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muenster - Re: [MS Piraten] Fwd: Politischer Dialog mit pax christi

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Fwd: Politischer Dialog mit pax christi


Chronologisch Thread 
  • From: Pascal Powroznik <pascal AT piratenpartei-muenster.de>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [MS Piraten] Fwd: Politischer Dialog mit pax christi
  • Date: Mon, 16 Jul 2012 23:36:46 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Am 30.06.2012 16:44, schrieb Piratenpartei Münster - Info -:



-------- Original Message --------
Subject: Politischer Dialog mit pax christi
Date: Sat, 30 Jun 2012 08:30:47 -0400 (EDT)
From: xxx
To: info AT piratenpartei-muenster.de



Sehr geehrte Damen und Herren der Piratenpartei in Münster,

wir, die Bistumsstelle Münster der internationalen katholischen
Friedensbewegung pax christi, sind mit den in Münster vertretenen
demokratischen Parteien in einen politischen Dialog zum Thema
Rüstungsexport eingetreten und möchten Sie nun darin einbeziehen.

Wir stellen den Kontaktpersonen, die uns von den Parteien genannt
wurden, jeweils per*Email* eine *„Frage des Monats“*.

Die Parteienvertreter/innen antworten darauf innerhalb eines Zeitraums
von drei Wochen mit einem prägnanten Statement, also aussagekräftig und
kurz (nicht mehr als 30 Zeilen).

Wir wiederum stellen die Antworten zusammen und machen sie unseren
Mitgliedern und im Rahmen unserer Möglichkeiten der Öffentlichkeit
zugänglich, inzwischen auch auf der Internetseite der Kampagne "Aktion
Aufschrei -- Stoppt den Waffenhandel" unter dem Stichwort 'Aktionen'.

Einen Monat vor der Bundestagswahl wollen wir alle Antworten nochmals
vergleichen und eine Bewertung aus unserer Perspektive dazu abgeben.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei unserem Projekt „Frage des
Monats“ mitmachen. Die Kontaktadresse für unsere Email-Schreiben und
Ihre Antworten senden Sie bitte an:XXX

Die *Frage des Monats Juli* lautet:

/"Die Entscheidungen des Bundssicherheitsrates über Rüstungsexporte
unterliegen der Geheimhaltung. Dadurch erfährt die Bevölkerung nichts
über die Argumente und Entscheidungsgründe, nicht einmal alle Mitglieder
des Bundestages. Damit würden nationale Sicherheitsinteressen gewahrt,
heißt es./
/*Wir *nehmen die allseitige Forderung nach Transparenz ernst und
sehen zu einer parlamentarischen Kontrolle aller Rüstungslieferungen
keine Alternative./
/Wie wollen *Sie *die bisherigen Entscheidungsstrukturen und -wege
demokratisieren?"/
Über Ihre Antwort bis zum 20. August würden wir uns sehr freuen. Im
August macht die Aktion "Frage des Monats" eine Sommerpause.
Anbei die Zusammenstellung der drei Antworten, die wir auf die "Frage
des Monats Juni" erhielten, zu Ihrer Information!
Mit freundlichen Grüßen
/Veronika Hüning/
Geistliche Beirätin von pax christi im Bistum Münster
Alter Postweg 3
48712 Gescher
Fon: xxxxx

*Frage des Monats Juni*



/"An Saudi-Arabien soll eine große Anzahl Leopard-Panzer geliefert
werden, obwohl Saudi-Arabien kein EU- oder NATO-Staat ist, nicht
demokratisch regiert wird und Menschenrechtsverletzungen begeht. Wir
erinnern auch an das gewaltsame Vorgehen saudischer Soldaten gegen
demonstrierende Regimegegner in Bahrein./

/Die Entscheidung über solche Lieferungen fällt bekanntlich
der Bundessicherheitsrat./

*/Wir /*/fordern: 'Legt den Leo an die Kette!'/

/Wären Sie Mitglied im Bundessicherheitsrat - hätten /*/Sie/*/der
Ausfuhrgenehmigung nach Saudi-Arabien zugestimmt?"

//
Für die CDU antwortete Marc Würfel-Elberg (Leiter des Arbeitskreises
Außen-, Sicherheitspolitik & Europa in Münster),
für die Partei “Die Linke” Benjamin Körner und
für die SPD Christoph Strässer (MdB)./



_CDU

_Die Antwort: Nein! Auch hier muss mehr Transparenz sein!

Dass der Bundessicherheitsrat geheim tagt, ist aufgrund seiner
eigentlichen Aufgaben durchaus richtig, aber beim Export von Großgerät
sollte mehr Transparenz hergestellt werden, denn eine Geheimhaltung ist
in Artikel 26 II Grundgesetz nicht vorgesehen. Eine parlamentarische
Kontrolle ist allerdings ebenso wenig vorgesehen und auch nicht
erforderlich, wenn genügend Transparenz hergestellt wird. Denn solche
Exporte von Großgerät entfalten eine starke Symbolkraft und haben
Auswirkungen auf das Ansehen Deutschlands in der Welt. Ein Gebot zur
Transparenz würde dazu zwingen, stichhaltige Argumente für Exporte
vorzubringen, diese in der Öffentlichkeit zu vertreten und verhindern,
dass deutsche Waffen nicht nur zur Verteidigung eingesetzt werden.

