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muenster - Re: [MS Piraten] Piraten vs. 68er-Artikel (Spiegel)

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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Re: [MS Piraten] Piraten vs. 68er-Artikel (Spiegel)


Chronologisch Thread 
  • From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Piraten vs. 68er-Artikel (Spiegel)
  • Date: Mon, 05 Mar 2012 16:12:47 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Am 05.03.2012 15:08, schrieb Pascal Powroznik:
Anbei ein der Essay "Auf dem Weg zum Sonnenstaat - Über den antibürgerlichen Charakter der Netz-Utopie"

Ciao
Pascal



Schon der erste Satz "Als sich die Kommunarden der deutschen Revolution von 1968 daranmachten, den neuen Menschen zu schaffen, hängten sie erst einmal die Klotüren aus..." ist Quatsch. Das mit den ausgehängten Klotüren war ein Witz, um den Bildzeitungspöbel zu verarschen. Dass gerade Fleischhauer blöd genug ist, dass heute noch zu glauben und damit einen Artikel in der Bild am Montag zu beginnen, kann allerdings nicht verwundern. Und jetzt gibt es auch noch Leistungsschutzrechte dafür...Muharhar!

Dass Piratentransparenz mit gläsernem Staat und gläserner Politik versus gläserner Bürger etwas völlig anderes ist, hat er nicht begriffen. Und auch im Geheimdienstausschuss werden zumindest die Klotüren verriegelbar sein. Die braune Scheiße von NSU-VS allerdings kommt auf den Tisch.

Dass das Privatleben von Politikern und Äußerungen "out of record" von Medien verwurstet werden, ist auch nicht gerade neu. Das gab's schon vor Twitter.

Aus welchem Zusammenhang das Zitat "Persönliche Meinungen sind irrelevant, wie ihr Bundesvorsitzender gesagt hat" gerissen wurde, wird leider auch nicht mitgeteilt, sicher gehört es nicht in den Zusammenhang, in den es jetzt gezerrt wurde.

Dann eine Menge abgestandenes Blabla über Utopien, ohne irgendeinen konkreten Zusammenhang zu uns, als Höhepunkt die Datenschutzkritiker und Julia Schramm (die gar nicht die datenschutzkritischste von allen ist), und was mag er meinen mit dem Satz, "Datenschutz (sei) inzwischen das Relikt einer Zeit, in der die Linke noch Grund hatte, dem Staat zu misstrauen." Dass es jetzt nicht mehr nur die Linke ist, die dazu allen Grund hat, wird er doch wohl nicht meinen? Dass es gerade der Staat ist, der jetzt das Private aushöhlt, der Privatkonzernen die Möglichkeit dazu gibt, diesen Widerspruch in seiner "Argumentation" hat er gar nicht bemerkt. Und dann die heilige Kuh, das Eigentumsrecht. Dabei ist es so einfach: Eigentum kann es nur an in volkswirtschaftlichem Sinne "knappen" Gütern geben, und Wissen ist kein knappes Gut im volkswirtschaftlichen Sinne (im anderen Sinne schon, bei den Schmocks der Bild am Montag jedenfalls).

Und immer so weiter geht Fleischhauers Kampf gegen historische Parallelen, gegen Sinn und Verstand, aus dem er wie immer als KO-Sieger hervorgeht. Schade, dass dieser Artikel morgen schon vergessen sein wird.

danebod






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