Re: [MS Piraten] in den nächsten 2 Tagen eine PM zur Promillegrenze bei Fahrrädern machen

[mgutsch <mgutsch AT piratenpartei-nrw.de>]

* Kopfschüttel *

Ich dachte die Piraten stehen für möglichst wenig Verbote und für möglichst 
hohe

Aufklärung und Eigenverantwortlichkeit und gegen Generalverdacht. 

Zudem wäre das eine Kollektivbestrafung bzw. Kollektivverdächtigung, dass
Menschen, die
auch nur ein Bier getrunken haben, nicht mehr in der Lage sind, am
Straßenverkehr 
teilzunehmen. Das beträfe mit der Argumentation auch Fußgänger. Dann müssten
alle
Kneipen dicht machen. Zudem ist der Vorschlag völlig weltfremd und ich glaube
nicht an
eine 100%ige Ernsthaftigkeit des Vorschlags. 

Wie schon von anderen geschrieben ist die Fremdgefährdung bei alkoholisierten
Radfahrern sehr gering. 
Für das Eigenrisiko ist jeder selbst zuständig. Und Strafmaßnahmen und
-Präventation gibt es in dem Bereich genug.

Die Argumentation des Risikos könnte man auch auf andere Bereiche ausweiten: 

Verbot von Sportarten mit hohem Unfallrisiko, Verbot von ungesunden
Lebensmitteln,
Verbot von Nikotin, Koffein und Teein etc. 

Und im Übrigen gibt es viele Radfahrer, die wenn sie was getrunken haben,
vorsichtiger sind z. B.
Schleichwege fahren oder über die Promenade fahren, um große Straßen zu
vermeiden. 

Gruß 

Martin



> HeikoPh <HeikoPh AT news.piratenpartei.de> hat am 30. Januar 2015 um 10:35
> geschrieben:
> 
> 
> 
> Ich bin für 0,0 Promille für Auto- und Radfahrer. Dann weiss JEDER das 
> er nicht mehr fahren darf. Problem bei den Grenzen ist nämlich, dass 
> viele anfangen zu rechnen wie viele Biere sie noch trinken dürfen und 
> überschätzen sich.
> 
> Deshalb 0,0, dann braucht niemand mehr zu rechnen :-)
> 
> philipp schrieb:
> 
> > Thomas Walter schrieb:
> >> Radfahren erfordert eine höhere Koordinationsfähigkeit und motorische
> >> Kontrolle als Autofahren. Betrunken zu balancieren ist nicht unbedingt
> >> einfach - wenn man nicht wie ich gerade ein Dreirad fährt. Die
> >> Reaktionsfähigkeit wird reduziert, usw.
> >> 
> >> Betrunkene Radfahrer gehen ausserdem größere Risiken ein - schon ein
> >> kleiner Promillewert erhöht das Risiko für eine schwere Verletzung um
> >> bis zu 2000 Prozent.
> >> (http://www.hopkinsmedicine.org/press/2001/FEBRUARY/010220.HTM)
> >> 
> >> Ich glaube es gab eine Studie in den USA, dass über 20% der Todesfälle
> >> bei Radunfällen von betrunkenen Radfahrern verursacht wurden.
> > 
> > Ja, allerdings muss man wirklich zwischen "selbstverursachten 
> > Verletzungen" und "fremdverursachten Verletzungen" trennen.
> > 
> > Es gab ja auch die Fahrradstudie in Münster - unterm Strich stellt man 
> > fest: Alkohol erhöht die Unfallgefahr. Viel Alkohol auch viel.
> > 
> > Allerdings gibt es sehr wenige alkoholbedingte Fahrradunfälle mit 
> > signifikantem Fremdschaden.
> > 
> > Klar, wenn jemand mit dem Fahrrad über rot heizt, muss er bestraft 
> > werden. Wer mit dem Fahrrad im Gegenverkehr erwischt wird, muss bestraft 
> > werden. Fahren ohne Licht? Knöllchen.
> > 
> > Das sowieso - gerne auch strafverschärfend falls unter Alkohol.
> > 
> > Aber diese Unsitte, Fahrradfahrer verdachtsunabhängig anzuhalten und 
> > pusten zu lassen, wird sich bei 1,1%% noch verschärfen.
> > 
> > Ich finde, die paar selbstschadende Unfälle, die man dann vielleicht 
> > weniger hat, stehen in keiner Relation zu der eingebüßten Flexibilität.
> > 
> > Wir reden ja bei Biertrinkern nicht von Kindern, sondern schon von 
> > mündigen Heranwachsenden und Erwachsenen.
> > 
> > Beste Grüße
> > Philipp
> -- 
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