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muenster - [MS Piraten] Antworten von der CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen veröffentlicht

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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[MS Piraten] Antworten von der CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen veröffentlicht


Chronologisch Thread 
  • From: Jewgenij Arefiev <arefiev AT web.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [MS Piraten] Antworten von der CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen veröffentlicht
  • Date: Thu, 6 May 2010 19:55:09 +0200 (CEST)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Hallo,

der ASV-Vorstand hat die Antworten
von der CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen sind auf http://asv.ms/aktuelles veröffentlicht:

Stellungnahmen der NRW-Landtagsfraktionen bzgl. des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung in NRW

Die Ausländische Studierendenvertretung (ASV) an der WWU Münster hat an die Landtagsfraktionen in NRW folgende Fragen gestellt und um Stellungnahme gebeten.

1. Wie beurteilen Sie den Rückgang der Zahlen ausländisher Studierenden aus Entwicklungsländern in NRW?

 2. Werden Sie sich nach den Landtagswahlen für ausländische Studierende in NRW einsetzen und bei der Suche nach geeignetem Ersatz für die abgeschafften Studienkollegs mitwirken?

 


Stellungnahme der FDP NRW-Landtagsfraktion

1. Wie beurteilen Sie den Rückgang der Zahlen ausländischer Studierenden aus Entwicklungsländern in NRW?

Hinsichtlich des Entwicklungstrends internationaler Mobilität von Studierenden ist der Veröffentlichung des DAAD/HIS "Wissenschaft weltoffen 2008" zu entnehmen, dass Nordrhein den größten Anteil aller ausländischen Studierenden in Deutschland hat. In Nordrhein-Westfalen studieren derzeit rund 23 Prozent der in Deutschland studierenden Ausländer. An zweiter Stelle steht Baden-Württemberg mit einem Prozentanteil von 14,5 Prozent. Aus der Aufschlüsselung der Herkunftsländer der ausländischen Studierenden ist in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern kein signifikanter Unterschied erkennbar.

Nach Auffassung der FDP ist die Internationalisierung des Studienstandortes Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Beitrag zur Innovationskraft unseres Landes. Wir wollen ausländische Studierende gerade auch aus Entwicklungsländern für eine Studiumsaufnahme in NRW begeistern. Aus diesem Grund hat das liberal geführte Wissenschaftsministerium ein Landesstipendienprogramm für Schwellen- und Entwicklungsländer aufgelegt. Dieses Programm soll den besten Bewerbern aus diesen Ländern durch die Sicherung des Lebensunterhalts den Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss an einer nordrhein-westfälischen Hochschule erleichtern. An nordrhein-westfälischen Hochschulen studierten im Wintersemester 2008 / 2009 insgesamt 34.612 Studierende aus Staaten, die in der DAC-Liste der Entwicklungsländer und - gebiete erfasst sind (Fachhochschulen, Kunsthochschulen, Theologische Hochschulen und Universitäten).

2. Werden Sie sich nach den Landtagswahlen für ausländische Studierende in NRW einsetzen und bei der Suche nach geeignetem Ersatz für die abgeschafften Studienkollegs mitwirken? 

Für den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen ist die internationale Aufstellung und Vernetzung unserer Hochschulen eine der tragenden Säulen. Dabei ist die Attraktivität unseres Studienstandortes bei qualifizierten ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden gleichzeitig Ziel und Indikator für die Qualität unserer Hochschulen. Unseres Erachtens sollen die jungen Menschen, die aus dem Ausland an nordrhein-westfälische Hochschulen kommen, hier Vorraussetzungen und Unterstützungsangebote finden, die ihnen ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Hierfür will sich die FDP nachhaltig einsetzen.

Die FDP mitgeführte Landesregierung hat deshalb im September 2007 im Rahmen der Reform der des Ausländerstudiums die Auflösung der angesprochenen Studienkollegs beschlossen. Eine Weiterentwicklung des Ausländerstudiums erwies sich als notwendig, um der niedrigen Absolventenquote ausländischer Studierender an unseren Hochschulen entgegenzuwirken. Die Studienkollegs hatten keine qualitativen Auswahlmechanismen und waren nicht in die Hochschulen integriert.

