Re: [MS Piraten] Zollamt in Münster besetzt

[Johannes Schmanck <js AT piratenms.de>]

Ah.
Ich sehe, wir sind mal wieder doch gar nicht so weit von einander entfernt.
Insbesondere der Entwicklung der 68er von damals zu den Spiessern von
heute, obwohl ich bei den Grünen Münstern angenehm positiv überrascht bin.

Gegen ein Bürger- oder Sozialzentrum habe ich gar nichts, ganz im Gegenteil!
Allerdings muss es nicht ein Bau sein, für den eventuell irgendwer ein
paar Millionen ins Säckel der Öffentlichkeit zu schmeissen bereit wäre.
Von dem Geld könnte man andernsort gleich ein paar Zentren bauen...

Aber auch die Methode, über eine Hausbesetzung Öffentlichkeit zu
schaffen, ist für mich unter bestimmten Vorraussetzungen absolut okay:
Es sollte kein schaden angerichtet werden und es darf nicht natürlich
nicht mein Haus ein ;)

Lediglich Deine Einschätzung der Leute, die aktuell den Zoll besetzen,
teile ich nicht.
Deren Webseite gibt ja einiges her.
Habe wirklich den Eindruck, es geht denen mehr um den Spass bei der
Sache, denn ernsthafte Anliegen.

Aber vielleicht kennst Du die ja besser?
Dann raus mit den Infos!



Am 13.10.2015 um 14:20 schrieb Martin Gutsch:
> Sorry, du @Peter und auch große Teile der Öffentlichkeit haben die "neuen
> Linken"
> nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass junge Menschen verklärt eine
> Zeit - die 68er "nachspielen" - die sie nur vom Hörensagen kennen, sondern 
> dass
> sich die "Linke" - ich hasse an sich solche Eingruppierungen - weiter 
> entwickelt hat. Das kann man natürlich finden wie man will. Allerdings sind 
> auch
> die Alt-68er heimisch und spießig geworden (siehe Grüne), also beste 
> Beispiele.
>
> Ich kritisiere auch u. a. das Verklärte und das neue Spießertum der "Linken"
> (du musst dies essen und das tragen etc.) - und genau darum finde ich den
> Dialog wichtig. Ich will nicht EINER Gruppe die "Macht" oder Organisation
> überlassen sondern es auf eine breite Basis stellen.
>
> Ich stelle mir ein Bürger- oder Sozialzentrum so vor, dass verschiedenste
> Gruppen, also auch "die" Antifa, dort ihre Veranstaltungen organisieren 
> dürfen,
> aber sie nicht dominieren und den Ton angeben. Es gibt Beispiele wo es
> wunderbar klappt (z. B. Conne Island in Leipzig, was bundesweite Preise
> bekommen hat), eben weil dort eine Vielfalt an Gruppierungen mitmachen kann
> oder auch die "Baracke" in Münster, wo es eine Vielzahl an Veranstaltern
> gibt von Rock, Hiphop, Techno bis Punk und Metal-Konzerten oder -Partys,
> Soli-Veranstaltungen und auch Lesungen, Diskussionen, Infoveranstaltungen 
> etc.
>  Und dann gibt es beispielsweise das AZ Bielefeld und das AZ Mülheim, wo 
> "Linksfaschisten" den Ton angeben und du dein T-Shirt wenn dir heiß ist 
> nicht 
> ausziehen darfst oder deine Bifi draußen essen musst. DAS braucht niemand!
>
> @Felix: Ich fände das toll. Sollte kurzfristig überlegt werden, da die
> BIMA gestern wohl Strafantrag gestellt hat. 
>
> Gruß
>
> Martin
>
>
>> Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de> hat am 13. Oktober 
>> 2015
>> um 00:22 geschrieben:
>>
>>
>>
>> Neues von der 'Hausbesetzung' :
>>
>> http://www.wn.de/Muenster/2143029-Besetztes-Hauptzollamt-Strafantrag-gegen-Besetzer
>>
>> Ich muss mich verbessern : Mit den Original-Alt-68ern haben diese Leute 
>> doch nichts gemein. Niemand wäre damals auf den Gedanken gekommen, als 
>> erstes eine 'Hausordnung' zu verabschieden ('Rauchen verboten', 'Graffiti 
>> nur im Keller, da gesundheitsschädlich'... Zuwiderhandlungen sollten 
>> sofort gemeldet werden, usw).
>>
>> Irgendwie können die heutigen Revoluzzer ihr Spießertum absolut nicht 
>> verleugnen. Ganz nach Tucholsky :"Die Revolution findet wegen schlechten 
>> Wetters im Saale statt".
>>
>> Die Original-68er LEBTEN die Revolution, während diese Hausbesetzer nur 
>> Revolution SPIELEN. Sie können den 68ern nicht das Wasser reichen.
>>
>> VG
>> Peter
>>
>> Martin Gutsch schrieb:
>>
>>> Ahoi,
>>> ich bin über die billige Polemik enttäuscht.
>>> Wart ihr vor Ort, wisst ihr, wer dort genau besetzt?
>>> Ich habe davon auch nur aus der Zeitung und vom Hörensagen, daher
>>> äußere ich mich zurückhaltend.
>>> Das Problem ist doch: Es stehen öffentliche Gebäude leer, die Kosten
>>> verursachen und anderweitig besser genutzt werden können. Zudem fehlt
>>> in Münster ganz klar ein zentrales Proberaum- und Bürgerzentrum, 
>>> welches von diesen betrieben wird. Es gibt zwar auch in den Stadtteilen 
>>> Jugend- und Bürgerzentren, diese unterliegen aber strengen Auflagen, 
>>> weil oft Träger die Stadt ist oder indirekt mitverantvortlich ist.
>>> Daher finde ich ein "Soziales Zentrum" prinzipiell unterstützenswert!
>>> Ähnliches steht sogar in unserem Kommunalwahlprogramm!
>>> Über Besetzungen mag man sich streiten. Es ist aber so, dass dadurch
>>> auch erst Gespräche über Duldung und Verträge entstehen können wie
>>> in Münster in den 70ern auch passiert (seit 2000 fährt man in Münster
>>> eine harte Null Toleranz-Schiene). (1)
>>> Ich erwarte von den Münsteraner Piraten Dialogbereitschaft, gerade auch
>>> weil wir uns Unterstützung von Subkulturen ins Kommunalwahlprogramm
>>> geschrieben haben.
>>> *Und insbesondere dann, wenn man nicht einzelnen*
>>> *Gruppierungen so ein Projekt allein überlassen will, macht es Sinn,*
>>> *so ein Projekt auf eine möglichst breite Basis zu stellen.*
>>> Bei einem klaren Auftrag gehe ich da wohl hin oder komme gerne mit
>>> dem Vorstand mit.
>>> Gruß
>>> Martin
>> -- 
>> Muenster mailing list
>> Muenster AT lists.piratenpartei.de
>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/muenster