hamm AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)
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[Hamm] Fwd: PM: Neonazis im Westenkrug / Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
Chronologisch Thread
- From: Piratenpartei Hamm <info AT piratenpartei-hamm.de>
- To: hamm AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Hamm] Fwd: PM: Neonazis im Westenkrug / Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
- Date: Sun, 9 Sep 2012 00:09:56 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/hamm>
- List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>
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Von: Antifaschistische Aktion Hamm <aah AT riseup.net>
Datum: 8. September 2012 22:45
Betreff: PM: Neonazis im Westenkrug / Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
An:
Antifaschistische Aktion Hamm // aah.noblogs.org
Neonazis im Westenkrug
Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
In der Gaststätte „Westenkrug“ an der Victoriastraße fand am 8. September 2012 ein Treffen der Neonazi-Szene statt. Unter den Teilnehmenden befanden sich zahlreiche Führungskader der seit gut zwei Wochen verbotenen Neonazi-Gruppen „Nationaler Widerstand Dortmund“ und „Kameradschaft Hamm“. Dies teilte die Antifaschistische Aktion Hamm in einer Pressemitteilung mit. An der mehrstündigen Versammlung hätten über 30 Personen teilgenommen.
Wirt soll Neonazis Hausverbot erteilen
Der Wirt des „Westenkrug“ war über den Charakter der Veranstaltung und seine Gäste informiert. Er setzte die Neonazis trotzdem nicht vor die Tür. Auf Nachfrage gab er an, seine Gaststätte an die Neonazis zu vermieten, da er auf die finanziellen Einnahmen angewiesen sei. „Der Wirt macht sich zum Helfer der Neonazis, wenn er ihnen seine Räume überlässt“, so Michael Tillmann von der Antifa Hamm. Wer sich von Neonazis und ihren rassistischen Positionen distanziere, der dürfe sie auch nicht unterstützen, in dem er ihnen eine Ort zur Vernetzung und Planung böte, meint die Antifa. Sie fordert den Gastwirt auf, der NPD und den Kameradschaften unverzüglich Hausverbot zu erteilen.
Führende Neonazis der verbotenen Kameradschaften anwesend
Unter den Teilnehmern der Veranstaltung befanden sich Sascha Krolzig, der Anführer der verbotenen „Kameradschaft Hamm“ sowie Dietrich Surmann, Alexander Deptolla und Michael Brück, die der Führungsebene des verbotenen „Nationalen Widerstand Dortmund“ angehörten. Am Samstag anwesend war auch der Rechtsanwalt Andrè Picker aus Dortmund. Dieser ist zwar Mitglied der extrem rechten „Bürgerbewegung pro NRW“, zugleich aber auch der rechtliche Beistand der regionalen Neonazis. Nach der Verfügung des Innenministers ist den Kameradschaften aus Dortmund und Hamm jede weitere Aktivität untersagt, ebenso dürfen sie keine Nachfolgestrukturen aufbauen. Trotzdem konnten sie sich ungestört in Hamm treffen. „Dass die Polizei nicht eingeschritten ist, wirft einige Fragen auf“, so Michael Tillmann. Für die Antifa steht fest, dass die Verbote die Szene zwar verunsichert und temporär geschwächt haben, viele Neonazi-Aktivisten aber versuchen, neue Betätigungsfelder zu finden und Ersatzorganisationen zu gründen. Die Veranstaltung am Samstag sei als Versuch der Reorganisation zu werten. Dies müsse unterbunden werden.
Nachfolgeaktivitäten müssen unterbunden werden
Die Antifa wird die Neonazis weiter aufmerksam beobachten. Als mögliches Auffangbecken für die vom Verbot betroffenen Mitglieder bietet sich die NPD an. Vor drei Monaten habe man bereits Bestrebungen von Kameradschafts-Aktivisten zum Eintritt in die NPD beobachten können. Der Kreisverband Unna/Hamm stand diesen Bestrebungen offen gegenüber. Auch die von Christian Worch gegründete Mini-Partei „Die Rechte“ wird nun genutzt. Sascha Krolzig versucht aktuell, den Aufmarsch am 6. Oktober als Veranstaltung dieser Partei umzudeuten, um einem Verbot zu entgehen.
Widerstand bleibt notwendig
„Niemand sollte glauben, dass sich das Neonazi-Problem durch Verbote vollständig lösen lässt. Die Personen und ihr Gedankengut werden bleiben“, so Tillmann. Polizeiliche und ordnungspolitische Mittel seien nicht ausreichend, um Rassismus und Neonazismus erfolgreich zu begegnen. „Wichtiger ist der Widerstand von unten, wie er von Antifa-Gruppen, Initiativen und Bündnissen praktiziert wird sowie eine breite gesellschaftliche Debatte.“ Ein gesellschaftliches Problem wie Rassismus bedürfe einer Antwort aus der Gesellschaft. „Für uns heißt diese: Konsequenter Antifaschismus“, so Tillmann. Am 6. Oktober will die Antifa Hamm zusammen mit ihren Bündnispartnern aus dem haekelclub590 in der Stadt demonstrieren.
