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muenster - Re: [MS Piraten] Schlecker

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Schlecker


Chronologisch Thread 
  • From: "T. Thomas" <t.thomas.luedinghausen AT googlemail.com>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [MS Piraten] Schlecker
  • Date: Fri, 30 Mar 2012 23:16:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Am 30.03.2012 um 22:12 schrieb Heiko Philippski <pirat AT phindie.de>:

> Wir bräuchten diese Diskussion in Deutschland nicht führen, würde man bei
> der Arbeitsagentur nichts kürzen und mit genügend Kompetenzen ausstatten.

Entschuldige bitte, aber ich muss nochmal nachfragen, da ich von dem Thema
nicht genügend verstehe.


Welche Diskussion bräuchten wir nicht zu führen, wenn man bei der
Arbeitsagentur nichts kürzen würde und sie mit genügend Kompetenzen
ausstatten würde? (Und was ist denn so schlimm an dieser Diskussion? Ich
führe diese Diskussion gerade sehr gerne)


Wieviel wurde denn bislang bei der Arbeitsagentur gekürzt? Viele Millionen
Euro oder noch mehr?

Und wieviel müsste man denn wieder aufstocken? Genausoviel, wie vorher
gekürzt wurde? Damit die wieder so viel Geld haben, wie damals? Damals, als
noch alles gut war?

Und mit welchen Kompetenzen müsste die Arbeitsagentur konkret ausgestattet
werden?

Und verdammt: warum macht das denn niemand, wenn das so einfach geht?

> Transfergesellschaften wären dann überflüssig.

Vielleicht wäre das die Lösung! Ich lese in letzter Zeit immer so viel von
dieser Transfergesellschaft. Was ist das denn genau? Stellt die was her? Wer
leitet die? Was für ein Ziel hat diese Transfergesellschaft eigentlich? Wer
bezahlt die denn? Gibt es denn schon irgendwo in Deutschland
Transfergesellschaften? Und was machen die Schlecker-Mitarbeiterinnen den
ganzen Tag in dieser Gesellschaft? Kann man da auch halbtags arbeiten?
(wichtig für alleinerziehende Mütter vielleicht).

Haben Transfergesellschaften eigentlich eigene Läden - so wie Schlecker? Und
wie lange bleibt so eine Ex-Schlecker-Verkäuferin in dieser
Transfergesellschaft? Und was macht sie danach? Und was passiert mit dieser
Transfergesellschaft, wenn alle Schlecker-Verkäuferinnen wieder raus sind?
Wird die dann ebenfalls insolvent?

Boh, ich versteh' davon so wenig! Vielleicht sollte ich noch mehr Fragen
stellen? Ich bin ja der mit den Fragen.


> Wir sollten uns da nur, jeder für sich, mal Gedanken dazu machen, da wir an
> den Infoständen garantiert dazu befragt werden. Wir sollten da nicht
> schulterzuckend vor den Leuten stehen und sagen: Da haben wir noch keine
> Meinung zu.


Ja, eben! Das geht mir genauso wie Dir.
Was soll ich den Leuten bloss sagen, wenn sie mich nach diesen
Transfergesellschaften fragen?
Ich kenn mich da echt nicht richtig aus!

Soll ich einfach sagen, dass wir die brauchen und dass unser
Bundesvorsitzender das ja auch meint? Der muss es ja wissen. Sonst wäre er ja
bestimmt nicht Bundesvorsitzender geworden.


Hoffentlich kommt keiner zum Infostand, wenn ich da stehe, denke ich gerade...