Wir haben Rahmenbedingungen geschaffen, die die Hochschulen in die Lage versetzen, ihre Verantwortung in diesem Bereich anzunehmen und umzusetzen. Hierzu zählt die Auswahl der ausländischen Studierenden durch die Hochschule selbst, vielfältige Angebote, wie Sprach- und Vorbereitungskurse, Propädeutika, Welcom-Center oder andere Maßnahmen zur Förderung und Integration ausländischer Studierender.

Neben dem schon angesprochenen Stipendienprogramm für Schwellen und Entwicklungsländer haben wir zudem noch das Hochschulzugangstipendium für ausländische Studierende auf den Weg gebracht. Für die Anwerbung ausländischer Studieninteressenten durch unsere Hochschulen spielt nach wie vor eine Rolle, dass in vielen Fällen die Sekundarschulabschlüsse nicht unmittelbar zum hiesigen Hochschulzugang berechtigen. Diese Frage hängt nicht - wie häufig vermutet - an der Zuordnung der Herkunftsstaaten zu den Industrieländern oder den Staaten der Entwicklungszusammenarbeit. Zugrunde liegt ausschließlich die jeweilige Dauer und fachliche Schwerpunktsetzung im Schulsystem. Das Hochschulzugangsstipendienprogramm soll den besten Bewerberinnen und Bewerbern aus Staaten, in denen der unmittelbare hiesige Hochschulzugang im Schulsystem nicht erworben werden kann, den Weg zu einem Studium an einer nordrhein-westfälischen Hochschule in der Trägerschaft des Landes erleichtern. Als Teil der Reform des Vorbereitungsangebotes in diesem Bereich, sollen die Hochschulen selbst oder in Zusammenarbeit mit einem Dritten Kurse zur Vorbereitung auf die Feststellungsprüfung zur Erlangung der fachgebundenen Hochschulreife anbieten und für die jeweils Besten ihrer Auswahl die Kurskosten einwerben können.

Die Liberalen wollen die Attraktivität der nordrhein-westfälischen Hochschulen für talentierte ausländische Studierende weiter steigern. Weltweit fehlen zunehmend wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte, um die notwendigen gemeinsamen Anstrengungen zu forcieren, mit denen den globalen Herausforderungen begegnet werden muss. Gleichzeitig sind die Studierenden heute mobiler als je zuvor und suchen weltweit nach den besten Ausbildungsmöglichkeiten. Für alle ausländischen Studierenden gilt: sie sollen in Nordrhein-Westfalen ein Studien- und Betreuungsangebot vorfinden, das zu einem gutem Studienerfolg führt.

Mit freundlichen Grüßen

Ass. iur. Britta Schülke
Wissenschaftliche Referentin für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
FDP-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen
Platz des Landtags 1

Stellungnahme - Die Grüne-NRW-Landtagsfraktion

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe ausländische Studierende,

gerne nehme ich Stellung zu Ihren Fragen hinsichtlich der Situation ausländischer Studierender in NRW.

Wir sind sehr besorgt über die von CDU und FDP ausgelöste Entwicklung, bei der ganze Regionen der Welt vom Bildungsstandort NRW abgekoppelt worden sind.

