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berlin-squad-integration - [Squad-IIP] Teilhabe an Gesundheitsleistungen

berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Squad Integration, Inklusion, Partizipation (IIP)

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[Squad-IIP] Teilhabe an Gesundheitsleistungen


Chronologisch Thread 
  • From: Ulrike Pohl <upohl32 AT googlemail.com>
  • To: berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Squad-IIP] Teilhabe an Gesundheitsleistungen
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 12:51:13 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/berlin-squad-integration>
  • List-id: "Squad Integration, Inklusion, Partizipation \(IIP\)" <berlin-squad-integration.lists.piratenpartei.de>

Liebe Squaddies,

ich hatte diese Woche Gelegenheit, mit dem Betreiber der Datenbank Mobidat zu sprechen und jetzt kann ich meine Angaben zur Zugänglichkeit von Arztpraxen präzisieren:

Von 3322 geprüften Arztpraxen, das ist ungefähr die Hälfte aller Arztpraxen in Berlin, sind  lediglich 387 stufenlos u selbstständig ("rollstuhlgerecht") erreichbar, also 11,6 %. "Rollstuhlgeeignet" meint: mit geringen Hilfen: 1 Stufe oder mit von einer Hilfsperson angelegter Rampe.

Und geschlechtsspezifisch: von 174 gynäkologischen Praxen sind 15 stufenlos zugänglich, dass entspricht 8,6 %. Von 168 urologischen Praxen sind 26 stufenlos erreichbar, das sind 15,5 %. Urologische Praxen, die über eine rollstuhlgerechte Toilette verfügen, gibt es laut Mobidat keine. Ich weiß aber, dass es in Ärztehäusern (meist) welche gibt, in den niedergelassenen Praxen ist auch mir tatsächlich keine bekannt.

Auch bei den therapeutischen Einrichtungen ist es ähnlich: von 748 überprüften Physiotherapien haben 125 einen stufenlosen Zugang, das sind immerhin 16,7 %. 2 Praxen haben eine rollstuhlgerechte Toilette, das sind 0,3 %.

Und wir haben noch nicht über barrierefreie Behandlungsmöbel gesprochen: Zahnarztstuhl, Gyn-Stuhl, Mammografie-Screening oder über Angebote für sinnesbehinderte Menschen bzw. für Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Möglichkeiten, das zu ändern, wären (meiner Meinung nach):

  • Barrierefreiheit fest gesetzlich verankern, z. B.  im BGG und AGG,
  • dass die Krankenkassen nur noch Verträge mit Praxen abschließen, die barrierearm sind (Im Versorgungsstrukturgesetz kommt das Wort "Barrierefreiheit" nicht vor.)
  • Fortbildungen für Menschen in Gesundheitsberufen zu Behinderungen
  • Fördergelder für Umbauten,
  • Einräumung einer Übergangsfrist.

Zum Schluss kündige ich noch an, dass ich am 07.05. "fremdgehen" werde, die Grünen haben mich gebucht. 

Sonnige Grüße von Ulrike




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