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bergisches-land - [Bergisches Land] Fwd: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010

bergisches-land@lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

[Bergisches Land] Fwd: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010


Chronologisch Thread 
  • From: Ralf Gloerfeld <rgloerfeld@piratenpartei-nrw.de>
  • To: bergischesland Stammtisch <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Bergisches Land] Fwd: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010
  • Date: Thu, 6 Jan 2011 17:40:51 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/bergisches-land>
  • List-id: "Regionalgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>



Anfang der weitergeleiteten E-Mail:

Von: "Andi_nRw" <andi@piratenpartei-wesel.de>
Datum: 6. Januar 2011 17:36:10 MEZ
An: "Ralf Gloerfeld" <piraten@snowdiver.de>
Betreff: Fw: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010

Ahoi Ralf.

Ich habe hier gerade einen klasse Newsletter bekommen...der die wesentlichen Geschehnisse in der Drogenpolitik der letzten 2 Jahre recht gut umfasst. Das dürfte für eure Diskussionrunde auf jeden Fall eine gute Grundlage sein. (Der Max ist seit sehr sehr langer Zeit in diesem Bereich tätig, und hat u.a. wesentlich an den Drogenprogrammen der Grünen mitgewirkt. Aber auch bei unserer Arbeit brachte er sich ein)
Ob ich selbst es zu euch schaffe wird wohl leider bis Dienstag unsicher bleiben.

Liebe Grüße vom Andi


----- Original Message ----- From: "Maximilian Plenert" <max.plenert@hanfverband.de>
To: <dhv-info@listen.jpberlin.de>
Sent: Wednesday, January 05, 2011 11:22 PM
Subject: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010


Ich hoffe das Format ist so für euch okay, ich kann es in Zukunft auch einmal
mit HTML + Plaintext kombiniert Mails versuchen, hanfgrüne grüße max

Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1397-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-jahresrueckblick-2010>

Geschrieben von: Maximilian Plenert

Das Jahr 2010 ist zu Ende und der DHV nutzt diesen Anlass für einen kleinen
drogenpolitischen Rückblick. Der Jahresrückblick 2009 ist übrigens hier zu
finden
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/430-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-jahresrueckblick-2009>.

PS: Schon an der Petition "Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten"
teilgenommen und allen Freunden Bescheid gesagt? Alle Informationen rund um die
Petition findet ihr auf cannabispetition.de. <http://cannabispetition.de> Jetzt
online unterzeichnen
<https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action="petition;sa=details;petition=14613>
oder per Unterschriftenliste <http://cannabispetition.de/Unterschriftenliste.pdf>!

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 1. Januar - Polizeipräsident sorgt für Wirbel & Schweizer diskutieren
Entkriminalisierung und kontrollierten Verkauf von Cannabis
 2. Februar - 100 Tage Drogenbeauftragte Dyckmans - 100 Tage Stillstand &
Lobbyismus
 3. März - Promis für die Legalisierung
 4. April - Cannabis Social Clubs
 5. Mai - Politiker fordern Drogenlegalisierung
 6. Juni - Wenig Aktivitäten in den Parlamenten
 7. Juli - Ein wenig Entkriminalisierung in NRW & Ausländer raus aus
holländischen Coffee-Shops
 8. August - Hanfparade rockt Berlin & Bundesregierung kündigt Cannabis als
Medizin an
 9. September - Dreckige Drogen überschwemmen weiter Deutschland
10. Oktober - Entkriminalisierung in Kalifornien & Repressionen in Deutschland
11. November - Scheitern der Volksabstimmung über Legalisierung in Kalifornien
& Evidenz in der Drogenpolitik
12. Dezember - Ein weiteres Jahr Drogenkrieg
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  Januar - Polizeipräsident sorgt für Wirbel & Schweizer diskutieren
  Entkriminalisierung und kontrollierten Verkauf von Cannabis

Der Polizeipräsident von Münster, *Hubert Wimber*, hat in einem Brief an den
Deutschen Hanfverband
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/194-polizeipraesident-will-entkriminalisierung-von-cannabiskonsumenten>
klar gemacht, dass er die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten für weitgehend
unwirksam und wenig sinnvoll hält. Mit seiner Aussage /"angesichts der
weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression und politischer
Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den Reihen der Polizei und anderer
Strafverfolgungsbehörden für eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist"/ und
seiner Kritik daran, dass in Nordrhein-Westfalen die Bestimmungen zur Verfolgung
von Cannabiskonsumenten durch die Herabsetzung der geringen Menge zum
Eigengebrauch von 10 auf 6 Gramm verschärft worden seien, sorge er für fleißig
Wirbel
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1175-polizeipraesident-wimber-sorgt-fuer-wirbel>
- Durch die neue Rot/Grüne Landesregierung bekam er in der zweiten Jahreshälfte
recht (Siehe auch: Juli - Ein wenig Entkriminalisierung in NRW
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1397-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-jahresrueckblick-2010#Juli>).

