Re: [MS Piraten] Aaron, Vorstand und Initiativrecht

[skl8em <pirate AT skl8em.com>]

Der link funktioniert übrigens wieder.

2010/2/11 Marco Hartmann <marco.hartmann AT gmail.com>

Man möge mir zeigen wo Aaron Koenig zu einem Angriffskrieg aufruft
und man möge mir zeigen wo er dies als Parteivorstand tut.

 Aaron ist gewählter Vorstand der Piratenpartei, wenn er sich öffentlich äußert etwa wie in einem Blog, so wird es als eine Ausgage des Parteivorstandes gelesen, egal welche Selbstdistanzierungen er davor schreibt.  

"Auch wenn ich normalerweise Krieg für kein geeignetes Mittel der Politik halte: dies ist einer der seltenen Fälle, in denen der gezielte Einsatz militärischer Mittel, nämlich die Zerstörung der iranischen Nuklearanlagen, einen weit größeren Schaden vermeiden könnte."

Der gewalttätige Einsatz militärischer Streitkräfte in einem fremden Land ohne dessen Zustimmung ist nach geltenden internationalen Recht ein Kriegsakt. Sind davor keine eindeutige Kriegsakte oder Kriegserklärung von der angegriffen Partei gekommen, so handelt es sich um ein Angriffskrieg. (Hat man dabei selber keine Kriegserklärung gemacht so agiert wider einer Reihe anderer internationalen Konventionen)

Bereits bei der letzten Anti-Aaron Eskapade wurde ganz klar deutlich,
dass auch Aaron Koenig ein Recht auf freie Meinungsäusserung hat.

Diese Recht spreche ihm auf keinen Fall ab. Er soll ruhig so oft und so viel er will Blog Beiträge schreiben. Auf einer bestimmten Art bin ich ihm sogar dankbar dafür...

Man kann hin- und her diskutieren wie man seine Meinung in der
Öffentlichkeit darstellt alsbald man Vorstand einer Partei ist,
aber im Grunde genommen und besonders im Falle Aarons, kann
man niemandem das Recht verweigern sie kundzutun.

Sehe ich ganz genau so wie du, er hat absolut das recht auf Redefreiheit.

Wer Aaron nicht mag, braucht ihn beim nächsten Mal nicht wiederwählen.

Da bin ich halt mit dir nicht mehr einverstanden. Durch die Annahme der Wahl zum Vorstand ist er besondere Rechte und Pflicht, allen anderen Piraten gegenüber eingegangen. Durch seine Blog-Beiträge hat er aber meines Erachtens gezeigt, das er diese nicht erfüllen kann, und zwar in einem Maß das ein simples abwarten nicht mehr ausreicht. Durch seine wiederholten Ausländerfeindlichen, Kriegsappellierende, Grundgesetzwidrigen, Rassistischen Äußerungen hat er bewiesen, das er in der Piratenpartei eigentlich nichts zu suchen hat, geschweige denn als Vorstandsmitglied.

Ich bin ihm dankbar das er uns seine Gedanken mitgeteilt hat, damit weiß man wo man ist. Das hätte ich ganz gerne von einer Reihe anderer (gewählten) Mitglieder damit ich weiß mit wem ich mich einlasse.

 

Aber ihn in der Öffentlichkeit zu denunzieren, ihm falsche Tatsachen
vorzuwerfen, was ist das für eine Art?

Ich hab keine Lust jetzt eine Exegese von Aarons Beiträgen zu machen (jetzt habe ich mich dabei doch erwischt...sorry). Für mich ist die Sache diesmal ganz klar. Das er sich so ausdrückt das man es, wenn man es super haarspalterisch austüffelt, auch auf andere Interpretationen kommen könnte ändert nichts zur Sache. 

Parteischädigend ist einzig diese Hatz auf Aaron, auf Kosten der
Piratenpartei.

Parteischädigend ist meiner Meinung nach 1) Aarons Beiträge, 2) zu versuchen es nach klassischer alter Parteitradition auszusitzen (was die ja auch mit Bodo Thiessen machen wohl bemerkt)  

 

 

Ehrlich gesagt, hätte ich dieses ganze dämliche Getwitter über Aaron
nicht vernommen, ich hätte garnicht gewusst was los wäre.
Jetzt wieß ich was los ist, verstehe es aber nicht.

Ich habs über fefe erfahren, weil ich seinen Blog bewusst nicht mehr lese. Twitter ist ein Kommunikationsmedium, da schreiben nun mal alle was sie *im Moment* bewegt, kein wunder das da so eine Prosa, von jemanden der außerdem noch eine Führungsposition hat unter den Piratenmitglieder Wellen schlägt.

 

 

Aber Danke, jetzt Wissen es wenigstens die Medien und so kurz vor der
Landtagswahl wird das mit Sicherheit wieder ordentlich Negativpresse geben.

 

Diese Angst vor der "Negativ-presse" kann ich auch nicht mehr hören. Ist das Thema jetzt "medial unerwünscht"? ICh glaube das genau keine Reaktion zu haben eben die falsche Reaktion ist. Das ist genau das was wir auch von den klassischen Parteien gewohnt sind. Wenn uns was nicht passt, dann sind wir eben Laut. Um genau zu sagen war schon letztes mal bei mir die Überlegung ob mein Engagement für Menschen die so was nicht nur in ihrer Mitte, sondern an ihrer Spitze, dulden überhaupt noch gerechtfertigt ist. Wenn Aaron seine Ergüsse frei über jeden ergeben kann, dann darf ich wohl zumindest genauso laut dagegen protestieren.

 

Deine Meinung in Ehren, Ben, aber solchen "Maßnahmen", wie Du sie
vorschlägst, fehlt jede Grundlage.

Wenn für solche Maßnahmen jede Grundlage fehlen würden, dann wäre ich glaube ich in der falschen Partei.

 

Habe keine große Lust dieses, für mich, unwichtige Thema, vor das
wichtige Thema Landtagswahl NRW mit allen Aufgaben drumherum, zu stellen.
Somit mit dieser etwas harschen Mail, meine Meinung zum Thema.

Wie wichtig das Thema für einen ist, muss jeder für sich beantworten, mir ist internationale Politik sehr wichtig, und wenn ich einen Haufen unreflektierten Schrott lese, dazu noch latent Muslimenfeindlich und weit davon entfernt auch nur ein hauch der Komplexität der dortigen Situation zu Wiederspiegeln, ganz davon zu schweigen es nur im Ansatz ach zu verstehen, dann werde ich in der Tat wütend.

 

Ich hoffe auf keine ausschweifende Diskussion.

Tut mir leid damit konnte ich nicht dienen. Aber mit dem Hamburger Antrag hat sich mein Anliegen erledigt. Gerne stehe ich zur Verfügung über ein persönliches Gespräch zu dem Komplex freie Meinungsäußerung und Parteiämter. Das machen wir aber lieber nicht in der ML ich melde mich sobald ich in MS bin :)

Es tut mir leid wenn ich euren Wahlkampfgeist getrübt habe, ich wünsch euch diesbezüglich viel Erfolg!

Liebe Grüße, Ben

 

P.S. verzieht mir das tl;dr kommt nicht wieder vor.