Re: [Piraten Loerrach] Wahlanalyse von uns Piraten von einem Nichtpiraten

["johannes kehm" <kenjajo AT gmx.net>]

Hallo Carsten,

falls der Bollerwagen gebraucht wird, bringe ich ihn am 3. um wieviel Uhr wohin?

Grüßle - Jo

Gesendet: Montag, 30. September 2013 um 00:02 Uhr
Von: "C. Droste" <c>
An: "Piraten aus dem Landkreis Lörrach" <Loerrach AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: [Piraten Loerrach] Wahlanalyse von uns Piraten von einem Nichtpiraten

​Hab heute von einem guten Freund (der eigentlich an den PIRATEN sehr interessiert ist)

seine Analyse zu unserem Wahlkampf und unserer Außenwirkung bekommen. Lest selbst:
 

.... hier noch meine Kurzanalyse zum derart geringen Zulegen der Piraten:

Der Großteil der Wähler ist so wenig wie ich selbst oder noch weniger vertraut mit den elektronischen Medien- auf den 1. Seite des allgemeinen Wahlflyers "Unsere Themen" war bereits mit "Open Access" für Abschreckung gesorgt. Eine geschlossene, irgendwie obskure Gemeinschaft Internetsüchtiger? Auch später kam mit "Kiezen" ein Begriff, welcher in Süddeutschland eher mit organisierter Kriminalität, Grauzone, Schmuddel verknüpft wird.

Viel stärker noch als die unerfreuliche und unfaire Tatsache, dass die Zeitungen z. B. stets nur von der "Einthemenpartei" schreiben, obwohl örtliche Piraten schon mehrmals die Vielfalt der Themen in Druckform abgeliefert haben: Das ROTE TUCH/ der RED HERRING/ das ABLENKUNGSMANÖVER " namens "NSA- Skandal" wurde wie zu erwarten gierig aufgegriffen! Da sich auch alle anderen Parteien dazu positionierten, war die mediale Reduktion/ Wahrnehmung der "Piraten" als "Einthemapartei" fast zwingend! Zum einen waren nur Details der "Enthüllung" neu, all das läuft aber schon viel, viel länger als 9/11. "Cryptoparties", auch wenn 30 Leute kamen (vielleicht sogar mittelständische FDP- Wähler, welche etwas Beratung schnorrten)- warum nannte man das nicht auf Plakaten "Verschlüsselungsmethoden für Jedermann")? Ebenso die "Kamera- Kanzlerin"- lustig vielleicht, aber letztlich für die anderen, weil ja doch nur wieder das eine Thema. Ausserdem kam eine Woche vor der Wahl ein "Tatort" zum Thema U- Bahn- Totschläger, so dass Durchschnittsbürger die Kameraüberwachung des öffentlichen Raumes eher begrüßt haben dürften. Hinterher war selbst der Rücktritt von Schlömer noch ein Tritt- denn wieder brachten die Zeitungen sein "Tschüß # Piraten!" Solche Symbole werden zum Stigma der "Realweltferne", sowohl in der Wahrnehmung wie auch als Vorlage für hämischen Journalismus.

Viele von uns Piraten sind scheinbar nicht bereit sich in den Wähler zu versetzen. Im Grunde kommen wir genauso oberlehrerhaft daher wie die "Grünen" (nur etwas unverständlicher (Anglizismen)).

Ich glaube wir müssen da etwas von unserem "hohen Roß" runterkommen. Wir sind die die das Internet "abchecken" und dem dummen Bürger erklären.
Das funktioniert scheinbar nicht.
 

LG, Carsten