Gleichzeitig warb Wimber für Verständnis dafür, dass die Polizei die derzeitige
Gesetzeslage durchzusetzen habe und nicht einfach /"bei Konsumenten und
Kleindealern beide Augen zudrücken"/ könne. *Frank Richter* von der
nordrheinwestfälischen Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eben diese
Möglichkeit. Er sagte im Oktober 2010
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1344-newsletter-des-deutschen-hanf-verbandes-november-2010#NRW>:
/"Wichtiger als die Verfolgung jedes Gramms Cannabis-Besitzes ist die
konsequente Verfolgung der Dealer und Profiteure des Drogenhandels und der
Ausbau von Hilfsangeboten für Drogenabhängige."/

In den USA wurde 2002 eine Organisation von Polizisten, Staatsanwälten, Richtern
etc. gegründet, die sich für ein Ende der Drogenprohibition einsetzen: Law
Enforcement Against Prohibition <http://www.leap.cc/> (LEAP). Mit ihrem Slogan
"Cops say legalize drugs - ask us why" waren sie recht erfolgreich. Mittlerweile
hat die Organisation 10.000 Mitglieder.

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*2010* wurden in der Schweiz zahlreiche Debatten und auch einige Beschlüsse im
Bereich Cannabispolitik getroffen. Den Beginn machten i*m Januar* die
parlamentarischen Gesundheitskommissionen des Nationalrats. Sie griffen eine
Initiative der Christlichdemokratischen Partei der Schweiz auf und forderten,
dass Kiffen nur noch als Ordnungswidrigkeit
<http://bazonline.ch/schweiz/standard/Richter-sollen-sich-nicht-mehr-mit-Kiffern-herumschlagen-muessen/story/23295489>
geahndet werden soll.
*Im August* veröffentlichte dann eine von der Berner Regierung beauftragte
Expertengruppe das Grundlagenpapier „Herausforderung Sucht
<http://www.bag.admin.ch/herausforderung_sucht/index.html?lang=de>“. Laut dem
Chef der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen (EKDF) sollte damit zu
einem "grundsätzlichen Nachdenken über Drogen und Süchte
<http://news.orf.at/stories/2006902>" angeregt werden. Die Gesellschaft müsse
wegkommen vom Gedanken, dass es böse und gute Süchte gebe. Deswegen müsse alles
entkriminalisiert werden.
Die Sicherheitsdirektoren der Kantone Basel-Stadt und Basel-Land haben *im
November* zudem das St. Gallen Modell
<http://www.sucht-info.ch/infos-und-fakten/cannabis/details/article/st-galler-modell-ein-weg-zwischen-kriminalisierung-und-laisser-faire/?tx_ttnews[backPid]=35&cHash=a68059a9be1cb771016a8e2fa42dc36a>
abgelehnt. Dieses sieht vereinfachte Verfahren vor, bei geringen Mengen wird wie
bei einem Strafzettel eine Ordnungsbusse von 50 Franken oder bei Jugendlichen
ein Gespräch mit der Suchthilfe fällig. Die Alternative in den beiden Basel ist
keinerlei Ordnungsbussen
<http://www.radiobasel.ch/aktuell/nachrichten/beide-basel-gegen-busse-wegen-cannabis-konsum-2010-11-18>.
In der Stadt Zürich und dem Kanton Basel-Stadt wurde *im **Juni* auf Antrag der
Grünen
<http://derstandard.at/1276413512302/Schweiz-Zuerich-plant-staedtische-Coffeeshops>
bzw. *im **November* auf Antrag der Sozialdemokraten (SP)
<http://bazonline.ch/basel/stadt/Keine-Strafe-fuer-Kiffer/story/13057152> für
den Pilotversuch zum kontrollierten Verkauf von Cannabis gestimmt. Es bleibt
spannend, was daraus wird.

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  Februar - 100 Tage Drogenbeauftragte Dyckmans - 100 Tage Stillstand & Lobbyismus

Am *19. November* 2009 wurde Dyckmans als Nachfolgerin von Sabine Bätzing zur
Drogenbeauftragten der Bundesregierung ernannt. Die Bilanz *im Februar* nach 100
Tagen Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans waren100 Tage Stillstand & Lobbyismus
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1061-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-maerz-2010#Drogenbeauftragte>.
Sie ignoriert die Streckmittelproblematik
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1195-dyckmans-antwortet-wurth-zu-streckmitteln>,
lässt den Drogen- und Suchtbericht 2010
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1060-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-april-2010#Zahlen>
ausfallen, wundert sich, dass immer neue legale Drogen auf den Markt kommen
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1366-eu-beobachtungsstelle-fuer-drogen-und-drogensucht-veroeffentlicht-jahresbericht-2010>,
ihre Reaktionen auf die Schadensfälle mit chemisch aufgepeppten Kräuterdrogen
wie Lava Red und Co besteht nur aus einer Warnung gemeinsam mit dem BKA, die
Analysen müssen wie bei Spice wieder andere in Auftrag geben. Beim Thema
Cannabis als Medizin ermöglicht sie ausschließlich, was Profite für die
Pharmaindustrie
<http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2010/12dezember/s31_1210_thc_pharm.php>
bringt. Und sie setzt sich für Kriminalisierung von Drogenkonsumenten in NRW
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1321-fdp-drogenbeauftrage-fuer-die-kriminalisierung-von-drogenkonsumentinnen>
ein. Kurz ihre Bilanz ist wie die Blutgruppe von Montgomery Burns: *00-Negativ*.

