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muenster - Re: [MS Piraten] Kommunalwahlprogramm Regionale Entwicklung

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Kommunalwahlprogramm Regionale Entwicklung


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <Peter+Hemecker AT news.piratenpartei.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Kommunalwahlprogramm Regionale Entwicklung
  • Date: Thu, 24 Oct 2013 09:06:00 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo Sebastian !
Die Vorschläge sind - wie gesagt - nicht von mir, sondern von Hans Immanuel Herbers und wurden letztes Jahr wohl zum Kommunalbarcamp vorgestellt. "Shared spaces" gehen vom Prinzip in eine ähnliche Richtung : Beide Ideen wollen weg vom Schilderwald, von Vorschriften, etc. hin zu eigenverantwortlichem Handeln.

Die Idee "unsere Freie Stadt" von Hans Immanuel hat m.E. nur einen Haken. Es heißt dort : "Wir rufen nun die Bürger auf, mit uns unsinnige Verbote und Reglementierungen am Ort zu suchen und zu benennen" um dann dafür zu sorgen, dass diese verschwinden. Ich könnte mir vorstellen, dass das in Ländern wie z.B. Frankreich gut funktionieren könnte. Bei unserer Mentalität in Deutschland besteht die Gefahr, dass dabei das Gegenteil herauskommt : die Bürger würden immer neue Ideen finden, weitere Verbote und Reglementierungen durchzusetzen, statt diese abzuschaffen. Nichtsdestoweniger sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, dass der Freiheitsgedanke - auch bei so kleinen Dingen - doch eine Zukunft hat.

Grüße
Peter

Wastl schrieb:

Moin Peter,

ich kann auf einzelne deiner Vorschläge gerade wegen Zeitmangel nicht eingehen, finde aber einiges etwas zu extrem aufgenommen.

Weil es aber passt, hier mal ein Link zu "shared spaces" http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space , dessen Konzept ich mir in Bereichen für Münster sehr gut vorstellen kann. Würde das auch gerne im Programm haben.

Peter Hemecker schrieb:
Hallo !
Ich habe in das Pad "Kommunalwahlprogramm Regionale Entwicklung" einen Blogbeitrag unseres Parteifreund Hans Immanuel Herbers reinkopiert, welchen ich inhaltlich für einen sehr piratischen und uns unverwechselbar machenden kommunalpolitischen Ansatz halte. Wir würden uns damit von der Einheitssoße der anderen Parteien komplett absetzen und den piratischen Freiheitsgedanken mit konkretem Leben füllen.

"Initiative 'unsere Freie Stadt'
Ich möchte eine kommunale Daueraktion vorschlagen, die ich beim Bad Salzufler Stammtisch schonmal umrissen habe. Umsetzbar wäre sie für jede Stadt oder Gemeinde, aber sinnvollerweise jeweils für einen Ort.

Ziel ist, das Piratenziel einer möglichst freien Gesellschaft vor Ort gestaltbar und erlebbar zu machen. Menschen, die denken könnten Piratenpolitik sei doch eher das "Große" wie Internetgesetze, ACTA und eben Dinge in Europa, Bund oder Land könnten so ganz im Alltag erfahren, dass Piratenpolitik ein anderes Lebensgefühl hier am Ort schaffen könnte.

Die Idee ist diese:

Unser Alltagsleben wird durch eine Unzahl Verbote, Reglementierungen und Gängelungen geprägt, die viele schon für unvermeidbar halten. Die Stadt steht voll von Verbotsschildern. Straßen sind umgebaut um uns zu regulieren - auch wenn das gar nicht nötig wäre. Verbotsschilder sind überall. Auch kommunale Satzungen schränken Freiheiten unsinnig ein (Beispiele weiter unten).
Wir rufen nun die Bürger auf, mit uns unsinnige Verbote und Reglementierungen am Ort zu suchen und zu benennen. Wir dokumentieren die Einsendungen durch kurze Erläuterung und - wenn möglich - Bild und eröffnen zu jedem Vorschlag eine einfach zu nutzende Möglichkeit der Meinungsäußerung pro und contra - wie in einem Forum oder Gästebuch. Natürlich sollen wir auch selber dort posten.
Dabei kann es sich um Vorschläge zu allgemeinen Regulierungen handeln oder - was anschaulicher wäre - um ganz konkrete Dinge an bestimmten Plätzen, Straßen, Gebäuden, Einrichtungen.

