[NDS-Diepholz] Kleines Brainstorming meinerseits….

[Christian Jordan - Piraten Diepholz <christian.jordan AT piraten-diepholz.de>]

Ahoi



Ich habe, nachdem ich am Freitag leider keine Zeit hatte, da ich erst privat 
Unterwegs war und direkt danach zur Nachtschicht musste noch nicht wirklich 
die Zeit gefunden eine Mail zu der ganzen Angelegenheit zu schreiben.
Es war natürlich sehr Schade und unpassend, grade an einem solchen Abend zu 
fehlen gebe ich zu. - Marco , ich hoffe Du nimmst es mir nicht allzu übel. 

Lass erst einmal alles sacken und sortier Dich neu. Der Rest kommt bestimmt 
von alleine. Wie die anderen schon gesagt haben: Du bist jederzeit herzlich 
Willkommen.

Wie Ihr inzwischen sicherlich gemerkt hab, argumentiere ich in solchen 
Situationen, welchen den KV betreffen, nicht immer unbedingt mit blanker 
Sachlichkeit sondern versuche es auch menschlich auf eine vernünftige Ebene 
zu bringen. Ab und zu ist es doch von Vorteil seine Gedanken einfach mal 
fließen zu lassen.




Das eine "einfache" Diskussion so dermaßen aussätet hätte ich niemals 
gedacht. Die ganzen Missverständnisse durch die Flut an Mails und Twitter 
Tweeds sowie auch einige Querschläger andere Personen  haben das Fass, auf 
deutsch gesagt, zum überlaufen gebracht. 
Wie auch immer, wir haben dieses Thema hinter uns gelassen, auch wenn es 
sicherlich einen bitteren Beigeschmack hatte und es schon aus menschlicher 
sehr Schade ist, das Du Marco verlassen hat.

ich möchte es auch wirklich darauf beruhen lassen und keinesfalls wieder 
aufwärmen. 

Ich hoffe sehr, das wir nach einigen Tagen des "sacken" lassens zumindest 
freundschaftlich und natürlich auch aus piratiger Sicht wieder miteinander 
kommunizieren können.
Marcos Engagement war die treibende Kraft bei der KV Gründung und sein 
Organisationstalent hat viel zum internen Ablauf beigetragen. Ohne Ihn wäre 
so manche Sache nicht zur Sprache gekommen oder unbearbeitet liegen geblieben.

Auch für Marco's Mut seine Fehler einzugestehen oder überhaupt so eine Email 
zu verfassen hat er meinen vollsten Respekt. 
Ich glaube es hat  jede Menge Überwindung gekostet so etwas in Worte zu 
fassen - ich hätte wohl nicht so souverän handeln können.

Am wichtigsten ist es, dass wir auch aus solch einer Situation alle mit 
erhoben Haupt herausgehen können. 


Dennoch war es für uns alle eine komplizierte und nervenaufreibende Sache. 
Alles andere blieb währenddessen ein wenig auf der Strecke

Leider fand diese Situation ein einigermaßen positives, jedoch aber mit einer 
negativen Note behaftetes Ende - Marcos austritt.

Nachdem Rüdiger uns einige Wochen zuvor bereits verlassen hat, kam so eins 
nach dem anderen.
Rüdiger hat uns ebenfalls seine Argumente genannt und war von diesen nicht 
abzubringen.
Da er aber bereits Mitglied in allen anderen Parteien war und auch dort nur 
kurze Zeit verweilte haben große Diskussionen über seinen Austritt gar nicht 
erst stattgefunden. 

Leider ist uns durch seinen Rücktritt auch ein hoher Schaden entstanden 
dadurch, dass der Wahlkreis 41 unbesetzt bleibt. Es ist von der Zeit und vom 
organisatorischen Aufwand  her nicht mehr möglich gewesen, diesen Wahlkreis 
mit einem Kandidaten zu besetzen.

Bei Rüdiger und bei Marco war allerdings beim Rücktritt bereits ein Argument 
gleich: mangelnde Motivation und oftmals fehlendes Feedback.
Ich glaube diese Phase mussten nahezu alle von uns in den letzten Monaten 
durchmachen - ich schließe mich da nicht aus.

Wir sind mit 120 % gestartet und kurz darauf, zumindest hat es den Eindruck 
erweckt, ins Bodenlose gefallen. Natürlich wurde zu jeder Zeit 
weitergearbeitet und zwischenzeitlich hat die Motivationskurve auch wieder 
eine konstante eingenommen.
Vielleicht waren auch die persönlichen Erwartungen ein wenig zu hoch 
angesetzt. 
Neutral betrachtet haben wir aber für die kurze Zeit bereits eine Menge 
geleistet und erreicht.

Entmutigend für einige waren oftmals auch ein mangelndes Feedback auf 
Anfragen oder Hinweise in der Mailingliste usw.

Auf der anderen Seite auch der beste Beweis dafür, das ein reines 
kommunizieren über Mailinglisten und Twitter nicht immer der Beste Weg.
Oftmals kann ein Telefonat wohl wesentlich mehr ausrichten als eine Email. 
Dazu muss man allerdings auch wissen, in welchen Bereichen die einzelnen 
Personen anzusprechen sind. 

Vielleicht wäre es ratsam, gezielt eine Liste der Interessen und bevorzugten 
Themen eines jeden einzelnen anzufertigen. 

Arbeit gibt es mehr als genug im Kreisverband. Bereits die internet 
Organisation ist nicht zu unterschätzen.

