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muenster - [MS Piraten] Vertreibung von Kleingewerbe hinter der Halle Münsterland

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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[MS Piraten] Vertreibung von Kleingewerbe hinter der Halle Münsterland


Chronologisch Thread 
  • From: Peter Hemecker <emcgmbh AT aol.com>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [MS Piraten] Vertreibung von Kleingewerbe hinter der Halle Münsterland
  • Date: Wed, 26 Sep 2012 13:09:55 -0400 (EDT)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Hallo !
Auf der Tagesordnung der nächsten AK-Kommunalpolitik-Sitzung steht der Punkt
"Vertreibung von Kleingewerbe hinter der Halle Münsterland". Hierzu habe ich
nachfolgende Hintergrundinformationen, die der Vorbereitung zu diesem Thema
dienen :
Die Halle Münsterland ist eine 90 oder 100%ige Tochter der Stadt Münster. Wenn man
sich die Betriebsergebnisse der vergangenen Jahre anschaut, so stellt man fest,
dass diese einen jährlichen Fehlbetrag (Verlust) mit steigender Tendenz aufweisen
( 2006 = 1.277 TEUR; 2010 = 2.186 TEUR ).
Alle vier Jahre findet die IAF (Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik) statt, zuletzt
2009 und dann wieder im kommenden Jahr ( 28.-30.5.13). Diese Messe gilt mit 25.000
Besuchern als Zugpferd der Halle Münsterland. Gleichwohl ist der Rhythmus von
3 auf 4 Jahre reduziert worden.
Die Geschäftsführerin der Halle, Frau Dr. Ursula Paschke, hat nun die Idee, einzig
für diese Messe ( wie gesagt, alle 4 Jahre für 3 Tage !!! ) einen weiteren riesigen
Parkplatz südlich der Halle von der Stadt zu kaufen oder zu mieten ( ist noch nicht
genau bekannt ). Den Erlös, den die Stadt im Falle eines Verkaufs an die Halle Münsterland
macht, kann sie gleich wieder als weiteren Zuschuss in die Halle einschießen. Dazu
muss man wissen, dass die Halle - neben den an der Halle grenzenden Parkplätzen - seit
einiger Zeit auch das Gelände der ehem. Betonwerke Caspar Hessel ( hinter dem ehem.
Opel Kiffe ) und das Gelände zwischen dem Ende der Straße Hawerkamp und dem
Ende der Lippstädter Str. als Parkplätze dazubekommen hat. Letzteres stand früher
an Wochenenden den Besuchern der Hawerkamp-Gastronomie zur Verfügung.
Diese völlig absurde Idee der Parkplatzerweiterung wäre schon allein schlimm genug.
Aber was das ganze dann auf die Spitze treibt ist, dass für die drei Messetage, alle
vier Jahre, alteingesessenes kleines u. mittelgroßes Gewerbe weichen muss, was für
jeden von ihnen das Aus bedeutet.
Hintergrund : Vor acht Jahren hatte man diverse Firmen, die am Hawerkamp ihren
Sitz hatten, überredet, dort wegzugehen und man hat ihnen zum Ausgleich das Gelände
am Ende der Lippstädter Str. ( also auf der anderen Seite der Halle ) angeboten.
Man hat ihnen zugesagt, dass sie die gleichen Bleiberechte dort haben werden,
wie die Lokalitäten am Hawerkamp. Sinn dieser ersten Vertreibung war, dass sich Münster
für die Kulturhauptstadt 2010 beworben hatte und in dieses Konzept sollte auch die
Hawerkamp-Szene eingebunden werden.
Der Mietvertrag an der zugewiesenen Stelle  lief zunächst über 8 Jahre, da man davon
ausging, dass die Hawerkamp-Szene dann auch aufgelöst werden würde. Mittlerweile
ist den Hawerkamp-Leuten eine Verlängerung um 15 Jahre zugesichert worden, weshalb
die seinerzeit umgesiedelten Firmen davon ausgingen, dass sie ebenfalls mind. 15 weitere
Jahre dort bleiben könnten. Doch vor wenigen Wochen kam der Schock : Die
Firmen müssen dort bis zum Jahresende, spätestens Anfang 2013 weg, da
- wie oben beschrieben - der Parkplatz für die IAF benötigt würde. Dazu muss
man wissen, dass diese Messe auch in den vergangenen Jahrzehnten problemlos
dort stattgefunden hat. Teilweise stellten die Firmen ihr Hofgelände für Außenanlagen
der Messe und für die Durchfahrt dahin zur Verfügung, halfen den Aufbaumannschaften
der Aussteller mit Werkzeug und Verpflegung und stellten nie ein Problem für
die Ausrichtung der Messe dar. Die Firmen bieten der Halle für das kommende Jahr sogar an,
dass die Freiflächen während der drei Tage als Parkplatz und Außengelände benutzt
werden können
Ein Umzug ist für die Betriebe nicht möglich, da der Mietpreis dort erschwinglich war,
da man die Kundschaft über Jahre dort aufgebaut hat und da man das Personal auch
fußläufig dort wohnen hat. Gleichzeitig wären erhebliche Investitionen der letzten
Jahre zunichte. Die Firmen wären mit einem Schlage überschuldet. Alternative Flächen
in der näheren Umgebung wurden den Mietern von der Stadt nicht angeboten. So haben
einige Mieter z.B. das Caspar Hessel Gelände zur Nutzung angedacht, welches auch der Stadt
gehört; dies wurde aber brüsk abgelehnt.
Angesichts der klammen Haushaltssituation der Stadt sollte man auch darüber nachdenken,
ob die Stadt nur für diese dreitägige Messe alle vier Jahre auf jährlich sechsstellige
Mieteinnahmen verzichten kann, die sie von diesen Gewerbetreibenden bekommt.
Die Stadt und die Halle Münsterland haben die Absicht, diese Vorgänge ohne größere
Aufmerksamkeit unauffällig noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen. Mein
Anliegen ist es, dass wir Piraten uns dieser Problematik annehmen und versuchen, die
Vertreibung der Betriebe zu verhindern
Zum anderen frage ich mich - vor allem vor dem Hintergrund der Haushaltsdebatte -
ob wir nicht mal die Bezuschussung der Halle Münsterland genauer unter die Lupe
nehmen sollten. Hier werden jährlich ( s.o. ) > 2 Mio EUR in den Sand gesetzt. Ich
kann sicherlich die kaufmännischen Qualitäten der Frau Dr. Paschke nicht
beurteilen, wenn ich mir aber die Personen des Kontrollgremiums, also des Aufsichtsrates,
ansehe, so besteht dieser überwiegend aus einer Ansammlung von mehr oder
weniger verdienten Ratsmitgliedern/Parteifunktionären, an deren betriebswirtschaftlicher
Kompetenz erhebliche Zweifel angebracht sind.
 
Soweit meine Stellungnahme zu dem Thema, mit der Bitte um Diskussion in der
nächsten AK-Sitzung.
 
Grüße
Peter



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