Das Problem, warum die Menschen sich nicht aktiv in der Politik
beteiligen, könnte ja auch mit einem hohen Aufwand zusammenhängen.
Erst einmal ein formelles Schreiben anfertigen, oder irgend wo
hinzugehen, dass machen dann doch die wenigsten. Aber wie sieht das
jetzt aus, wo es das Internet gibt? Wo jeder überall dauernd mit dem
Smartphone tippt. Auf einmal ist der Aufwand, für so etwas um ein
wesentliches geringer geworden. Das Internet verändert unseren
gesamten Lebensalltag. Wie sieht es im Bereich der Politik und der
Bürgerbeteiligung aus?
Am 18.03.2016 um 20:43 schrieb Jana
Klemp:
Ist §
24 GO nur ein Gesetz, oder gibt es dafür auch schon eine
Möglichkeit Anträge über das Internet zu schicken?
OpenAntrag muss ja nicht unbedingt als das Endprodukt gesehen
werden. Vielleicht stellt es eine Testplattform dar, die
hilfreiche Erkenntnisse liefert, wie die zukünftige
Bürgerbeteiligung aussehen sollte. Ich denke auch, dass es am Ende
nicht viele verschiedene Plattformen geben sollte von
verschiedenen Parteien, sondern, dass das dann gebündelt auf einer
Plattform stattfindet. So etwas müsste dann in der Kommunalpoitik
besprochen werden.
Am 18.03.2016 um 19:59 schrieb Konstantin Rapatinski:
Das Problem, dass ich mit openAntrag habe,
ist, dass es § 24 GO gibt. Warum dann OpenAntrag?
Piraten haben die Neigung, das Rad neu zu erfinden und
bestehende Beteiligungsinstrumente zu ignorieren. ZB der in
meinen Augen überflüssige Bürgerhaushalt. Es mangelt nicht an
Beteiligungsmöglichkeiten. In der Praxis sind es oft dieselben
Leute, die sie nutzen. Die meisten Menschen kennen sie nicht und
interessieren sich nicht dafür. Es sei denn, sie sind selbst
betroffen, dann jammern sie, dass keiner sie gefragt hat.
Deprimierende Erfahrung nach 1,5 Jahren Kommunalpolitik.
Von meinem Sony Xperia™-Smartphone gesendet
---- Jana Klemp schrieb ----
Hallo,
danke Sasa. Also ich sehe das so.
Daniel schrieb:
Whatever:
Ja, es gelingt nicht, unsere gute Arbeit in die Breit zu tragen.
Ich
persönlich bekomme fast täglich positives Feedback. In
Gesprächen mit
Fachleuten, in Gesprächen mit Schülergruppen, Lehrkräften,
Pflegekräften
usw usf ... aber es geht einfach nicht in die Breite ..
und Peter schrieb:
Daher sollten wir zusehen, dass wir wieder eigene Themen
setzen, die uns unverwechselbar machen und die für größere Teile
der
Bevölkerung von Bedeutung sind.
....
Für Münster wären die Themen : Gegen die von allen Parteien
stumpf
nachgeplapperte Parole von der ‚wachsenden Stadt‘
anargumentieren;
„Muss Münster wirklich immer größer werden, während andere
Städte
(z.B. Ruhrgebiet) leergeräumt werden ?“ Weiter : Gegen den
Investorenwahn, gegen Privatisierung um jeden Preis, gegen das
PPP-Modell.
Weiter : Brauchen wir wirklich den FMO in kommunaler Hand ?
Weiter :
Massives Zurückdrängen des kirchlichen Einflusses, der gerade in
den
Vororten ein nicht geahntes Ausmaß hat. Weiter : Zusammenarbeit
mit den
Bürgerinitiativen, wo immer deren Interessen nachvollziehbar
sind und sie
nicht gegen unsere Grundsätze verstoßen. Die Bürgerinitiativen
sind
unsere natürlichen Verbündeten, da sie unsere Vorstellung von
direkter
Demokratie versinnbildlichen und da die BIs alle anderen
Parteien gegen
sich haben.
Allgemein haben die Piraten die Themengebiete: BGE, Internet
(Neuland), Bürgerbeteiligung,...
