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muenster - Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime
  • Date: Sat, 29 Nov 2014 21:11:09 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo !
Zu den Ausführungen von Pascal wollte ich eigentlich des lieben Friedens willen erst nicht reagieren, aber auf Grund eines PM-Entwurf von Pascal folgt nun doch noch eine Klarstellung von mir :

Mit der Problematik des angrenzenden TrÜbPl dürfte der Standort „Willingrott“ endgültig passé sein ! Da hilft auch kein Lamentieren und Rumholzen gegen die Bezirksvertreter Ost. Rot-Grün im Rat scheint sich ja auch in diese Richtung zu bewegen, muss aber wohl noch einen Weg finden, nicht das Gesicht zu verlieren, nachdem man in sämtlichen Ausschüssen die Übernahme dieser Anregung aus dem Bezirk Ost weggeputzt hat.

Die Bezirksbürgermeisterin, Frau Klimek, hat ihren Urlaub unterbrochen, um an dem Mediationsprozess teilzunehmen und war am Samstag wohl anwesend. Es ist in der Tat bedauerlich, dass nur sie von der BV-Ost dort war; ich bin davon ausgegangen, dass auch von der SPD oder den Grünen jemand dort erscheinen würde. Ich selbst war am Samstag als Vertreter der Piraten bei einer Veranstaltung im Rahmen der 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Rjasan unterwegs. Hätte ich gewusst, dass Frau Klimek allein für die BV-Ost dort ist, hätte ich sie begleitet, um unsere Position zu stärken. Sie scheint von den anderen Anwesenden, die offenbar bar jeglicher Ortskenntnis sind, ‚wegbarbiert‘ worden zu sein.

In dem Mediationsgutachten stehen die Argumente von Frau Klimek, der sich im Übrigen inhaltlich alle Parteien des Bezirks (mit Ausnahme des FDP-Vertreters – vermutl. aus Parteiraison) angeschlossen haben : „Aus der Sicht der Bezirksvertretung wird der Standort ‚Willingrott‘ als ungeeignet angesehen. Es wird zu bedenken gegeben, dass die Integrationsarbeit in Handorf ‚Am Hornbach‘ eine lange Tradition hat und dass dort 118 unterschiedliche Nationaltäten zur Zeit sehr friedlich zusammenleben. Da das Gebiet ‚Am Hornbach‘ direkt am ‚Willingrott‘ liegt, wird befürchtet, dass es zu einer verstärkten Ballung von Menschen mit Migrationshintergrund und damit zu Spannungen und sonstigen sozialen Belastungen kommen könnte.“ Andere Bezirke haben für ihre (vermeintlich oder tatsächlich) untauglichen Standorte ähnlich argumentiert; seltsamerweise wurde ihnen dann gefolgt.

Das Konzept der dezentralen Unterbringung mit nur 50 Personen in einer Unterkunft folgt genau diesem Prinzip, Ballungen und Ghettobildungen zu vermeiden. Dies gilt umso mehr, wenn ein solches Flüchtlingsheim komplett abseits (oder am Rande) der besiedelten Fläche installiert werden soll. So gesehen sind die Argumente von Frau Klimek stimmig und folgen genau dem Münsterschen Konzept.

Ihr Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung pur vorzuwerfen, ist billig und unbotmäßig ! Einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene Ausdrücke als Beleg zu verwenden, ist zumindest unfair, um nicht zu sagen diabolisch ! Es sind die üblichen Totschlägerargumente, welche heutzutage gerne benutzt werden, um jegliche abweichende Meinung niederzuprügeln.

In diesem Falle ist der Vorwurf umso absurder, da Frau Klimek Alternativstandorte m i t t e n in Handorf vorschlägt, was man kaum als fremdenfeindliches und diskriminierendes Verhalten brandmarken kann. „Wir sollten die Flüchtlinge in der Mitte unserer Gesellschaft willkommen heißen und dies auch mit der Wahl von Standorten im Stadtgebiet zum Ausdruck bringen“, wie es ein namhaftes Mitglied unserer Partei neulich treffend formulierte.

Gruß
Peter

Pascal Powroznik schrieb:

Mir brennen einige Punkte unter den Nägel, die ich leider noch nicht
in dieser Mailinglist geschrieben habe. Jetzt an der Stelle, wo Peter
"Ignoranz" den Schöppingen-Teilnehmern (also auch mir) unterstellt
hat, möchte ich drei Punkte kurz loswerden:
* Der Punkt mit dem Truppenübungsplatz wurde erst vor kurzem genannt.
Auch Frau Klimek hat solch einen Aspekt in der Vergangenheit in
Schöppingen und im Arbeitskreis Politische Flüchtlinge nicht vorgetragen.
* Die Mandatsträger der Bezirksvertretung Ost haben den
Mediationsprozess "ignoriert". Nur Frau Klimek war für ein paar
Stunden da. Ich empfinde es als eine Frechheit von Mandatsträgern der
BV-Ost (inkl. unserem Piraten-Vertreter) und von diesem Gremium im
allgemeinen, im Nachgang ohne vorherige Beteiligung so aufzutreten,
wie sie aufgetreten sind. -Sei es beispielsweise über die Presse oder
bei der damaligen Pressekonferenz unter anderem mit dem
Integrationsratsvorsitzenden und dem Oberbürgermeister.
* Frau Klimek schreckt nicht davor zurück (und will sich dessen nicht
bewusst werden), dass sie Migranten diskriminiert, indem sie sie als
Belastung darstellt. Das Scheinargument "dort wären schon über 100
Nationen" vertreten ist nicht nur schwer nachvollziehbar, sondern auch
Diskriminierung pur.

Übrigens die Frage, ob es Wirtschaftsflüchtlinge wären oder nicht, hat
mich auch irritiert. Sie sind Flüchtlinge und der Grund sollte uns
zunächst nicht interessieren, allein schon weil das in der Praxis
nicht trennbar ist.

Die Kriterien sind nachlesbar.

Die Unterstellung, dass wir alle Flüchtlinge einfach in ein Heim
stecken würden, ist ziemlich absurd. Kurz:
* Dezentrale Konzept mit max. 50 Personen
* Verschiedenste Betreuungskonzepte und Einrichtungen (Bsp:
Beschulung, Traumatas)
* Würden wir nicht die Überbelastung haben, dann wären die Einrichtung
auch nicht zu 100% belegt, u.a. wegen Familiengrößen und der Trennung
von Ethnien
* Und demnächst wird es eine Erstaufnahmeeinrichtung in der
Oxford-Kaserne geben, damit die Zuordnung zu den
Flüchtlingseinrichtungen noch besser läuft.

Ich nehme den neuen Aspekt mit der Nähe zum Truppenübungsplatz Ernst,
allerdings kann ich bisher nur so kommentieren, dass wir einfach noch
mehr Wohnplatz brauchen und Alternativen möglichst Ergänzungen sein
sollten. Des Weiteren frage ich mich, ob dann demnächst die bisherigen
Anwohner auch wegziehen, bisher haben sie es offenbar ausgehalten.

Zu bedenken möchte ich auch geben, was die Alternativen wären:
Unterbringungen in heruntergekommenen Hotels und Turnhallen. Ersteres
wird schon längst praktiziert und ist sehr teuer. Zweiteres wäre
furchtbar, aber könnte schon sehr bald passieren.

Ciao
Pascal




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