[MS Piraten] wertlose Stadthalle Hiltrup hat einen ausgewiesenen Buchwert von 6, 5 Mio. Euro - somit weitere Neuverschuldung von 6, 5 Mio. Euro?

["Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>]

Laut WN-Zeitungsartikel "Abriss oder Neubau - Stadthalle Hiltrup: Der Bezirksbürgermeister arbeitet auf eine große Lösung hin" vom 30.04.2012 (siehe http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Hiltrup/Sanierungsstau-Stadthalle-Hiltrup-soll-offenbar-abgerissen-und-durch-einen-Neubau-ersetzt-werden) hat die Stadt Münster zuletzt den Wert der Stadthalle Hiltrup inklusive Grundstück mit 6,5 Millionen Euro in ihren Büchern geführt. Ortsansässige Immobilienmakler wie Heinz-Wilhelm Harling bezweifelten gegenüber den WN, ob der Grundstückswert die Abrisskosten decken würden. Harling beziffert den Wert der Stadthalle auf dem Immobilienmarkt mit 0 Euro.

 

Wenn - wie als Konsequenz im Artikel gefordert - eine Sonderabschreibung von 6.500.000 Euro nach kaufmännischen Regeln notwendig ist, so bedeutet das weitere Neuschulden von 6.500.000 Euro.

 

An der Kreuzung Westfalenstraße/Marktallee wurde vor einiger Zeit ein größeres städtisches Grundstück verkauft. Den erzielten Preis pro Quadratmeter müsste man in Erfahrung bringen können. Er könnte als Grundlage zur Einschätzung des realen Werts des Grundstücks der Stadthalle dienen (zzgl. eventuell notwendiger Auf- bzw. Abschläge). Ebenso müsste man die Grundstücksgröße der Stadthalle und die vermutlichen Abrisskosten in Erfahrung bringen können, notfalls durch Rücksprache mit Herrn Harling. Danach sollte halbwegs abschätzbar sein, welche Sonderabschreibung oder Rückstellung seitens der Stadt Münster eigentlich notwendig ist, und was das bezüglich Verschuldung der Stadt bedeutet.

 

Ein Kommentar in der WN oder MZ könnte dann für weitere Transparenz sorgen. Angesichts der Verschuldung sollten die Bürger und Politiker zur Zurückhaltung bezüglich weiterer Ausgaben angehalten werden. Den Vereinen in Hiltrup ist bis zu einer Aufhellung der Finanzlage zuzumuten, andere Hallen in Münster für gelegentliche Treffs zu nutzen. Beispielsweise steht die Jovel Music Hall werktags und wohl auch sonntags leer, ebenso wohl viele andere größere Säle. Die Informationsveranstaltung bezüglich der Yorkkaserne fand beispielsweise in der großen Kantine von Westfalenfleiß am Ketteler Weg statt. Soweit mir bekannt ist, kann Westfalenfleiß auch Speisen und Getränke anbieten. Man muss weder den Prinzipalmarkt noch den Aasee noch die Stadthalle direkt vor der Haustür haben.

 

Es stellt sich die Frage, ob es in den Büchern der Stadt weitere stadteigene Immobilien gibt, die viel zu hoch bewertet sind und einer Sonderabschreibung bedürfen. Wie hoch sind die Schulden der Stadt Münster tatsächlich? Muss Münster bald eine "Bad Bank" gründen und faule Sachwerte und faule Forderungen dahin auslagern?

 

Gruß

Uli

 

Ulrich Schlüter

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uschluet AT muenster.de

 

Quelle: http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Hiltrup/Sanierungsstau-Stadthalle-Hiltrup-soll-offenbar-abgerissen-und-durch-einen-Neubau-ersetzt-werden

 

30.04.2012 - Von Michael Grottendieck

 

Sanierungsstau

 

Stadthalle Hiltrup soll offenbar abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden

 

…Hintergrund der Überlegungen sind der millionenschwere Sanierungsstau des Gebäudes, die mangelhafte Ausnutzung der bisherigen Räumlichkeiten und die fehlgeschlagene Ausschreibung des Stadthallen- sowie des Restaurantbetriebs.   Buchwert von 6,5 Millionen Euro Als größtes Hindernis bei allen Überlegungen hatte sich in der Vergangenheit stets der verbliebene Buchwert der Stadthalle Hiltrup erwiesen. Mit 6,5 Millionen Euro hatte die Stadt Münster den Wert der Immobilie und des Grundstücks zuletzt beziffert. Ein Wert, der nach Ansicht von Kennern jenseits von Gut und Böse liegt. So haben ortsansässige Immobilienmakler wie Heinz-Wilhelm Harling gegenüber den WN die Einschätzung geäußert, die Stadt müsse froh sein, wenn der Wert des Grundstücks die Kosten für den Abriss der Halle decke. Den Wert der Stadthalle auf dem Immobilienmarkt bezifferte Harling gegenwärtig mit einer „Null“, das Gebäude sei schlicht unverkäuflich. Sollte sich diese Erkenntnis nach der fehlgeschlagenen Ausschreibung des Hallenbetriebs auch in der Stadtverwaltung herumgesprochen haben, so wäre es nur konsequent, den Buchwert nach unten zu korrigieren. Bislang galt dieser Schritt mit Blick auf die prekäre Finanzsituation der Stadt als ein Tabu. Über Zahlen in diesem Zusammenhang wird vermutlich niemand öffentlich sprechen wollen.   Für Sanierung wäre Millionen-Investition erforderlich Ein Neubau bietet die Chance, über eine Halle zu verfügen, die stärker auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten ist. Die Idee hat zudem den Charme, dass die Stadt sich teure Investitionen in die dringend nötige Modernisierung sowie die energetische Verbesserung der Gebäudesubstanz  sparen könnte. Selbst nach Einschätzung der Verwaltung wären Investitionen in siebenstelliger Höhe notwendig, um den Sanierungsstau zu beheben. Denkbar wäre auch ein Neubau durch einen privaten Investor.   Ob eine schnelle Entscheidung zu erwarten ist, hängt davon ab, wie mit dem Stadthaus I verfahren wird. Sollte das Verwaltungsgebäude ebenfalls für viele Millionen Euro saniert werden, bräuchte man Ausweichmöglichkeiten für die dort angesiedelten Ämter …