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muenster - Re: [MS Piraten] Gebetsräume fordern?

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Gebetsräume fordern?


Chronologisch Thread 
  • From: Kemal <kemal_pirat AT gmx.de>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [MS Piraten] Gebetsräume fordern?
  • Date: Thu, 08 Dec 2011 23:32:46 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

meine 0,02 EUR: jeder raum eines schulgebäudes sollte jedem schüler
grundsätzlich offen stehen, und zwar unabhängig von konfession,
herkunft, geschlecht, ethnische zugehörigkeit, sexuelle orientierung,
leibgericht oder sonst irgendeinem kriterium. lehrerzimmer und büro des
direktors seien mal als autoritätspersonen ausgenommen :-)

wenn wir anfangen in öffentlichen gebäuden rückzugsräume für bestimmte
personengruppen zu kreieren, bewegen wir uns definitiv in die falsche
richtung

der gebetsraum der Uni-MS ist da eher in einem anderen kontext zu sehen:
es ist beim Universitätsklinikum MS (UKM) angesiedelt wenn ich das jetzt
richtig sehe, wo bspw. patienten gottesdienste besuchen usw. rein formal
ist es natürlich Uni-MS, aber eben im kontext krankenhaus/geistlicher
beistand. das hat schon einen anderen charakter als im Uni hauptgebäude
oder in einem schulgebäude.

die urteilsbegründung des BVerwG zu dieser klage des Berliner schülers
gefällt mir auch nicht hundert prozentig, ich tendiere eher dazu zu
sagen, dass rituelle gebete in jedem fall eine störung des schulfriedens
darstellten. aber hm, zugegebenermaßen schwierige entscheidung

viele grüße
Kemal

Am 08.12.2011 22:12, schrieb Ulrich Klose:
> Du möchtest einen Zwang zur Bevorzugung des islamischen Glaubens? Es
> gibt auch keine Gebetsräume für christliche Schüler, Meditationsräume
> für andere, etc. Ich denke, Schulen sollten dies im Einzelfall
> wohlwollend prüfen. Selbstverständlich sollen sie Religionsausübung
> nicht verhindern. Dogmatismus dürfen sie aber ebenso wenig fördern.
>
> Es wäre auch zumutbar, das Gebet still irgendwo auf einem Flur oder
> sonstwo zu verrichten. Ich hatte mal einen muslimischen Arbeitskollegen
> gegenüber am Schreibtisch, der zwei Mal pro Tag über der Tastatur
> "zusammensackte". Dann betete er halt.
>
> Im Fall des Islam kommt hinzu: "Den Islam" gibt es
> nicht. Er ist keine zentral verfasste, welteinheitliche Religion wie
> z.B. der Katholizismus. Das war ja auch der Grund für den Konflikt, der
> gerade durch Medien und Gerichte gegeistert ist.
>
> ...meint
> Ulrich
>
> Am Thu, 8 Dec 2011 21:18:44 +0100
> schrieb "Markus Gronotte" <markus.gronotte AT gmx.de>:
>
>> Ihr erinnert Euch vielleicht an den aktuellen Fall,
>> wo einem Muslim das Beten gerichtlich untersagt wurde.
>> http://www.focus.de/politik/deutschland/prozesse-urteil-junger-muslim-darf-nicht-in-schule-beten_aid_689173.html
>> Das Problem bestand offenbar in der Belästigung der anderen bzw.
>> öffentlicher Störung oder irgendsowas...
>>
>> Im Hinblick auf die kürzlich durchgeführte Diskussion in der
>> NRW-Liste über den Nichtraucherschutz, habe ich mal etwas
>> recherchiert. Die Uni-Münster hat z.B. für islamische Studenten einen
>> extra Gebetsraum eingerichtet so wie es manch' andere Institute für
>> Raucher einrichten. An der FH Steinfurt beispielsweise gab es
>> ebenfalls keinen Raum der zum beten geeignet war. Einen Muslim bzw
>> Kommilitonen habe ich des öfteren Mittags am See getroffen, weil der
>> wohl im Vergleich zu dem im Artikel genannten Muslim seine Ruhe haben
>> wollte.
>>
>> Wäre es nicht die simpelste Lösung, wenn man für Schulen einfach das
>> gleiche fordern würde? Die simple Forderung, dass Schulen mit
>> islamischen Schülern und/oder Schülerinnen zwischen 12 und 13 Uhr
>> Mittags einen Gebetsraum einrichten müssen? Ab 12 Uhr sind an den
>> meisten Schulen doch eh irgendwelche Klassen schon auf dem Heimweg,
>> so dass die Ausrede, dass keine freien Räume zur Verfügung stehen,
>> nicht gelten kann. Und kosten wird es sicherlich auch nichts, denn
>> Ausrüstungsgegenstände brauchen die nicht.
>>
>> Da das Ganze als Schulthema eh in die Landespolitik gehört,
>> wollte ich den Vorschlag machen, dass wir die Forderung vielleicht
>> als Antrag für den nächsten LPT ins Auge fassen und vielleicht nicht
>> als Einzelperson, sondern als Kreis einreichen, sofern Zustimmung bei
>> euch allen vorhanden ist. Die nächste Landtagswahl NRW ist zwar erst
>> 2015, aber man kann ja schonmal etwas vorplanen.
>>
>> Das wäre vielleicht ein Thema für den nächsten Stammtisch oder die
>> Religions-AG.
>

--

"Das, was heute als Wachstum propagiert wird, ist der Wohlstandsverlust
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weil es die sozialen Fragen nicht mit einbezieht. Deswegen ist es
zwingend notwendig, hier neu nachzudenken und neue Modelle zu finden."





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