Re: [MS Piraten] Münsteraner Wochen gegen Rassismus

[Johannes Schmanck <johannes.schmanck AT binsys.de>]

Moin.

Da muss ich doch mal als Clubbetreiber was zu sagen:

1. Es werden reichlich zu Betrunke abgewiesen, weil keiner Bock hat die
Kotze aufzuwischen. Bei uns bestimmt 20-30 Gäste pro Abend.

2. Besoffene tun einiges dafür nicht erkannt zu werden, der eine hat's
drauf der andere weniger.

3. "Ihr könnt rein, aber der Kollege da ist zu betrunken" ist keine
Seltenheit, sondern eher die Regel. Man will ja nicht alle wegschicken,
am besten ein Teil hat schon bezahlt.

4. 9 von 10 ausländischen Abgewiesenen unterstellen rassistische Gründe.
Wenn sie das selbst nicht tun, tun es ihre Freunde um so enthusiastischer.

5. Wenn man nem Club heutzutage öffentlich schaden will, easy: "Die Tür
ist rassistisch!"

6. Offen rassistische Türsteher fliegen sofort raus, weil sich das kein
Club leisten kann.
Wie sie tatsächlich ticken, puh - das will ich bei den meisten gar nicht
wissen.

Bei kommt so ne Beschwerde im Schnitt einmal im Jahr rein. Früher bin
ich noch drauf abgegangen und habe meine Ordner ins Kreuzverhör
genommen. Heute frage ich nur noch nach, sind einfach zuviele
"offensichtliche" Ausländer im Laden, dass ich mir ernsthaft Gedanken um
die Tür mache.

Hatten auch mal einen farbigen Türsteher, ganz großes Kino an der Tür,
wenn seine Kollegen mal wieder "Nazi" geschimpft wurden :)

Wüsste aber echt gerne, um welchen Laden es ging!

Grüße

Johannes


Am 05.03.2015 um 14:38 schrieb mgutsch:
> Hallo Peter,
>
> wir können das aber nicht klären und in der WN stand bereits ein Artikel 
> dazu.
>
> Es gilt nicht nur das Hausrecht, sondern auch das Vertragsrecht. 
>
> Ich pflichte dir bei, dass mehr gegen DISKRIMINIERUNG im Alltag getan 
> werden 
> muss - das betrifft nicht nur Rassismus. 
>
> Im Bewusstsein ist mittlerweile verankert, dass Diskriminierung gegen andere
> Ethnien schlecht ist, in vielen anderen Bereichen wird Diskriminierung aber
> hingenommen
> (z. B. Hetze gegen Arbeitslose, Kleiderordnung, nur Zugang für bestimmte 
> Alters-
> oder
> Bevölkerungsgruppen etc.)
>
> Demos oder Aktionen sind sicher eine schöne Geste. Jedoch muss sich das
> Menschenbild der Gesellschaft ändern und wir brauchend dringend mehr
> Schulungen bei Sicherheitskräften, Sachbearbeitern und auch Politikern! 
>
> Gruß
>
> Martin
>
>
>> Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de> hat am 5. März 2015 
>> um
>> 14:18 geschrieben:
>>
>>
>>
>> Hallo Martin !
>> Es wird immer hinterher behauptet, dass der Abgewiesene betrunken, oder 
>> aggressiv war, was sollen die denn sonst sagen ? Unüblich ist es 
>> allerdings, dass bei zweien, die zusammengehören, der eine abgewiesen 
>> wird und der andere reinkann. Normal ist der Alkoholpegel ähnlich hoch, 
>> oder der nüchternere ruft den anderen zur Raison.
>>
>> Also ich stelle mir vor, man hat Besuch aus Frankreich und zeigt diesem 
>> das Münsteraner Nachtleben und der französische Kumpel wird an der 
>> Pforte eines Clubs abgewiesen. Das ist unterirdisch !
>>
>> Das mit dem Hausrecht bei Kneipen hatte ich lange nicht gewusst. Ich 
>> meine, in der Vergangenheit war es mal so, dass - nicht zuletzt auf Grund 
>> der Erfahrungen der NS-Zeit - ein öffentliches Lokal von jedermann 
>> betreten werden durfte, solange er vorher nicht auf Grund eindeutiger 
>> Delikte Hausverbot hatte.
>>
>> Bei Taxen gibt es ja auch die Beförderungspflicht ! Niemand darf dort 
>> abgewiesen werden.
>>
>> VG
>> Peter
>>
>> mgutsch schrieb:
>>
>>> Ahoi,
>>> nein da der Sachverhalt unklar ist. Laut Türsteher war der Betroffene 
>>> stark betrunken. Es steht Aussage gegen Aussage.
>>>
>>> Zudem kann ein Türsteher im Regelfall entscheiden, wer rein darf und wer 
>>> nicht und wem einen die Nase nicht passt ist das halt so.
>>>
>>> Ich finde diese ganze Debatte nicht nur in diesem Fall kleinlich und 
>>> weinerlich.
>>> Wenn ich zählen müsste, wie oft ich als junger Mensch in Kneipen oder 
>>> Clubsnicht reinkam, nur weil ich anders aussah...
>>>
>>> Gruß
>>>
>>> Martin
>>>> Peter Hemecker <Peter+Hemecker[at]news.piratenpartei.de> hat am 5. März 
>>>> 2015 um
>>>> 09:26 geschrieben:
>>>>
>>>> Aktuelles Beispiel für Rassismus in Münster :
>>>> http://www.wn.de/Muenster/1905559-Schueler-wirft-Club-Rassismus-vor-Franzose-scheitert-am-Tuersteher
>>>> Der Rassismus muss im Alltag, überall wo er auftritt, bekämpft werden 
>>>> und nicht nur durch Lichterketten, Friedensgebete und andere 
>>>> symbolistische Veranstaltungen.
>>>> Sollen wir zu diesem Vorfall eine PM herausgeben ?
>>>> Grüße
>>>> Peter
>>>>
>>>> Wastl schrieb:
>>>>> Gibt es auch noch andere Beiträge zum Thema?
>>>>> Ich selber kann mir leider nicht frei nehmen.
>>>>> Wäre schade, wenn wir absagen müssen.
>>>>> Bitte Antwort bis Freitag Mittag!!!
>>>> -- Muenster mailing list
>>>> Muenster[at]lists.piratenpartei.de
>>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/muenster
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