Hintergrundinfos: Neonazi-Treffen in Hamm
Der Kreisverband Unna/Hamm der Partei veranstaltet regelmäßig Treffen, die der regionalen Neonazi-Szene, unter anderem auch den seit dem 23. August verbotenen Gruppen „Kameradschaft Hamm“ (KSH) und „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), als Ort der Vernetzung und des Austausches dienen. Antifa-Sprecher Tillmann dazu: „Auf Veranstaltungen wie der heutigen hetzen die Neonazis gegen Minderheiten, planen ihre Aktivitäten und bereiten den Boden für die Gewalt auf der Straße. Dies dürfen wir nicht zu lassen.“ Organisator dieser Treffen ist Hans-Jochen Voß, ein Versicherungsmakler aus Unna und Vorsitzender des NPD Kreisverbandes Unna/Hamm, der von der Polizei ebenfalls Die letzte Veranstaltung dieser Art fand 11. August in der von Sascha Krolzig angemieteten ehemaligen Gaststätte an der Werler Straße statt. Dies war durch Recherchen von Antifa-Gruppen bekannt geworden. Damals referierte die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck vor über 50 Neonazis. Die Räume in der Werler Straße können seit den Verboten nicht mehr genutzt werden. Die Neonazis sind nun wieder auf Gaststätten als Versammlungsorte angewiesen. Bis 2009 fanden die regelmäßigen Veranstaltungen vor allem im Kreis Unna statt. Doch dort findet Hans-Jochen Voß keine Gastwirte mehr, die bereit sind mit ihm zusammen zu arbeiten. „In Unna haben die Gastwirte mehrfach deutlich gemacht: Nazis haben bei ihnen nichts zu suchen. Daran sollte sich der Wirt des Westenkrugs ein Beispiel nehmen“, so Tillmann. Besonders die NPD mietete Räume oft unter falschen Angaben. Behauptet wurde, ein Geschichts- oder Heimatverein würde sich treffen, in Wirklichkeit fanden dann aber Schulungsveranstaltungen der NPD statt.
Von: Antifaschistische Aktion Hamm <aah AT riseup.net>
Datum: 8. September 2012 22:45
Betreff: PM: Neonazis im Westenkrug / Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
An:
Antifaschistische Aktion Hamm // aah.noblogs.org
Neonazis im Westenkrug
Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm
In der Gaststätte „Westenkrug“ an der Victoriastraße fand am 8. September 2012 ein Treffen der Neonazi-Szene statt. Unter den Teilnehmenden befanden sich zahlreiche Führungskader der seit gut zwei Wochen verbotenen Neonazi-Gruppen „Nationaler Widerstand Dortmund“ und „Kameradschaft Hamm“. Dies teilte die Antifaschistische Aktion Hamm in einer Pressemitteilung mit. An der mehrstündigen Versammlung hätten über 30 Personen teilgenommen.
Wirt soll Neonazis Hausverbot erteilen
Der Wirt des „Westenkrug“ war über den Charakter der Veranstaltung und seine Gäste informiert. Er setzte die Neonazis trotzdem nicht vor die Tür. Auf Nachfrage gab er an, seine Gaststätte an die Neonazis zu vermieten, da er auf die finanziellen Einnahmen angewiesen sei. „Der Wirt macht sich zum Helfer der Neonazis, wenn er ihnen seine Räume überlässt“, so Michael Tillmann von der Antifa Hamm. Wer sich von Neonazis und ihren rassistischen Positionen distanziere, der dürfe sie auch nicht unterstützen, in dem er ihnen eine Ort zur Vernetzung und Planung böte, meint die Antifa. Sie fordert den Gastwirt auf, der NPD und den Kameradschaften unverzüglich Hausverbot zu erteilen.
