hamm AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)
Listenarchiv
- From: Presse <presse AT piratenpartei-hamm.de>
- To: hamm AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Hamm] Piraten in Hamm sind besorgt um den Datenschutz
- Date: Mon, 17 Feb 2014 15:05:20 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/hamm>
- List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>
Piraten fordern Untersuchung zum Datenschutz in der Hammer Verwaltung.
Piraten fordern Untersuchung der Datensicherheit in Hamm.
Martin Kesztyüs von den Hammer Piraten:
"Wir brauchen eine umfangreiche Untersuchung zum Datenschutz in Hamm. Wie
durch ein durch die Piratenfraktion NRW in Auftrag gegebenes Gutachten bekannt wurde, bestehen erhebliche Datenschutzlücken in den
Kommunen.[1] Durch den Datenskandal in Welver wird nun offenkundig,
dass auch in Hamm fahrlässig mit den Daten der Bürger umgegangen
werden könnte. Daher fordern wir eine unabhängige Untersuchung, um gegen
die Missstände vorgehen zu können. Wir wollen in den Rat, um für mehr Augenmerk auf den
Datenschutz zu sorgen. Es ist davon auszugehen, dass viele Datenschutzverstöße gar nicht erst publik werden. Kämen wir in den Rat,
hätten wir Zugang zu Informationen, die über solche Verstöße berichten
und könnten für Abhilfe sorgen. Wir brauchen drei Personen im Rat, um
das Recht zu haben, uns für notwendige Veränderungen Gehör verschaffen
zu können."
Die
Piratenfraktion in NRW hat auf Grund des NSA- Skandals zur
Whistleblowing und PRISM - Anhörung am 06.02.2014 ein Gutachten zur
Datensicherheit in den nordrhein - westfälischen Kommunen in Auftrag
gegeben.
Der Gutachter äußert sich wie folgt:
"Bereits
Edward Snowden lies im Interview(ausgestrahlt am 26.01.2014 – ARD)
anklingen, dass auch eine Überwachung von Kommunen und kommunalen
Politikern stattfindet. Die allgemeine Sicherheits-Lage in der
öffentlichen Verwaltung ist kritisch.
In allen von uns untersuchten Kommunen war es möglich vor Ort ohne
Ausweis Geräte zu installieren und so einen Zugang zum Netzwerk zu
erlangen. Bei fast allen Kommunen gelang es innerhalb von 2-8 Stunden,
ohne Insider-Kenntnisse einen vollständigen Zugriff auf alle relevanten
Systeme der betroffenen Kommunen zu erlangen. Diese Zugänge blieben
über Wochen (teilw. Monate) unbemerkt. In vielen Fällen fehlten
essentielle Sicherheitsmaßnahmen. Das notwendige Know-How für solche
Angriffe ist über das Internet verfügbar. Doch selbst wenn technische
Schwachstellen geschlossen sind, sind eingesetzte Systeme so aufgebaut,
dass ein implizites Vertrauen zu den Herstellern der Software, sowie
zu diversen Regierungen und Firmen besteht. Daher sind diese
Institutionen (z.B. mittels Updates) in der Lage die Systeme zu
kompromittieren. Ein lesender und schreibender Zugriff besteht dabei auf
Daten und Systeme wie z. B.: - komplette Personenregister -
detaillierte Informationen über ansässige Ausländer - gesonderte
Listen mit Alias-Identitäten (z.B. gefährdete Personen) - Daten des
Ordnungsamts - Daten der Finanzverwaltung - Ratsinformationssysteme -
Schüler Leistungsdaten - Alarmierungs-- und Leitsysteme der
Feuerwehr." [1]
"Wenn
Verfahren oder Dateiablagen überhaupt mit Paßwort gesichert sind, ist
dieses Paßwort oft leicht zu raten. Viele Daten liegen im Netzwerk und
sind teilweise nicht einmal mit Paßwort gesichert. Alternativ sind die
Paßwörter für die Datenbanken der Verfahren für jedermann lesbar. Ein
Zugriff war in vielen Fällen sowohl aus dem internen Netz als auch über
Internet möglich." [2]
Systemadministrator Martin Böckel von den Piraten in Hamm:
"Die Ergebnisse des Gutachtens sind katastrophal.
Wir fordern daher eine Untersuchung der Datensicherheit in der Hammer
Verwaltung. Je länger der NSA-Skandal dauert, desto offensichtlicher
wird, dass die Piraten in diversen Parlamenten gebraucht werden. Die
Politiker der etablierten Parteien sind oft zu technikfern, um die
Gefahren des neuen Computerzeitalters richtig einschätzen zu können.
Sucht man im Internet nach verschlüsselter Kommunikation mit der Stadt
Hamm, so fällt einem zunächst auf, dass keine Kommunikation über
qualifizierte Verschlüsselung gemäß §3a VwVfG oder §126a BGB angeboten
wird.[3] Als nächstes springt einem ins Auge, dass der Schlüssel für
die "normale" Verschlüsselung nur 1024 bit groß ist. [4] Es kann davon
ausgegangen werden, dass die NSA inzwischen in der Lage ist, solche
Schlüssel zu knacken. Wir regen daher an, auf mindestens 2048 bit besser
4096 bit
zu erhöhen."
Alle Datenschutzanfragen: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/aktuelle_drucksachen/aktuelle_Dokumente.jsp?docTyp=ST&wp=15&dokNum=wirtschaftsspionage&searchDru=suchen
[4] http://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv/Startseite/schluessel/pgp.stadt.hamm.de.asc
Piraten in Hamm: Martin Kesztyüs
Mobil: 0176 48310835
info AT piratenpartei-hamm.de
Für Journalisten allgemein verwendbares Bildmaterial finden Sie unter: http://www.piratenpartei.de/presse/bildmaterial
Für Hamm: https://www.dropbox.com/sh/dzsbws9ln3kg5ga/sG3CkZXu8s
Die Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) beschäftigt sich mit entscheidenden Themen des 21. Jahrhunderts. Das Recht auf Privatsphäre, eine transparente Verwaltung, eine Modernisierung des Urheberrechtes, freie Kultur, freies Wissen und freie Kommunikation sind die grundlegenden Ziele der PIRATEN. Bei der Landtagswahl für NRW im Mai 2012 erreichte die Piratenpartei 7,8 Prozent und konnte sich gegenüber 2010 um 6,2 Prozent steigern. Sie ist inzwischen in 4 Länderparlamenten vertreten und umfasst über 150 Kommunalmandate bundesweit. Die Piratenpartei hat mittlerweile fast 6.000 Mitglieder in NRW und ca. 30.000 Mitglieder bundesweit.
- [Hamm] Piraten in Hamm sind besorgt um den Datenschutz, Presse, 17.02.2014
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.