Zudem befinden wir uns mitten im Wahlkampf, müssen Infostände ausrichten und 
bald mit den Plakatwerbungen zur Landtagswahl beginnen.
Diese ganzen Unterfangen werden noch das ein oder andere Wochenende 
aufzehren. Wir sind dankbar über jede helfende Hand und jede freie Minute die 
Ihr entbehren könnt. 


Markus und Mario sind nahezu täglich unterwegs, um Termine und 
Veranstaltungen wahrzunehmen, die Meinungen der Öffentlichkeit einzuholen, 
sich den Bürgerinnen und Bürgern zu präsentieren und unsere Meinung aus dem 
Kreisverband herauszutragen.
Auch alle anderen sind mit internen und öffentlichen Aufgaben gut ausgefüllt 
und nahezu täglich aktiv.

Die Parteiarbeit hat bei vielen bereits fast die gesamte Freizeit 
eingenommen. Tendenz steigend.
Dies soll jetzt keine mitleidserregende Aussage werden. ich möchte lediglich 
darauf Hinweisen, dass wir alle Ehrenamtlich diese Aufgaben erfüllen. Auch 
wenn es sich um eine Partei handelt und eine gewisse Seriosität unumgänglich 
ist sollte jedoch eines nicht auf der Strecke bleiben - Der Faktor :Freude 
und Spass an der Sache - miteinander und füreinander. 

Diverse Rückschläge wie unter anderem die schlechten Umfragewerte, negative 
Presse aufgrund der Aufstellungsversammlungen oder menschliche Fehlpässe 
einiger Mitpiraten ließen in den vergangen Monaten, wie es oft in 
persönlichen Gesprächen herauszuhören war, den ein oder anderen an der Sache 
zweifeln.
Jeder sollte aus menschlicher Sicht wissen, wann der Zeitpunkt erreicht ist, 
aufzuhören Salz in eine offene Wunde zu streuen und wieder einen Weg zurück 
in die Normalität zu finden, denn andere müssen oftmals darunter leiden.

Immer wieder ergaben sich Gespräche , auf der Strasse, beim Unterschriften 
sammeln etc. mit Bürgerinnen und Bürgern, die Ihre Hoffnungen in uns setzen 
und von uns erwarten, anders zu handeln und anders zu sein als alle 
etablierten Parteien.
Das sollte unser Auftrag sein und unsere Hauptaugenmerk sollte darauf liegen. 



Das Team der Hauptaktiven unseres Kreisverbandes haben diese ganzen, mehr 
oder weniger negativen Dinge der letzten Wochen und Monate doch stark 
zusammengeschweisst. 

Wie Mike  aber in seiner Email vor wenigen Tagen geschrieben hat, fehlt immer 
noch ein wenig das WIR Gefühl in unserem Kreisverband.

Vielleicht wird durch das derzeitige Team nach außen hin der Eindruck 
erweckt, niemand käme dazwischen oder wir würden es nicht transparent genug 
nach Außen tragen.

Es ist daher wirklich wichtig für uns, solche Meinungen auch zu hören, da es 
nun wirklich nicht der Fall ist - Im Gegenteil, wir sind über jede noch so 
kleine Hilfestellung dankbar.

Egal ob Kritik, Anregungen oder vielleicht auch mal ein lobendes Wort an alle.
Nur so kann man auch die Motivation am Leben erhalten und Fehler beseitigen. 

Vor allem auch: Gemeinsam etwas schaffen und erreichen.

Ob es nun Programmvorschläge sind, Ideen für Aktionen etc. 
Ziel der Piraten war und ist es eine gemeinsame, Andersdenkende Politik auf 
die Beine zu stellen. 

Carsten Rust hat den Vorschlag gemacht, die Geschehnisse der vergangenen 
aufzuarbeiten und dabei einmal durchzuatmen und in uns zu gehen.

Ich persönlich würde diesen Vorschlag begrüßen.

Niemand wird gezwungen wöchentlich mehrere Stunden für die Piraten zu 
arbeiten (so gemein sind wir wirklich nicht :-) - aber jeder soll und darf 
sich einbringen und seine Ideen auf den Tisch bringen.

Das WIR Gefühl ist auch in einem gewissen Rahmen an ein freundschaftliches 
Gefühl geknüpft. Da sich aber viele von uns nur kurz von den Stammtischen aus 
kennen und auch dies nur Oberflächlich, ist es wirklich nicht leicht jedem 
diese Gefühl zu vermitteln.
Gerade dieses durcheinander auf den Stammtischen, Lautstärke und kleine 
Gesprächsgruppen machen ein näheres kennenlernen dort nahezu unmöglich. 

Daher bin ich und ich denke jedes Vorstandsmitglied dankbar für jeden 
Vorschlag.

Wie auch Marco in seiner Email erwähnte, es ist nicht nur eine menge Arbeit, 
sondern auch eine menge Herzblut in den ganzen KV geflossen und ich denke wir 
haben alle ein Ziel, wenn es nicht bei allen unbedingt die Landtagswahl ist, 
sind es die nächsten Kommunalwahlen, bei denen wir Regional etwas bewirken 
wollen.

Ich persönlich hoffe, das wir trotz allem wieder gestärkt zueinander finden, 
und einen 1A Landtagswahlkampf ablegen.

Ich hoffe dies gelingt uns, als ein Team - Nicht nur politisch, auch 
freundschaftlich.

Wenn wir dass schaffen, haben wir bereits die halbe Miete und mehr als einige 
andere jemals haben werden


Schöne Grüße Christian