sinnstiftende, Gemeinschaft fördernde Zusammenkünfte. Es werden Kontakte
geknüpft und gepflegt, Termine und Aktionen abgestimmt, aber auch
gefeiert. Das Ganze ist alles andere als harmlos. Die Ideologie der
Nazis ist menschenverachtend und absolut nicht zu tolerieren. Auf diese
Treffen nicht zu reagieren kommt einem Tolerieren gleich. Dort, wo die
Nazis ungestört sind, machen sie sich breit, sie nutzen die Möglichkeit,
um neue junge Leute in ihre rechte Weltanschauung und ihr
Nazilebensgefühl einzubinden. Durch regelmäßige gemeinsame
Naziaktivitäten ungestört wie hier in Eschede, aber auch öffentliche,
wie die ständigen Naziaufmärsche verfestigt sich die Szene.
Wir wollen den Nazis deutlich zeigen, dass wir ihr Treiben nicht
tolerieren!
Buntes Haus e.V.
selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum
Hannoversche Str.
30f
29221 Celle
www.bunteshaus.de
info AT bunteshaus.de
Tel: 05141
- 90 79 27
Zum Austragen aus dem Newsletter eine mail an
info AT bunteshaus.de mit dem Betreff "Austragen" schicken.
------