Torsten Thomas


> Mit freundlichen Grüßen
>
> Heiko Philippski
> ------
> Diese Mail wurde unterwegs gesendet
>
> Am 30.03.2012 um 21:55 schrieb Torsten Thomas
> <t.thomas.luedinghausen AT googlemail.com>:
>
>> Moin,
>>
>> der Diskurs hier ist gerade zu interessant, als daß er die Stadtgrenzen
>> Münsters nicht verlassen dürfte.
>>
>>
>> Am 30.03.2012 um 18:30 schrieb Martin Schlüter <admin AT web-data-master.de>:
>>
>>>
>>>
>>> das thema Schlecker ist in meinen Augen recht heiß... sollte man ggf.
>>> nicht wirklich etwas zu sagen...
>>
>> So ist es. Man muss nicht zu jedem Thema etwas sagen.
>>
>> Zumal der Ruf nach Transfergesellschaften doch eher dem Populismus
>> geschuldet ist als irgendeiner wirklichen Expertise. Damit ist man ganz
>> schnell wieder bei der Haltung "Gewinne privatisieren, Verluste
>> sozialisieren". Wollen wir das wirklich? Warum muss der Staat einspringen,
>> wenn ein Unternehmer nicht gut wirtschaftet?
>>
>>
>> Ach ja: und gab es nicht auch mal Boykottaufrufe gegen Schlecker?
>> Sowas hier z.B.:
>>
>> http://lmgtfy.com/?q=schlecker+boykott+verdi
>>
>> Sind am Ende vielleicht die Gewerkschaften Schuld an der desolaten
>> wirtschaftlichen Situation von Schlecker? Puh! Alles nicht so einfach,
>> nicht wahr? Vorsicht Glatteis!
>>
>>
>> Die Position der FDP kann allerdings auch nicht wirklich überzeugen *hust*
>> - schon gar nicht vor dem Hintergrund der wirtschaftsradikalen Haltung,
>> die diese Partei mittlerweile vertritt.
>> Deren (a)soziale Kälte riecht man ja meilenweit gegen den Wind.
>>
>>
>> Und eine der Situation angemessene Aussage ist zwischen diesen beiden
>> Polen auf die schnelle einfach nicht zu machen - dafür ist die Thematik
>> dann doch zu differenziert. Und die Schicksale der Betroffenen sind wohl
>> meist zu bitter, um sie instrumentalisieren zu wollen.
>>
>> Wir sollten uns daher hüten, irgendeine populistische Aussage rauszuhauen,
>> nur um kurzfristig Wählerstimmen abzugreifen - das mag die Strategie von
>> anderen Parteien sein. Das soll sie doch bitte auch bleiben. Wir Piraten
>> wollten es doch besser machen.
>>
>>
>>
>>> einerseits hören sich 11.000 Entlassungen recht hoch an, andererseits
>>> fallen diese aber bundesweit an, nicht nur in einer Region
>>
>> Das ist wohl so.
>>
>>
>>> In meinen Augen macht eine solche Transfergesellschaft wirklich Sinn wenn
>>> in einer region gleichzeitig mehrere Tausend entlassen werden, eben weil
>>> der Arbeitsmarkt diese nicht verkraften kann....
>>
>> Ja. In dem Falle hätte der Staat zweifellos eine Verpflichtung.
>>
>>
>>> aber 11.000 bundesweit, sind nicht wirklich viel.... wenn man jetzt
>>> also anfangen würde bei Schlecker eine solche Transfergesellschaft zu
>>> erwarten, müsste man eine solche bei jeder zukünftigen Entlassung von 5
>>> oder mehr Leuten gleichzeitig auch immer einrichten...
>>
>> where do you draw the line?
>>
>>
>>
>>> also das Thema ggf. ein wenig sachlicher sehen, anstatt so emotional wie
>>> es sich auf den ersten Blick liest...
>>
>>
>> Und eine anzustrebende, verantwortungsvolle Position muß daher in eine
>> andere, moderne Sozialpolitik eingebettet sein. Ansonsten werden wir uns
>> zwangsläufig zwischen Beck und Rösler entscheiden müssen.
>> Bei dem Gedanken wird mir jetzt schon übel.
>>
>> Denn: die Folgen dysfunktionaler Wirtschafts-, Sozial-, und
>> Arbeitsmarktpolitik kann man wohl nicht mit den selben untauglichen
>> Methoden und Strukturen beseitigen, durch die sie entstanden sind.
>>
>>
>> Lehren aus "Schlecker &Co" können z.B. sein:
>>
>> - TEILHABE: BGE massiv in die gesellschaftliche Diskussion bringen.
>> Zunächst "Mindestlohn als Brückentechnologie"
>>
>> - BILDUNG: Bildung, Fortbildung, Weiterbildung
>>
>> - TRANSPARENZ: wieso kann ein solches Firmenimperium, von dem so viele
>> Existenzen abhängen, als intransparente Personengesellschaft geführt
>> werden, anstatt als publikationspflichtige GmbH? (war da nicht mal was mit
>> "Eigentum verpflichtet"?)
>>
>>
>>
>>> ist nu aber alles meine persönliche Meinung...
>>
>> "Denk selbst". So heisst es.
>>
>> Auch wenn "unser Bundesvorsitzender" im Fernsehen eine andere Haltung
>> vertritt, ist es einem Mitglied der Piratenpartei erlaubt, eine eigene
>> Meinung zu besitzen. Vielleicht sollte es sogar Pflicht sein.
>>
>>
>>
>>
>> Torsten Thomas
>>
>>
>>
>>>
>>> Heiko Philippski schrieb:
>>>> Interessanter dürfte eine Stellungnahme zu Schlecker sein. Wie sehen die
>>>> Piraten das Nein von der FDP zur Transfergesellschaft?
>>>>
>>>> Mit freundlichen Grüßen
>>>>
>>>> Heiko Philippski
>>>>
>>>> PiratenWiki: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:HeikoPh
>>>> Twitter: http://twitter.com/HeikoPh
>>>>
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