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muenster - Re: [MS Piraten] Bericht zur Zukunft des FMO

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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Re: [MS Piraten] Bericht zur Zukunft des FMO


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Bericht zur Zukunft des FMO
  • Date: Sat, 01 Nov 2014 21:14:07 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo !
Zu den Ausführungen von Marco nachfolgend meine Erwiderungen :

Meine negative Beurteilung ergab sich ausschließlich beim Lesen der Jahresberichte der FMO-Geschäftsleitung, die selber sehr realistisch die Entwicklungen in ihren Lageberichten beschreibt. Dazu kommen die nackten Zahlen der Jahresabschlüsse der Jahre 2006 bis 2012, die leider keinen anderen Schluss zulassen, als dass sich dringend etwas ändern muss.

Keinesfalls mache ich der Geschäftsführung irgendwelche Vorwürfe, denn man hat den Eindruck, dass sie Übermenschliches leistet, um diesen völlig überdimensionierten und betriebswirtschaftlich aussichtslosen Laden über Wasser zu halten. Auch halte ich mich bei der Kritik an der Entscheidung aus den 90er Jahren, ein zweites Terminal zu bauen, zurück. Sicherlich sah die Flugzeugwelt vor dem sog. ‚11.September‘ noch anders aus. Sicherlich falsch war die Finanzierung durch Bankkredite, aber wahrscheinlich wollten die Eigentümer-Kommunen (z.B. die Stadt Münster) kein Geld locker machen und schoben damit das Problem – wie gewohnt - vor sich her.

Wie bereits gesagt, kann man der Geschäftsführung auch keine ‚Schönfärberei‘ vorwerfen, wie es aus der Politik und der Presse immer wieder kolportiert wird. Die Lageberichte zeichnen schon sehr deutlich das Bild eines um die Existenz kämpfenden Unternehmens ab. Sicherlich wird auch Optimismus verbreitet, aber das gehört letztlich zu den Grundtugenden eines erfolgreichen Unternehmers.

Ich bin auch nicht für das komplette Aussteigen, Abreißen und Renaturieren, da dies auch viel Geld kostet und sicherlich erheblich zu weit ginge. Meine Ideen habe ich am Schluss meines Textes genannt.

Die Frachtsparte liegt bei der FMO Cargo Services GmbH, ab 1.1.11 WISAG FMO Cargo Service GmbH & Co. KG, die wiederum zur AVECO Holding AG gehört. An der WISAG FMO Cargo ist der FMO mit 33,33 % beteiligt. Deren Ergebnis fließt n i c h t in die Konzernbilanz des FMO ein.

Der FMO nennt sich sicherlich „International Airport“, hat aber nur regionale Bedeutung (MA unter 0,5 %) und wird den Regionalflughäfen zugerechnet. Ich selber bezweifle den Einzugsbereich von 6 Mio. potenziellen Fluggästen, habe aber die Zahl in meinem Text mal so stehen gelassen.

Andreas Heinemann vom FMO dürfte sicherlich in seiner Einschätzung befangener sein als ich.

Wenn man die Aussagen in den Zeitungen liest, so wird dort wesentlich mehr ‚vom Leder gezogen‘, was ich mir in meinem Text aber gespart habe.

Die EU Richtlinie wird entweder geändert werden müssen, oder ein Großteil der Regionalflughäfen sterben, oder müssen mit Tricks arbeiten. Wenn die Gesellschafter des FMO nicht wenigstens die Variante B des Finanzierungsplans stemmen, ist mit dem FMO spätestens 2023 Schluss. Bei weiteren Verlusten auch in geringerer Höhe wird es bereits nächstes Jahr einen Nachschlag an Zuschüssen geben – zusätzlich zu der Variante A oder B !

Die oft zu findenden steigenden Fluggastzahlen sind m.E. nach Wunschvorstellungen der Branche und werden durch diese speziellen Gutachten selbst ernannter Experten (auch „Mietmäuler“ genannt) bestätigt.

Den AirportPark (eine eigene Gesellschaft mit je 33,33 % Beteiligung der Städte Münster, Greven und des Kreises Steinfurt) habe ich nicht in meine Betrachtungen mit einbezogen, da ich meinen Text nicht noch ausgedehnter machen wollte. Nach überschlägiger Betrachtung tut sich hier ein weiteres Millionengrab auf. Seit der Gründung 2004 bis 2012 gab es nur hohe 6-stellige Verluste. In knapp neun Jahren gelang es nicht, auch nur ein einziges Unternehmen - außer dem ADAC mit einem Hubschrauberlandeplatz - dort anzusiedeln. Jetzt wurde eine Parzelle an „Schumacher Packaging“ verkauft, worüber man frohlockt; und tatsächlich hat es 2013 einen kleinen Gewinn gegeben; gleichzeitig prognostiziert die Geschäftsleitung für die kommenden Jahre aber wieder Verluste.

Windmöller & Hölscher aus Lengerich ist mir aus meinem beruflichen Umfeld bekannt. Sicherlich ein gutes Unternehmen, welches von immenser Bedeutung für Lengerich und Umgebung ist. Nichtsdestoweniger kann man einen Flughafen nicht wegen e i n e r Firma am Leben erhalten; ich glaube auch nicht, dass dieses Familienunternehmen ohne den FMO wegziehen würde. Die Unternehmerfamilie ist sehr bodenständig und auf die Region bedacht.

Den Flugplatz gibt es in der Tat dort seit 1954, erst als Segelflugplatz, dann für Sportmaschinen. Erst 1972 wurde der jetzige Flughafen eröffnet.

Grüße
Peter

Marco Hartmann schrieb:

Hallo!

Etwas einseitig und allein Kontra-FMO geschrieben, finde ich. Es beleuchtet nicht die Vorteile des FMO
...

Desweiteren sollte die Situation des FMO nicht immer nur aktuell und kurfristig sondern langfristig gesehen werden.
Münster wächst enorm, teils entgegen dem Trend, die Region wächst.
Den FMO jetzt als Sündenbock für vergangene Fehler zu kastrieren halte ich für einen großen Fehler.

Gruß,
Marco




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