Führende Neonazis der verbotenen Kameradschaften anwesend
Unter den Teilnehmern der Veranstaltung befanden sich Sascha Krolzig, der Anführer der verbotenen „Kameradschaft Hamm“ sowie Dietrich Surmann, Alexander Deptolla und Michael Brück, die der Führungsebene des verbotenen „Nationalen Widerstand Dortmund“ angehörten. Am Samstag anwesend war auch der Rechtsanwalt Andrè Picker aus Dortmund. Dieser ist zwar Mitglied der extrem rechten „Bürgerbewegung pro NRW“, zugleich aber auch der rechtliche Beistand der regionalen Neonazis. Nach der Verfügung des Innenministers ist den Kameradschaften aus Dortmund und Hamm jede weitere Aktivität untersagt, ebenso dürfen sie keine Nachfolgestrukturen aufbauen. Trotzdem konnten sie sich ungestört in Hamm treffen. „Dass die Polizei nicht eingeschritten ist, wirft einige Fragen auf“, so Michael Tillmann. Für die Antifa steht fest, dass die Verbote die Szene zwar verunsichert und temporär geschwächt haben, viele Neonazi-Aktivisten aber versuchen, neue Betätigungsfelder zu finden und Ersatzorganisationen zu gründen. Die Veranstaltung am Samstag sei als Versuch der Reorganisation zu werten. Dies müsse unterbunden werden.
Nachfolgeaktivitäten müssen unterbunden werden
Die Antifa wird die Neonazis weiter aufmerksam beobachten. Als mögliches Auffangbecken für die vom Verbot betroffenen Mitglieder bietet sich die NPD an. Vor drei Monaten habe man bereits Bestrebungen von Kameradschafts-Aktivisten zum Eintritt in die NPD beobachten können. Der Kreisverband Unna/Hamm stand diesen Bestrebungen offen gegenüber. Auch die von Christian Worch gegründete Mini-Partei „Die Rechte“ wird nun genutzt. Sascha Krolzig versucht aktuell, den Aufmarsch am 6. Oktober als Veranstaltung dieser Partei umzudeuten, um einem Verbot zu entgehen.
Widerstand bleibt notwendig
„Niemand sollte glauben, dass sich das Neonazi-Problem durch Verbote vollständig lösen lässt. Die Personen und ihr Gedankengut werden bleiben“, so Tillmann. Polizeiliche und ordnungspolitische Mittel seien nicht ausreichend, um Rassismus und Neonazismus erfolgreich zu begegnen. „Wichtiger ist der Widerstand von unten, wie er von Antifa-Gruppen, Initiativen und Bündnissen praktiziert wird sowie eine breite gesellschaftliche Debatte.“ Ein gesellschaftliches Problem wie Rassismus bedürfe einer Antwort aus der Gesellschaft. „Für uns heißt diese: Konsequenter Antifaschismus“, so Tillmann. Am 6. Oktober will die Antifa Hamm zusammen mit ihren Bündnispartnern aus dem haekelclub590 in der Stadt demonstrieren.
Hintergrundinfos: Neonazi-Treffen in Hamm
Der Kreisverband Unna/Hamm der Partei veranstaltet regelmäßig Treffen, die der regionalen Neonazi-Szene, unter anderem auch den seit dem 23. August verbotenen Gruppen „Kameradschaft Hamm“ (KSH) und „Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO), als Ort der Vernetzung und des Austausches dienen. Antifa-Sprecher Tillmann dazu: „Auf Veranstaltungen wie der heutigen hetzen die Neonazis gegen Minderheiten, planen ihre Aktivitäten und bereiten den Boden für die Gewalt auf der Straße. Dies dürfen wir nicht zu lassen.“ Organisator dieser Treffen ist Hans-Jochen Voß, ein Versicherungsmakler aus Unna und Vorsitzender des NPD Kreisverbandes Unna/Hamm, der von der Polizei ebenfalls Die letzte Veranstaltung dieser Art fand 11. August in der von Sascha Krolzig angemieteten ehemaligen Gaststätte an der Werler Straße statt. Dies war durch Recherchen von Antifa-Gruppen bekannt geworden. Damals referierte die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck vor über 50 Neonazis. Die Räume in der Werler Straße können seit den Verboten nicht mehr genutzt werden. Die Neonazis sind nun wieder auf Gaststätten als Versammlungsorte angewiesen. Bis 2009 fanden die regelmäßigen Veranstaltungen vor allem im Kreis Unna statt. Doch dort findet Hans-Jochen Voß keine Gastwirte mehr, die bereit sind mit ihm zusammen zu arbeiten. „In Unna haben die Gastwirte mehrfach deutlich gemacht: Nazis haben bei ihnen nichts zu suchen. Daran sollte sich der Wirt des Westenkrugs ein Beispiel nehmen“, so Tillmann. Besonders die NPD mietete Räume oft unter falschen Angaben. Behauptet wurde, ein Geschichts- oder Heimatverein würde sich treffen, in Wirklichkeit fanden dann aber Schulungsveranstaltungen der NPD statt.
- [Hamm] Fwd: PM: Neonazis im Westenkrug / Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich in Hamm, Piratenpartei Hamm, 09.09.2012
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