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muenster - Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] BV-Ost-Sitzung - Flüchtlingsheime
  • Date: Thu, 27 Nov 2014 10:34:41 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Martin !
Eigentlich sollte doch die Diskussion über "Willingrott" spätestens mit der Aussage des Standortkommandanten beendet sein. Den Platz hat man ausschließlich deshalb gewählt, weil hier schnell gebaut werden kann. Keiner schien die örtlichen Verhältnisse gekannt zu haben. Es gab zunächst noch eine Reihe anderer Gründe, die dagegen sprachen, die auch von der Bezirksbürgermeisterin Klimek vorgetragen wurden. Eine ignorante Mehrheit in Schöppingen - bar jeglicher Ortskenntnis - hat den Standort dann doch durchgesetzt. Motto : Augen zu und durch ! Das Argument mit dem benachbarten TrÜbPl ist dann von mir noch zusätzlich gebracht worden, da ich das Getöse aus eigener Erfahrung kenne.
Gruß
Peter

Martin Gutsch schrieb:

Ich hatte eine Frage und keinen Einwand. Ich habe doch selbst geschrieben, dass ich die Nähe eines Flüchtlingsheimes zu einem TrÜbP für ungeeignet halte. Mir ist wichtig, mehr über die Kriterien der Platzvergabe vor Ort zu erfahren. Die notwendigen anderen Hintergründe
kenne ich. Ich habe gehofft, dass wir aus dem 90er Jahren gelernt haben, wo man einfach alle Flüchtlinge in ein Heim gesteckt hat und sich dann gewundert hat wenn es Probleme untereinander gab.
Gruß
Martin
Peter Horstmann <piraten[at]peterhorstmann.de> hat am 27. November 2014 um 10:44
geschrieben:

Moin,
der Einwand erschließt sich mir jetzt nicht.
Die Menschen, die aus ihrer Heimat weg-"flüchten", tun dies in der Regel, weil sie Angst um ihr Leben und entsprechende Erfahrungen haben. Sie dann in eine Unterkunft zu bringen, in deren unmittelbarer Nähe regelmäßig Schüsse und Gefechtslärm zu hören sind, wird bei keinem Menschen eine positive Wirkung haben. Wenn man nicht von den sog. "Wirtschaftsflüchtlingen" ausgeht, wäre ein solcher Standort für alle Flüchtlinge/Asylsuchende (re)traumatisierend.
LG
Peter

mgutsch schrieb:
Hallo,

grundsätzlich erscheint mir eine Flüchtlingsunterkunft in der Nähe eine
Truppenübungsplatzes
ebenfalls ungeeignet.

Ich habe allerdings eine Frage, die ebenfalls berücksichtigt werden sollte:

Sind die Flüchtlinge, die dort untergebracht werden sollen,
Bürgerkriegsflüchtlinge oder sind
dies nur Vermutungen? Ich meine letzeres aus der Mail von Peter
herausgelesen zu
haben.

Gruß

Martin

Sasa Raber <fidelisamica[at]gmail.com> hat am 25. November 2014 um 18:09
geschrieben:

Hallo,

ich bin grad auch etwas entsetzt, dass man überhaupt auf die Idee kommt am
Willingrott eine Flüchtlingsunterkunft einzurichten. Meine Schwester wohnt
nicht mal 1 km davon weg und ich kann nur bestätigen was Peter hier in
Bezug auf die Aktivitäten der Bundeswehr schreibt. Der Standort ist für
traumatisierte Kriegsflüchtlinge völlig ungeeignet!

Danke Peter für deine Berichte und euren Einsatz in der Fraktion!

Viele Grüße

Sasa

"Peter Hemecker" &lt; schrieb:
Hallo !
Wie mir Johannes erzählte, hat der Ausschuss für Kinder, Jugendliche und
Familien die von der BV-Ost angeregte Änderung nicht übernommen, sondern
die Originalvorlage (V/0705/2014) einstimmig beschlossen. Es gab wohl ein
paar Enthaltungen, zudem wurde eine von der BV Mitte angeregte Änderung
übernommen.

Johannes hat wohl mein Argument mit dem angrenzenden Übungsgeschehen
vorgetragen, die Argumente wurden aber auf Grund von Ignoranz
'wegbarbiert'. Der TrÜbPl Dorbaum sei komplett gesperrt und in Handorf-Ost
fänden keine Übungen statt, so sagte man ihm. Ich habe das überprüfen
lassen.

Ich habe heute über eine Bekannte Herrn Dr. Bröckermann, Standortchef der
Lützow-Kaserne, kontaktiert.

Es sieht wie folgt aus:
Die Bundeswehr wird weiterhin sowohl in Handorf-Ost wie auch in
Handorf-Dorbaum überall üben und zwar regelmäßig. Dieses Gelände ist sogar
für Rad- und Kettenfahrzeuge zugelassen, d.h. es kann sogar mit
Übungsmunition aus Panzern geschossen werden, wenn es die Übung bedarf.
Fakt ist, dass dieses Gelände für blaue Munition (Übungsmunition)
freigegeben ist und auch damit geschossen wird (dies können auch
Leuchtstoffkörper sein).

Soweit die Aussage des Standortkommandaten; alles andere hätte mich auch
gewundert, da ich - wie gesagt - selbst jahrelang von meiner Wohnung aus
das Treiben von weitem hören und sehen konnte.

Wie man an einem solchen Ort traumatisierte Flüchtlinge aus
Bürgerkriegsgebieten ansiedeln kann, erschließt sich mir nicht und man
kann
das Festhalten daran nur als 'Vernagelheit' betrachten.

Gruß
Peter

Peter Hemecker schrieb:

Hallo !
In der BV-Ost-Sitzung gab es parteiübergreifend Konsens, dass der in der
Tagung zum sog. Mediationsprozess vom 12.-14.9.14 in Schöppingen u.a.
ausgewählte Standort „Willingrott“ in Handorf für eine
Flüchtlingseinrichtung nicht geeignet sei.
...
Zunächst zu „Willingrott“: Diese Straße liegt sozusagen ‚am Ende der
Welt‘ – im nördlichsten Zipfel von Handorf-Dorbaum; direkt anschließend
liegt das Übungsgelände der Bundeswehr. Gerade diese Nähe halte ich für
extrem problematisch : Es finden dort, für die Anwohner deutlich seh- und
hörbar, ständig Übungen statt, die sicherlich aus Bürgerkriegen kommenden
Flüchtlingen nicht zugemutet werden sollten. Ich selber habe bis vor
wenigen Monaten 1,5 km weiter, am südlichen Ende von Dorbaum, gewohnt.
Man
konnte in den Abendstunden und nachts häufig und regelmäßig das
Maschinengewehrfeuer und die explodierenden Handgranaten der dort übenden
Soldaten hören. Wenn man dann aus dem Fenster nach Norden blickte, sah
man
die aufsteigenden und langsam wieder niedergehenden Leuchtpatronen, mit
denen die Soldaten ihr Gefechtsfeld ausleuchten. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass man vom Bürgerkrieg traumatisierten Menschen, die – wie
gesagt – noch deutlich näher an diesem Geschehen untergebracht werden
sollen, ein solches ständiges Szenario zumuten sollte.
...
In der Abstimmung wurde sodann die Ratsvorlage „mehrheitlich geändert
beschlossen“ und zwar in der CDU-Variante.

Gruß
Peter
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