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muenster - Re: [MS Piraten] Lindner für die FSA in Münster

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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Re: [MS Piraten] Lindner für die FSA in Münster


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Lindner für die FSA in Münster
  • Date: Tue, 09 Jun 2015 00:19:05 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo !
Liberalismus und Neoliberalismus sind zwei komplett verschiedene Dinge. Ich selbst würde mich sicherlich als liberal, aber niemals als neoliberal, so wie der Begriff heute verwendet wird, bezeichnen.

In der Volkswirtschaft wird der Neoliberalismus heute mit den radikal-kapitalistischen Theorien der sog. 'österreichischen Schule' und der daraus hervorgegangenen 'Chicagoer Schule' in Verbindung gebracht. Ganz vereinfacht gesprochen zielen diese Theorien darauf ab, dass der Staat auf Dauer gesehen überflüssig sein wird und alles in private Hände gehört. Ich habe mehrere Schriften zu dieser Theorie gelesen und ich kann nur ganz deutlich sagen : Die Vorstellung einer solchen Welt wäre die Hölle auf Erden !

In der Tendenz wird seit etwa 25 Jahren diese Richtung hin zur Privatisierung immer und überall von allen sog. 'westlichen' Staaten eingeschlagen. Die Abkehr vom Keynesianischem Fiskalismus ist überall zu spüren und erst die Wirtschaftskrise 2008 ff brachte ihn wieder ins Gespräch. Das Thema 'Schuldenbremse', welches ich gerade mit anderen in einem Piraten-Arbeitskreis verhandle, gehört auch in diese Thematik hinein.

Die FDP ist m.E. ein Apologet dieser neoliberalen Richtung (wenn auch sozial gemildert) und gerade Christian Lindner betrachte ich - im Gegensatz zu den früheren FDP-Politikern - als einen der Vorkämpfer.

Dass er z.T. anders auftritt, hat sicherlich ausschließlich wahltaktische Gründe.

Insofern gebe ich Martin voll und ganz recht !

Bei der Vorstandssitzung geriet ich, als ich den Vorschlag hörte, Lindner zum Redner zu machen, zunächst auch in Schockstarre, sodass ich Martins aufgebrachte Formulierungen voll und ganz nachvollziehen kann. Ich befürchte zudem, dass wir das Ruder der von uns initiierten und organisierten Demo allein durch das Erscheinen dieser Person gänzlich aus der Hand geben. Die Presse wird nur noch von Lindner berichten, von uns wird man – wenn überhaupt – nur im Hintergrund einige Fahnen sehen. Gerade hier in Münster wird die FDP immer wieder ‚hochgeschrieben‘, obwohl sie gerade mal 4 Sitze im Rat hat (und damit einen mehr, als wir ursprünglich hatten).

Andererseits stimmt natürlich das hier auf der ML angesprochene Argument der Themenbündnisse, die auch von mir immer wieder gefordert werden. Und wenn wir alle gleichgesinnten Parteien und Gruppierungen auffordern mitzumachen, so darf man niemanden ausschließen. Dass Lindner eine deutlich höhere Werbewirksamkeit als andere potentielle Sprecher haben wird, dürfte auch unstrittig sein. Aber dass ausgerechnet wir ihm diese Plattform geben sollen, finde ich zumindest überdenkenswert.

Grüße
Peter




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