Dass in der Vergangenheit immer wieder solche Exporte trotz des
Geheimhaltungsgebots an die Öffentlichkeit gelangt sind, zeugt von einem
starken Interesse der Öffentlichkeit an diesen. Transparenz bietet dann
auch die Möglichkeit, einen sicherheitspolitischen Diskurs zu führen, um
möglicherweise gerechtfertigte Interessen durch Waffenexporte zu wahren.

Einem bestehenden Stabilitätsinteresse Deutschlands im Nahen und
Mittleren Osten könnte aber nach unserer Auffassung nicht durch die
Lieferung von Kampfpanzern an ein nichtdemokratisches Regime wie in
Saudi-Arabien gedient werden, da es z.B. bei der Thronfolge durch
eventuelle Machtkämpfe zu Krisen kommen kann. Auch Eingriffe Saudi
Arabiens in angrenzenden Staaten zur Aufstandsbekämpfung können für die
Zukunft nicht ausgeschlossen werden, und da wäre es nicht im deutschen
Interesse, wenn Demonstranten ggf. von in Deutschland hergestellten
Panzern eingeschüchtert oder bekämpft würden.


_Die Linke_

Als Mitglied der LINKEN bin ich gegen jeglichen Export von
Rüstungsgütern – dies
trifft daher besonders auch auf die Lieferung von Kampfpanzern in
Konfliktregionen zu. Von mir und jeder/jedem anderen VertreterIn der
LINKEN hätte es im /Bundessicherheitsrat ein klares Nein gegeben./

Obwohl vor kurzem von der Regierung selbst ein Menschenrechtsbericht
vorgelegt wurde, in dem Saudi-Arabien als der größte
Menschenrechtsverletzter in der Region bezeichnet wird, werden jetzt
Panzer geliefert. Es geht aber nicht nur um die Panzer. Auch
Sturmgewehrfabriken werden nach Saudi-Arabien geliefert. Saudische
Grenzpolizisten werden von deutschen Polizisten ausgebildet. Auch unter
der Regierung von SPD und Grünen wurden 2004 Maschinenpistolen und
Gewehre nach Saudi-Arabien geliefert. Diese Waffen werden dort direkt in
Kriegssituationen eingesetzt.

Warum stimmen die anderen Parteien solchen Geschäften zu? Eine ganz
einfache Antwort ist, dass im Bundestag zu viele Lobbyisten der
Rüstungsindustrie sitzen. Geholfen haben sicherlich auch Parteispenden.
Die beiden Firmen, die den Leopard Kampfpanzer bauen (Rheinmetall und
Krauss-Maffei Wegmann), haben im Jahre 2009 über 100.000 Euro an die
Koalitionsfraktionen gespendet. Parteispenden von Unternehmen müssen
verboten werden.

DIE LINKE ist der Meinung, dass Deutschland überhaupt keine Waffen mehr
exportieren sollte und nach Saudi-Arabien schon gar nicht: keine Panzer,
keine Waffenfabriken, keine Sturmgewehre.


_SPD_

Wäre ich Mitglied des Bundessicherheitsrates, hätte ich keinesfalls der
Ausfuhr von Panzern oder anderen Waffen an Saudi Arabien zugestimmt.
Bereits 2011 haben viele Mitglieder der SPD-Münster sowie auch ich uns
gegen diese Waffenlieferungen ausgesprochen Dabei waren wir nicht nur
gegen die Lieferungen, sondern vor allem auch gegen die Art und Weise,
wie der Bundessicherheitsrat grundsätzlich über Waffenausfuhren
entscheiden darf. Wir sind explizit gegen das geheime Verfahren im
Bundesicherheitsrat und fordern ein Höchstmaß an Transparenz bei
staatlich genehmigten Waffenexporten. Es muss klar werden, wer die
Verantwortung für solche schlimmen Fehlentscheidungen, wie bei den
Lieferungen an Saudi Arabien, trägt.
Denn ein extrem autoritäres Land wie Saudi-Arabien, dessen
Menschenrechtsbilanz verheerend ist und das Bahrain bei der
Niederschlagung von friedlichen Demonstrationen unterstützt hat, darf
von Deutschland nicht mit Panzern beliefert werden, die laut Kraus
Maffei-Werbung besonders gut gegen Einzelpersonen eingesetzt werden
können. Deutschland steht in seiner Innen- und Außenpolitik für
demokratische Werte, für die Verteidigung und für die friedliche
Verbreitung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Wenn die
Möglichkeit besteht, dass die von Deutschland gelieferten Waffen zur
Niederschlagung von Demokratiebewegungen genutzt werden, müssen wir
Abstand von solchen Geschäften auf Kosten der Menschlichkeit nehmen.
Insofern ist der Rüstungsexport nach Saudi Arabien ein grober Verstoß
gegen die Menschenrechte.
Wenn es um die friedliche Verteidigung von Demokratie und
Menschenrechten geht, dürfen wir keine faulen Kompromisse machen. Auch
und vor allem nicht aus rein ökonomischen Gründen. Erst kommt die
Menschlichkeit, dann die Ökonomie. Nicht umgekehrt.






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Ciao
Pascal

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