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Betreff: Kreis Münster/ NRW
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[MS Piraten] Fwd: [Ankuendigungen] LiquidFeedback für den offenen Diskurs in der Piratenpartei
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- From: Pascal Powroznik <pascal AT piratenpartei-muenster.de>
- To: Mailinglist: PIRATEN Kreis Münster <muenster AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [MS Piraten] Fwd: [Ankuendigungen] LiquidFeedback für den offenen Diskurs in der Piratenpartei
- Date: Mon, 04 Jan 2010 20:41:03 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/muenster>
- List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Piratenpartei
Moin MS-Piraten,
anbei eine PM der Bundespartei zum Thema "Liquid Democracy". In Münster wollen wir sowas in diesem Jahr auch ausprobieren. Habt ihr Vorschläge welches System wir benutzen sollen?
cu
Pascal
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [Ankuendigungen] LiquidFeedback für den offenen Diskurs in der Piratenpartei
Datum: Mon, 04 Jan 2010 15:16:41 +0100
Von: Piratenpartei Deutschland Bundespressestelle <presse AT piratenpartei.de>
An: ankuendigungen AT lists.piratenpartei.de
LiquidFeedback für den offenen Diskurs in der Piratenpartei
Am vergangenen Sonntag stellte der Landesverband Berlin der
Piratenpartei die freie Software LiquidFeedback [1] offiziell vor. Alle
Berliner Parteimitglieder wurden zum Pilotbetrieb eingeladen, um in
Vorbereitung auf den nächsten Landesparteitag Anträge einzubringen.
Innerhalb von weniger als drei Stunden meldeten sich die ersten 100
Nutzer an. Die Software soll den Piraten trotz steigender
Mitgliederzahlen die Beibehaltung einer basisdemokratischen Ausrichtung
ermöglichen. Liquid Feedback ist über das Internet nutzbar und
ermöglicht neben Abstimmungen auch einen echten offenen Diskurs über
neue Parteikonzepte.
Die Software dient zur Umsetzung der "fließenden" Demokratie (Liquid
Democracy) [2] innerhalb der Piratenpartei und ermöglicht es, bei der
innerparteilichen Entscheidungsfindung auf Deligiertensysteme zu
verzichten. Dadurch können erstmals in der Parteigeschichte Deutschlands
alle Mitglieder einer Organisation an der Meinungsbildung beteiligt
werden und dabei konstruktiv mitarbeiten.
In der Regel werden neue Konzepte innerhalb der Partei von kleinen
Gruppen oder Einzelpersonen erarbeitet. Durch LiquidFeedback bekommt
jeder Stimmberechtigte einen Einblick in die behandelten Themen und kann
Anregungen zu deren Weiterentwicklung geben oder Alternativen
vorschlagen. Wer eine neue Idee einbringt, kann bei den anderen
Mitgliedern die Zustimmung erfragen und erfährt, durch welche Änderungen
er weitere Unterstützung gewinnen oder verlieren würde. Es findet somit
ein offener Wettstreit der besten Ideen statt. Wenn ein Konzept ein
bestimmtes Unterstützerquorum erreicht hat, findet eine abschließende
Abstimmung statt und es kann letztlich umgesetzt werden. Eine genaue
Beschreibung der Funktionsweise des Systems findet sich auf der
Internetpräsenz der Entwickler [3].
»Die Piratenpartei hat seit der Europawahl ein massives
Mitgliederwachstum verzeichnet«, erklärt Andreas Nitsche, Mitentwickler
der Software. »Das hat unsere Strukturen strapaziert und uns vor die
Frage gestellt, wie wir den Geist der Partei erhalten und Verknöcherung,
Hierarchie und Diskursausschluss verhindern. Mit der Einführung von
LiquidFeedback stellen wir sicher, dass wir behalten, was bisher oft als
Privileg kleiner Parteien begriffen wurde: Einen immer offenen
parteiinternen Diskurs und ein Abstimmungssystem, bei dem nicht nur alle
beteiligt sind, sondern auch konstruktiv an den abzustimmenden
Vorschlägen mitarbeiten können. LiquidFeedback zeigt, dass mit Hilfe
neuer technischer Mittel Demokratie heute neu erfunden werden kann – und
wir so der eigentlichen demokratischen Idee immer näher kommen.
Demokratie wird interaktiv. Mit Habermas Worten gesprochen, haben wir
die Salons und Kaffeehäuser digitalisiert – für einen neuen
Strukturwandel der Öffentlichkeit.«
LiquidFeedback ist eine Entwicklung des Public Software Group e. V. und
befindet sich seit Ende 2009 in der Testphase. Die Software wurde unter
einer Open-Source-Lizenz (MIT/X11) veröffentlicht, um den Urhebern und
allen zukünftigen Entwicklern und Anwendern die maximale Freiheit bei
der Nutzung zu gewähren. Aufgrund der universellen Einsetzbarkeit für
die Meinungsbildung, empfiehlt die Piratenpartei die Nutzung auch
anderen Parteien, Vereinen oder Stiftungen.
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Quellen:
[1] http://www.public-software-group.org/
[2] http://liqd.de/about/idee/
[3] http://liquidfeedback.org/mission
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Die Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) beschäftigt sich mit
entscheidenden Themen des 21. Jahrhunderts. Das Recht auf Privatsphäre,
eine transparente Verwaltung, eine Modernisierung des Urheberrechtes,
freie Kultur, freies Wissen und freie Kommunikation sind die
grundlegenden Ziele der PIRATEN.
Bei der Bundestagswahl im September 2009 erreichte die Piratenpartei aus
dem Stand 2,0 Prozent bzw. 845.904 Stimmen. Im Vergleich zur Europawahl
im Juni 2009 (0,9 Prozent, 229.464 Stimmen) konnten die Piraten die Zahl
ihrer Stimmen sogar fast vervierfachen. Die Piratenpartei hat
mittlerweile über 11.000 Mitglieder.
Die Piratenpartei ist in den Kommunalparlamenten von Aachen und Münster
vertreten.
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