[Bergisches Land] Forensic

[Heike Wegner <jenny026@online.de>]

Liebe Wuppertaler Mitpiraten,

ich habe heute die Forensic in Lippstadt Eikelborn besichtigt und bin noch etwas blass um die Nase.
Nachdem ich nun gehört habe, dass es Wünsche gibt eine Wuppertaler Bürgerbewegung anzuführen die sich gegen den Bau der Forensic wehrt, stelle ich den Text den ich für die AG Psyche geschrieben habe einfach mal hier auf die Liste.
Die Forensic wird gebaut werden (wo darüber mag ja gestritten werden) und ich bin dafür, dass damit Piraten-Qualitätsforderungen weit mehr zu erreichen ist als mit Angstdebatten und Empörungswellen.

Ich wünsche mir eine sachliche und fachlich fundierte Stellungnahme der Piraten.

Meine heutigen Eindrücke:

-------- Original-Nachricht -------- Datum: Wed, 24 Oct 2012 19:50:49 +0200 Von: Heike Wegner <jenny026@online.de> An: Tropberger@versanet.de

Hallo Friedhelm,

das war eben zu viel im Cafe als das ich noch hätte meine Gedanken 
sammeln können, für einen Bericht über meine Eindrücke, die ich für die 
AG Psyche mitgebracht habe.
Ich habe heute Räume die völlig kahl waren gesehen (und winzig klein) in 
die Menschen (in diesem Fall mit Psychosen) gebracht werden wenn es gilt 
Reizüberflutung abzubauen.
Bedeutet (und so wurde mir das auch bestätigt) dass die Forensik die 
Krankheitssymptome ihrer Patienten noch verschlimmert, weil es keinerlei 
Privatssphäre oder Rückzugsmöglichkeit gibt. Wenn man das wirklich an 
sich heran lässt: Kein Zimmer das mir selber gehört und 24 Std. 
Beobachtung. Und das für Menschen die unter Reizüberflutung leiden.

Der Pflegesatz ist in den letzten Jahren um real faktische 20 % 
gesunken. Im Vergleich der Bundesländer ist Nordrhein-Westf. im unteren 
Bereich.
Und genau das ist der Bereich von dem die Sicherheit sowohl für die 
Bevölkerung als auch für die dort arbeitenden Mitarbeiter und natürlich 
den einzelnen Patienten abhängt.
Das (Pflege-) Personal muss nah dran sein und einen sehr persönlichen 
Bezug zum einzelnen Patienten haben.

Zitat aus Treffen: Die Qualität der Beziehung zwischen Patienten und 
Personal, das Qualifikationsniveau der Beschäftigten und das 
therapeutisch -ärztliche Gesammtmilieu bestimmen das, was Fachleute die 
innere Sicherheit nennen.

Und noch etwas hat mich beeindruckt: Eine Forensik in der viele Menschen 
für Jahrzehnte leben, manchmal den Rest ihres Lebens, braucht sinnvolle 
Arbeitsmöglichkeiten. Alles andere ist unterhalb der Menschenwürde.

Soviel mal spontan von meinen heutigen Eindrücken.

Liebe Grüße

Heike