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muenster - [MS Piraten] Videoüberwachung in Bussen

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

[MS Piraten] Videoüberwachung in Bussen


Chronologisch Thread 
  • From: rapatinski AT web.de
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [MS Piraten] Videoüberwachung in Bussen
  • Date: Fri, 04 Sep 2009 15:40:38 +0200
  • List-archive: <http://service.piratenpartei.de/mailman/private/muenster>
  • List-id: Ortsgruppe Münster (Nordrhein-Westfalen) <muenster.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: http://freemail.web.de/

Ich war 24.8.09 beimAStA und bekam folgenden Entwurf.
Der ist wohl noch aktueller Stand.
KR, der der AStA-Referentin gemailt hat, sie könne ihn als Unterstützer
anführen

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: AStA-Referat für Datenschutz <asta.datenschutz AT uni-muenster.de>
> Gesendet: 24.08.09 19:59:35
> An: rapatinski AT web.de
> Betreff: Videoüberwachung/ Stadtwerke MS

> ...hier ein erster Entwurf:
>
> *Stellungnahme des AStA der Universität Münster zu der Ausweitung der
> Videoüberwachung in öffentlichen Verkehrsmitteln*
>
>
> Seit Mai 2009 setzen die Stadtwerke Münster Stadtbusse ein, welche mit
> Videoüberwachungssystemen ausgerüstet ausgeliefert worden sind. Über die
> Umrüstung der übrigen Stadtbusse wird beraten. Die Realisation dieses
> Vorhabens kann langfristig dazu führen, dass die Stadtwerke in der Lage
> sein werden, ihre Kunden flächendeckend in allen Stadtbussen zu
> überwachen und zu filmen.
>
> Als Grund für diese "Innovation" wird die Zunahme von Gefährdungen durch
> kriminelle Zwischenfälle und die hierdurch verursachte Gefährdung von
> Passagieren und Busfahrern angeführt. Die Installation von Videokameras
> in all Ihren Bussen wird als konstruktive Lösung dieser Problematik
> dargestellt, obwohl alternative Lösungsansätze, wie
> Deeskalationstraining und die Minimierung der Bargeldbestände in den
> Bussen, Verstärkte Präsenz sowohl der Ticketkontrolleure als auch
> Busbegleiter, die Optimierung der dienstlichen Meldekette und die
> Verstärkung der Verkehrsleitstelle existieren.
>
>
> Der AStA der Uni Münster möchte diese Gelegenheit nutzen, um auf die
> Ausweitung von Überwachung öffentlichen und quasi-öffentlichen Raumes
> aufmerksam zu machen. Quasi-öffentlich, da vor allem die über 40.000
> Studierenden der Universität und Fachhochschulen durch das
> Semesterticket und den Mangel von Konkurrenzunternehmern im
> innerstädtischen Busbetrieb darauf angewiesen sind, die mit Videokameras
> aufgerüsteten Transportmittel zu nutzen, sie somit nur zwischen den
> beiden Extremen Nutzung und Nichtnutzung wählen können, wobei sie durch
> das Semesterticket nicht einmal die Möglichkeit haben, den Stadtwerken
> finanzielle Mittel durch Nichtnutzung zu entziehen und daher in
> keinerlei Weise auf Unzufriedenheit mit der Maßnahme aufmerksam machen
> können.
>
> Auch wenn das Innere der Stadtbusse sich formal betrachtet im
> Privatbesitz der Stadtwerke befindet, so haben diese doch aus unserer
> Sicht die Verantwortung, den städtischen Lebensraum Münsters möglichst
> lebenswert zu gestalten.
>
> Die Videoüberwachung ihrer eigenen Kunden stellt diese unter
> Generalverdacht und ist keine geeignete Maßnahme, um Kriminalität
> verhindern zu können. Vielmehr führt sie lediglich zu zusätzlichen
> Möglichkeiten der nachträglichen Strafverfolgung -- Und ob diese
> Erfolgreich verlaufen, wenn Täter sich darauf einzustellen wissen,
> scheint dabei mehr als fraglich.
>
> Auch kann Videoüberwachung lediglich zu einer Verlagerung der
> Kriminalität führen. Die Stadtwerke wälzen diese aus ihren Bussen
> heraus, auf die städtischen Gebiete ab. Übernahme
> gesamtgesellschaftlicher Verantwortung sieht anders aus.
>
> Eine Videokamera verhindert keine Übergriffe, denn sie kann Straftaten
> lediglich festhalten und die zeitversetzte Strafverfolgung mit Material
> für die Ermittlungsarbeit beliefern. Wie die Stadtwerke Münster selbst
> feststellten, geschieht ein Großteil der Gewaltdelikte unter
> Alkoholeinfluss. Ein Zustand, in welchem Videoüberwachung den Täter mit
> Sicherheit nicht von seinen Absichten abzuhalten vermag.
>
> Durch die neuen Maßnahmen der Videoüberwachung entstehen jedoch nicht
> unerhebliche Kosten, wie zu vermuten ist. Das diese auf die Kunden, also
> sowohl auf Bürger als auch Studierende, abgewälzt werden soll, ist
> unserer Meinung nach anzunehmen.
>
>
> Videoüberwachung in Räumen unseres täglichen Lebens verletzt unser Recht
> auf informationelle Selbstbestimmung, ist teuer und weitgehend
> ineffektiv, um Kriminalität effektiv zu verhindern. Die finanziellen und
> sozialen Kosten, welche durch den Eingriff in die Privatsphäre der
> Bürger sowie die Kosten der Videoüberwachung anfallen, stehen in den
> Augen der studentischen Interessenvertretern in keinem Verhältnis zu
> ihrem möglichen Nutzen.
>
>
> Wir fordern daher einen Stopp des Umbaus der städtischen
> Nahverkehrsmittel und deren damit verbundene Ausstattung mit
> Überwachungskameras, sowie einen offenen Diskurs mit Bürger- und
> Studierendenvertretern, um alternative Lösungskonzepte gemeinsam
> ausarbeiten und und auch umsetzen zu können.
>
>
> --
> Katharina Maria Nocun
> IT-Referat für Datenschutz und freie Software
> AStA der Universität Münster
> Universität Münster
> Schlossplatz 1 | 48149 Münster
>
> Fon: 0251-8323070 Mobil: 01602730067
>
> http://www.asta.ms
>
>
>


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