Re: [MS Piraten] Pressemitteilung der Piratenpartei Münster: Mehr Verkehrssicherheit - mit und ohne Motor

[Thomas Walter <tw AT b-a-l-u.de>]

*seufz* Wenn ich mich doch nur mehr einbringen könnte. :-(

Am 27.04.14 16:19, schrieb Piratenpartei Münster:
> Mehr Verkehrssicherheit - mit und ohne Motor
>
> Pascal Powroznik, Ratsmitglied und Spitzenkandidat der PIRATEN Münster zur 
> Kommunalwahl, äußert sich zum Radverkehr und zur Verkehrsicherheit:
>
> "Münster ist schon lange keine 'Fahrradhauptstadt' mehr. In vielen Fällen war 
> die Lokalpolitk bei der Förderung und Verkehrssicherheit der nichtmotorisierten 
> Verkehrsteilnehmer kopf- und konzeptlos. Wir brauchen Visionen für unsere Leezen 
> und sollten gute Ideen, zum Beispiel aus Amsterdam und Kopenhagen, für unsere 
> Stadt kopieren. Wir brauchen mehr Stellplätze, breite Radwege und bessere 
> Anbindungen der Stadtteile. Und als familienfreundliche Stadt wollen wir PIRATEN 
> auch mehr Möglichkeiten schaffen Lastenräder zu nutzen.
> Münster wurde beim Thema Fahrrad längst überholt, aber wir wollen wieder auf die 
> Überholspur und den Titel 'Fahrradhauptstadt' zurückerobern."

Ich habe hier auf der Liste glaube ich schon mehrfach darauf 
hingewiesen, dass Radwege ein überholtes Konzept sind.

Deswegen müssen Städte - eigentlich schon seit der "Fahrradnovelle" 
1997(!) - die Benutzungspflicht von Radwegen sehr genau prüfen. Der 
Regelfall soll heute nämlich die Fahrbahnbenutzung sein.

Das wird hier in Berlin auch nochmal den Polizisten erklärt:
https://www.berlin.de/polizei/verkehr/liste/archiv/28671/

Radwege sind laut verschiedenen Studien 9 mal (linksseitige Radwege 
sogar 12 mal) so gefährlich, wie das Fahren auf der Straße.

Sehr lobbyistisch wird das ganze hier auch erklärt:
http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/NoRadweg.htm

Bei Wikipedia steht auch eine Menge dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Radverkehrsanlage#Benutzungspflichtige_Radwege

Leider - und das ist ein Grund für viele Kritiker der "Fahrradstadt 
Münster" wird das alles hier nicht oder nur sehr langsam umgesetzt.

Benutzungspflichtige Radwege in 30er Zonen darf es gar nicht geben. Ob 
eine Benutzungspflicht überhaupt verordnet werden darf, muss sehr genau 
geprüft und begründet werden. "Viel Straßenverkehr" ist dafür nämlich 
kein Grund.


Was wir fordern sollten ist also nicht die Trennung von motorisiertem 
Verkehr und Radverkehr, sondern die Förderung des Miteinander aller 
Verkehrsteilnehmer. Das hat nur ein Problem: Die Forderung ist bei 
Autofahrern nicht sehr beliebt.

Übrigens ist das üblicherweise auch das Ziel von Critical Mass 
Veranstaltungen: Zeigen, dass Radfahrer auf der Straße dieselben Rechte 
haben.

Ich glaube, ich muss dafür mal einen Vortrag machen, oder?

     Balu