Konkret könnten dabei Bürgeranträge an den Rat herauskommen - diese oder jene Regulierung in der XY-Straße, der städtischen Einrichtung ABC oder in der Stadt aufzuheben. Und es könnte eine Liste entstehen, die Teil eines Komunalwahlprogrammes würde und schon erste Initiativen unserer künftigen Ratsfraktionen vorbereiten würde.

Wir kämen zugleich in einen ganz konkreten Dialog mit Bürgern über Dinge, die jeder erlebt und versteht.

Und wir würden ein politisches Lebensgefühl vermitteln: Gemeinde, Stadt und Staat sind nicht dazu da sich ständig neue Gängelungen auszudenken sondern ein freies Leben zu ermöglichen. Altgewohnte Einschränkungen müssen daher immer neu überprüft werden. Nur das soll verboten werden, was Gefahren birgt, was unzumutbar belästigt.

Immer mehr Bewohner unserer Städte und Gemeinden könnten so sehen: Bei den Piraten werde ich gehört mit meinen Anliegen, die Piraten treten für meine Freiheit ein.

Was braucht es für diese Initiative?

* Eine Website (Blog o.ä.), die leicht nutzbar ist und Betreuer dafür am Ort, die die Anregungen vorstellen (Bild machen, mit kurzer Erklärung des Standortes und Sachverhalts in die Seite aufnehmen, Kommentarfunktion dazu eröffnen und als erstes die konkrete Anregung dort posten).
* Eine Piratengruppe, die regelmäßig das was dort auftaucht, bespricht. Also ein Stammtisch oder eine extra Gruppe die das übernimmt.
* Geduld und langen Atem

Was könnten solche Beiträge sein? Nur um es beispielhaft verständlicher zu machen ein paar die mir selber einfallen:

* Parkverbotsschilder in der XY-Straße entfernen: Ist doch absurd die Straßen für viel Geld mit Einbuchten zu verengen und das Parken zugleich zu verbieten. Würden immer wieder parkende Autos stehn wär es derselbe bremsende Effekt - und Straße blockieren ist doch eh nicht erlaubt.
* Kurpark öffnen und nicht mehr nur mit Eintrittsgeld zugänglich machen. Der gehört doch eh der Stadt.
* Durchfahrtsperrung der NN-Straße aufheben. Da fahren jetzt zwar weniger Autos durch, aber dafür sinds in der MM-Straße dadurch mehr, und in beiden Straßen wohnen Leute.
* Ampeln nachts ausschalten. Als wenn bei uns um 2 Uhr morgens so viel Verkehr wäre!
* Parken in der Innenstadt gebührenfrei machen. Sonst fahren noch mehr Kunden gleich zum Marktkauf, da ists kostenlos.
* Den Bolzplatz beim BB-Schulzentrum nicht ab 18 Uhr sperren. Was soll das Schild? Es kontrolliert keiner - nur ein unsinniges Verbotsschild.
* ...
Ja - es gibt bei alldem pro und contra. Und das würde dann dort diskutiert - die Piratenseite wäre Forum ganz konkreter örtlicher Themen.
Kommt das Projekt an und wird genutzt, dann können wir es erweitern zu einer Plattform für Bürgeranregungen aller Art. Den Anfang mit dem Freiheitsthema zu machen hat aber zwei Vorteile:
Es ist ein Thema, das am Ort hervorragend Piratendenken vermittelt.
Es ist auch begrenzt und darum als Einstieg gut handelbar."

Grüße
Peter
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Gruß
Wastl

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