Das sind sehr grob gefasste, aber auch sehr interessante Themen.
Es kann sicherlich nicht alles auf Kommunalebene umgesetzt
werden (z.B. BGE), jedoch denke ich, dass es gerade beim
Internet und der Bürgerbeteiligung Themen gibt.
Es wird gerade sehr viel umgestellt, auch kommunal, bei der
Stadt. Man füllt zum Beispiel immer mehr Formulare am Computer
aus und schickt sie über das Internet zum Amt. Was sind die
Vorteile? Gibt es Nachteile (Datenschutz, Erreichbarkeit (haben
alle Menschen Internetzugang?) ?
Ich glaube in Hamburg oder so, gibt es eine Web Applikation, bei
der Bürger über Straßenschäden informieren können. Eine einfache
Karte, wo ein Marker gesetzt werden kann und eine Beschreibung
und ein Foto hinzugefügt werden kann.
Das sind Themen, die zumindest mich interessieren. Die Themen,
die Peter schrieb, sind für andere Leute bestimmt interessant.
Ich denke jedoch, dass sie für Leute in meinem Alter eher nicht
so stark von Bedeutung sind.
Zu der Plattform des EU Projektes. Das ist eine sehr schöne Idee
und es gibt dort auch Beiträge. Bei diesen ganzen
Bürgerbeteiligungsprojekten ist es so, dass so etwas erst
richtig funktioniert, wenn sich viele beteiligen. Die
Piratenpartei hat OpenAntrag. Diese Plattform ist sehr schön
gemacht und ich finde, dass was ich so sehe, auch gut umgesetzt
wurde. Es haben Leute sehr viel Zeit investiert, diese Plattform
zu implementieren. Ich denke, diese Idee sollte stärker weiter
verfolgt werden. (Es ist ja auch eines der Themen der
Piratenpartei!) So etwas kann nicht von den 10 aktiven Piraten
geleistet werden, zumal ihr ja noch in anderen Ausschüssen tätig
seit und selber Anträge von anderen Parteien bearbeiten müsst.
Es wäre vielleicht eine gute Idee, wenn bei den Infoständen
Leute, die sich für die Piratenpartei interessieren, die
Plattform OpenAntrag vorstellt. Die Piratenpartei hat ja Dinge,
wie diese Plattform, umgesetzt. Sie redet ja nicht nur. Die
Plattform wird jedoch noch nicht stark aktiv genutzt. Jedenfalls
in Münster. Woran kann das liegen? Wissen zu wenig Leute von
dieser Möglichkeit? Haben die Menschen gar keine Dinge, die sie
von der Stadt, geändert haben möchten? Ist Bürgerbeteiligung
vielleicht dann noch nicht ein so großes Thema, welches
behandelt werden sollte? Oder liegt es an der Benutzbarkeit der
Plattform? Das alles sind sehr wichtige Fragen, die sich die
Partei stellen und Antworten finden sollte? Nicht zuletzt
ergeben sich daraus auch konkrete Themen für Anträge.
Viele Grüße
Jana
Am 18.03.2016 um 16:19 schrieb Sasa Raber:
Hallo zusammen,
es ist schon bemerkenswert das hier alles so aus der Ferne zu
lesen und ich
muss da einfach mal kurz was zu schreiben.
Da schreibt eine junge Frau auf der ML und möchte gerne aktiv
werden und
was mit den Piraten machen, weil sie die derzeitige politische
Lage
schockiert; Sie macht einen konkreten Vorschlag und wirklich
niemand von
euch reagiert in seiner Antwort auf genau das, versucht sie
dabei zu
unterstützen oder irgendwie mitzunehmen! Stattdessen wird mal
wieder hin
und her debattiert was alles scheinbar falsch läuft und warum
immer weniger
Menschen aktiv die Piraten unterstützen, wer schuld ist oder
auch nicht,
usw.
Evtl. ist u.a. dieser Thread exemplarisch dafür was falsch läuft
und warum
immer weniger Menschen aktiv mitarbeiten wollen...
Viele Grüße aus Berlin,
Sasa
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