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muenster - Re: [MS Piraten] Schlecker

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Schlecker


Chronologisch Thread 
  • From: Martin Schlüter <admin AT web-data-master.de>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [MS Piraten] Schlecker
  • Date: Sat, 31 Mar 2012 12:11:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>





also lass uns doch mal nachrechnen... in deutschland zählen etwas über 3 Mio menschen als Arbeitslos, jetzt kommen auf einen Schlag ganze 11.000 dazu, schön übers gesamte Bundesgebiet verteilt... und das soll die Arbeitsagenturen jetzt überfordern?

und man muss auch beachten das in Fällen wie jetzt z.B. in Münster, dort werden ja 9 Filialen geschlossen, die Angestellten wahrscheinlich vom Arbeitsamt eingeladen werden zu einem gemeinsamen termin in einem Sitzungssaal und man dort den neuen Arbeitslosen erstmal hilft die nötigenFormulare auszufüllen und Fragen zu beantworten... wird bei Massenentlassungen anderer Firmen ja auch so gemacht... keine Arbeitsagentur ist wirklich mit den paar lokalen schlecker entlassenen überfordert, die haben alle schon wesentlich größere lokale Entlassungswellen mitbekommen.... so habe ich gestern gehört das im ganzen Münsterland gerade mal ca 150 Schlecker Angestellte betroffen sind, und die sind ja auch noch auf verschiedene Arbeitsagenturen verteilt. Wenn diverse Firmen zum Winter ihre Produktion runterfahren und die Saisonarbeitskräfte gehen müssen, sind das weitaus mehr...

Und was Arbeitsamt und Weiterbildungen betrifft... informiere dich da dochmal was die so an weiterbildung bezeichnen... da gibts teilweise "Weiterbildungen" die nur den Sinn haben die Arbeitslosen aus den Statistiken rausnehmen zu können, da jemand der in einer Maßnahme sitzt ja nicht mehr Arbeitslos gilt.... es gilt Bildungsanbieter, die nur von solchen Weiterbildungen fürs Arbeitsamt leben, und für "Weiterbildungen" die Bewerbung schreiben, PC Grundlagen etc. beinhalten pro Teilnehmer richtig viel Geld erhalten, und das dann für einen Zeitraum von wenigen Wochen... und jede Arbeitsagentur arbeitet dann mit einem Anbieter solcher Maßnahmen zusammen, wenn einmal im Jahr das neue Buget für solche Maßnahmen da ist, setzte man sich zusammen und überlegte welche Maßnahmen man durchführt um das Geld dem Anbieter überweisen zu können...... so lief es so 1990 - 200x da hätte man unheimlich Geld sparen können, wenn das Arbeitsamt selber entsprechende Kräfte einstellen würde, um solche Maßnahmen durchzuführen, anstatt einem externen Anbieter viel Geld in den Rachen zu werfen...

Oder um die Jahrtausendwende wurden seitens des Arbeitsamtes massig MCSE ausgebildet, die Teilnehmer waren dann teilweise Studienabbrecher ohne jedliche IT Kenntnisse, und für die Prüfungen wurden dann alle möglichen Prüfungsfragen einfach "asuwendiggelernt", also 2/3 des Lehrganges dann nur aus "Prüfungsvorbereitung" bestand, dementsprechend war dann auch am Ende der Wissensstand... da gabs dann echt Leute die hatten eine Zertifizierung von Microsoft als Experte für richtig große Netzwerke, also den MCSE, mussten aber bereits bei simplen TCP-IP Problemen passen... klar, bekamen die Arbeitgeber dann auch schnell mit, und mieden diese Leute dann... ohne zusätzliche berufspraxis oder sonstioge Qualifikationen war dieser MCSE also quasi wertlos... das Geld für diese Weiterbildung also rausgeschmissen... und ich denke das es bei vielen Weiterbildungen ähnlich ausschaut...

also da sehe ich sehr wohl ein gewisses Einsparungspotential, obwohl, ich denke mal in den letzten 12 Jahren wird sich da auch schon so einiges getan haben an Einsparungen...

Heiko Philippski schrieb:
Moin Torsten!

Ich verstehe auch nicht alles und darum finde ich es sehr interessant sich hier austauschen zu können und neue Ideen auf sich wirken zu lassen.

Also bis 2014 soll bei der Arbeitsagentur 80 Mrd € eingespart werden. Geld das für Weiterbildung, Umschulung, Schulung etc fehlen wird. Also werden immer weniger in den Genuss von Weiterbildungsmassnahmen kommen. Das fördert nicht gerade die Chancen für Langzeitarbeitslose.
Zu den Transfergesellschaften. In diese werden die Mitarbeiter einer Insolventen Firma überführt bzw. neu Beschäftigt. Dies macht ein Insolventes Unternehmen für Investoren interessant, da diese keine Kündigungsschutzklagen zu befürchten haben und können so nur einen kleineren geringeren Teil der Mitarbeiter wieder einstellen. Diese Methode könnte also ein Unternehmen retten und Mitarbeiter vor Arbeitslosigkeit schützen. Mit so einer Transfergesellschaft könnte man auch den Betrieb vorerst aufrecht erhalten. Die Mitarbeiter bekommen in dieser Zeit (höchstens 12 Monate) 60 % ihres Bruttolohns, Mitarbeiter mit Kindern 67 %.
Transfergesellschaften sollen die Mitarbeiter weiter qualifizieren und bei der Vermittlung in Beschäftigungsverhältnisse helfen. Hierzu können auch Fördergelder der EU beantragt werden. Die Mitarbeiter dieser Gesellschaft könnten sich so, aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis sich woanders bewerben. Gerade bei Massenentlassungen, wie bei Schlecker, kann so eine Gesellschaft ein sehr wichtiges Mittel sein um die drohende Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Hier werden nicht über Jahr gerechnet 11.000 Menschen arbeitssuchend sondern auf einen Schlag. Und ich bin der Auffassung, dass die Arbeitsagentur damit alleine überfordert wäre und die Schleckerfrauen nur verwalten würde.

Mit freundlichen Grüßen

Heiko Philippski

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Am 30.03.2012 um 23:16 schrieb T. Thomas:








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