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muenster - Re: [MS Piraten] Auf dem letzten Stammtisch (22.06.10)

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Auf dem letzten Stammtisch (22.06.10)


Chronologisch Thread 
  • From: Ulrich Klose <ulrich AT ulrichklose.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Auf dem letzten Stammtisch (22.06.10)
  • Date: Tue, 22 Jun 2010 21:48:46 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Homeoffice

Guten Abend an alle,

Euer Stammtisch scheint ja sehr ergiebig gewesen zu sein. Schade, dass
ich es nicht geschafft habe.

> Der Punkt "Urheberrecht" auf der Haupthomepage der Piratenpartei muss
> dahingehend überarbeitet werden, dass klar wird, dass wir NICHT dafür
> sind, das Ureberrecht abzuschaffen! Das denken nämlich die Leute und
> Künstler warnen daher alle davor, Piraten zu wählen. Kann bitte jemand
> jemanden Verantwortlichen darauf anschreiben?

Sollte das so sein, wäre ich sehr dafür. Ich befürchte nur, dass die
Piraten-Wirklichkeit anders als in den Konzept-Texten aussieht. Als ich
noch versuchte, argumentierend an den Piraten-Diskussionen
teilzunehmen, endeten Hinweise darauf, dass die Partei-Vorstellungen
zum Urheberrecht zumindest undeutlich und unausgegoren sind, immer in
persönlichem Gebashe.

Nach meinem Eindruck habt Ihr eine große Fraktion an Aktiven, für die
nur zählt, alle Rechte an geistigem Eigentum abzuschaffen, damit sie
sich bedienen können. Und das halten sie dann für liberal. Dabei wäre
dies das Ende einer selbstbestimmten, sich abseits der Interessen von
Monopolkonzernen entwickelnden Wissensgesellschaft.

> Marina möchte gern in zwei Wochen auf dem Arbeitsstammtisch gemeinsam
> einen Ideenansatz ausarbeiten, der schon da ist, und zwar wie man
> sowohl die staatlichen Leistungen für die Unbedürftigen kürzen kann
> und so zu Arbeit motivieren kann als auch die Leistungen für die
> wirklich bedürftigen erhöhen.

Interessanter Ansatz. Nur als Denkanstoß: Die Defintion, wer bedürftig
und wer nicht bedürftig ist und somit von Kürzungen betroffen sein wird,
ist höchst schwierig und zwangsläufig ungerecht - wie jede Kürzung bei
wem auch immer. Zumal dieser Ansatz voraussetzt, dass die, die in
der großen Mehrheit _nichts_ mit den Ursachen der Krise zu tun haben,
die Folgen nun ausbaden sollen.

Beim Abwägen der Optionen hilft ein wenig Populismus manchmal weiter:
Laut Boston Consulting Group (BCG) gibt es in der BRD 430000 Menschen,
die mehr als 1 Million Dollar (814400 Euro) besitzen
(http://www.sueddeutsche.de/geld/reiche-werden-wieder-reicher-was-kostet-die-welt-1.957176-2).

Nur mal modellhaft gerechnet: Ich ziehe von dieser Gruppe einen
Sonder-Soli von 10% ihres Vermögens ein, dann komme ich auf die
unfassbare Summe von 35,02 Milliarden Euro. Nein, ich möchte nicht die
Reichen enteignen und ich finde auch, dass sie ihr Vermögen weitgehend
behalten, wenn auch versteuern sollen.

Nur zeigt dieses Beispiel, wo recht viel zu holen wäre, ohne die
Betroffenen dadurch in existentielle Nöte zu zwingen. Selbst bei den
"Nicht Bedürftigen" wäre das dann beispielsweise nicht mehr vorhandene
Geld für Klassenfahrt, Musikschulunterricht, etc. der Kinder schon
schädlich für die künftige Entwicklung der Gesellschaft.

Viele Grüße
Ulrich

--
Ulrich Klose
E-Mail: ulrich AT ulrichklose.de




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