Wir wollen stattdessen dafür sorgen, dass das Land seine Verantwortung für die Entwicklungszusammenarbeit auch im Bildungsbereich wieder ernst nimmt und wieder Strukturen schaffen und Mittel zur Verfügung stellen, damit ausländische Studierende eine gute Chance haben, erfolgreich in NRW zu studieren. Konkret heißt es in unserem Wahlprogramm zur Landtagswahl auf Seite 196/197 unter der Überschrift "NRW als internationaler Bildungsstandort: Studienkollegs müssen wieder zurück": "Schwarz-Gelb hat in NRW als einzigem Bundesland die so genannten Studienkollegs für Studierende aus dem Ausland abgeschafft, mit der Begründung, sie seien ineffizient. Während andere Bundesländer neue Studienkollegs einrichten, legt NRW den Rückwärtsgang ein und verspielt wichtige Standortvorteile auf der globalen Bildungsbühne. Studienkollegs haben bisher eine wichtige integrative Funktion erfüllt und ausländischen Studierenden vor Aufnahme eines Studiums nicht nur beim Erlernen der deutschen Sprache geholfen, sondern auch eine wertvolle Orientierung im neuen Studienland NRW gegeben. Wir Grünen wollen diese umstrittene Entscheidung wieder rückgängig machen und Studierenden aus dem Aus­land auch künftig die Hilfen bieten, die sie brauchen." Den gesamten Text unseres Wahlprogramms finden Sie auch im Internet unter http://www.gruene-nrw.de/fileadmin/user_upload/landesverband/gruene-nrw/aktuelles/2010/ltw/programm/gruener_zukunftsplan.pdf - übrigens liegt unser grüner Zukunftsplan für NRW auch in verschiedenen Sprachen vor - alles unter: http://www.gruene-nrw.de/zukunftsplan.html Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich einmal auf der Seite www.gruene-nrw.de<http://www.gruene-nrw.de> zu informieren. Zu weiteren Fragen läuft ab heute, 18 Uhr auch die Aktion "Drei Tage wach", wo 72 Stunden lang non-stop Fragen beantwortet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Sylvia Löhrmann MdLFraktionsvorsitzende und

Sprecherin für Bundes- und Europaangelegenheiten

Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag NRW

 

Stellungnahme - CDU-NRW-Landtagsfraktion

Wir sind uns der Bedeutung des Zugangs ausländischer Studierender auch aus den Entwicklungsländern an unsere Hochschulen bewusst. Deshalb hat die Landesregierung 2008 zwei Stipendienprogramme eingeführt, um den Hochschulzugang und den Studienerfolg ausländischer Studierender in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Ab 2009 können sich ausländische Studieninteressenten ohne direkte Hochschulzulassung um ein Hochschulzugangsstipendium bewerben. Herausragende Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern werden während ihres Studiums mit einem Landesstipendium gefördert. Das Hochschulzugangsstipendium richtet sich an begabte Studienbewerber aus Staaten, in denen kein unmittelbarer Zugang zu den deutschen Hochschulen erworben werden kann. Sie müssen daher eine so genannte Feststellungsprüfung ablegen. Das Hochschulzugangsstipendium übernimmt die Gebühren der Vorbereitungskurse von bis zu 500 Euro monatlich. Die Förderung erfolgt über eine Dauer von bis zu 10 Monaten. Wenn die Stipendiaten die Prüfung erfolgreich bestehen, garantiert die den Kurs anbietende Hochschule ihnen im Anschluss einen Studienplatz. Mit dem Landesstipendienprogramm für Schwellen- und Entwicklungsländer werden die Erfolgschancen ausländischer Studierender gezielt verbessert. Bachelor-Studierende erhalten 750 Euro monatlich als Zuschuss zu ihrem Lebensunterhalt, Master-Studierende 850 Euro.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hans-Ulrich Baumgarten  

Wissenschaftlicher Referent für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie  sowie Kultur


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Mit freundlichen Grüßen,
Jewgenij Arefiev, Mitglied d. Ausländischen Studierenden Vertretung, Doktorand d. Uni Münster, M.A., Diplomlehrer f. Deutsch, Englisch als Fremdsprache (russ.), von der IHK Düsseldorf mit staatl. Anerkennung geprüfter Übersetzer für d. deutsche Sprache, Dolmetscher f. Russisch | T +492511492333 | M +491606404181 | F 03212-5224271 | arefiev AT web.de 


  • [MS Piraten] Antworten von der CDU, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen veröffentlicht, Jewgenij Arefiev, 10.05.2010

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