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  März - Promis für die Legalisierung

Ulrich Wickert <http://www.cannabislegal.de/argumente/promis.htm>tat es, Sir
Paul McCartney <http://www.cannabislegal.de/neu/2004-06.htm#2004-06-06-pm> auch
- sich für eine Entkriminalisierung/Legalisierung einsetzen. *Im März* forderte
auch der Musiker Sting: "Let’s end the War on Drugs!"
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1060-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-april-2010#Sting>.
Er schrieb in einem offenen Brief: "Der War on Drugs ist fehlgeschlagen - aber
es ist sogar noch schlimmer als das. Er gefährdet aktiv unsere Gesellschaft.
Gewaltverbrechen gedeihen in den Schatten, denen der Drogenhandel überlassen
wurde. Leute, die wirklich Hilfe brauchen, bekommen sie nicht. Und auch Leute,
die medizinisches Marihuana als Mittel gegen schreckliche Krankheiten brauchen,
bekommen es nicht. Wir geben Milliarden aus, um unsere Gefängnisse mit
nichtgewalttätigen Straftätern zu füllen und opfern unsere Freiheiten." Die
Gründer von Facebook spendeten
<http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Chronik/ChronikContainer/1426409-8/facebook-gr%C3%BCnder-unterst%C3%BCtzen-marihuana-legalisierung.csp>
*im Oktober* fleißig für die Abstimmung in Kalifornien und *im November* schrieb
Pamela Anderson einen Brief an Barack Obama
<http://www.bunte.de/newsline/pamela-anderson-will-drogen-legalisieren_aid_21261.html>,
in der sie die Legalisierung aller Drogen vorschlägt.

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  April - Cannabis Social Clubs

*"Let's Grow Together!" *- In einigen Ländern Europas wie Spanien und Belgien
entstehen derzeit Cannabis Social Clubs. Die Grundidee eines solchen Clubs ist
es, die dort bestehende Entkriminalisierung von z.B. einer Pflanze pro Person
für eine Gruppe Cannabiskonsumenten durch gemeinsamen Anbau zusammenzuführen.
Die Etablierung dieser Idee ist ein steiniger Weg und stellt ein Vorstoßen in
eine juristische Grauzone dar. Der belgische Verein "Trekt Uw Plant" wurde
mehrfach von der Polizei verfolgt, dann aber von den Gerichten immer wieder
freigesprochen
<ttp://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/192-belgien-trekt-uw-plant-freigesprochen>.
*Im April* konnte der Cannabis Social Club dann endlich seine erste Ernte
einfahren
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1295-belgischer-cannabis-social-club-bringt-erste-ernte-ein>.
*Anfang Mai* gründete die Organisation "Ibiza Growers" den ersten Cannabis
Social Club Ibizas
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1297-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-juni-2010#Ibiza>,
laut Berichten auf der Mitgliederversammlung des europäischen Dachverbandes
ENCOD ist dies einer unter 200 in Spanien.

*Mehr zum Thema:* Cannabis Social Clubs - eine Chance für Deutschland?
<http://hanfverband.de/index.php/themen/drogenpolitik-a-legalisierung/971-cannabis-social-clubs-eine-chance-fuer-deutschland>

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  Mai - Politiker fordern Drogenlegalisierung

Die Experten des Schildower Kreises schreiben in ihrem Manifest:
"Drogenprohibition: Gescheitert, schädlich und teuer
<http://www.schildower-kreis.de/manifest/>" und verkünden dies inzwischen auch
auf Yotube <http://www.youtube.com/user/SchildowerKreis>. Damit sind sie nicht
allein. So forderten *im Mai und damit Mitten im Wahlkampf* niederländische
Politiker
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1297-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-juni-2010#Legalisierung>
mehrerer Parteien die Legalisierung sämtlicher Drogen. Im September und November
gesellten sich dann noch der frühere spanische Ministerpräsident Felipe González
<http://www.expatica.com/es/news/spanish-news/spanish-ex-premier-calls-for-legalising-drugs-worldwide_96245.html>,
der Ex-Präsident von Mexiko, Vicente Fox
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1333-newsletter-des-deutschen-hanf-verbandes-september-2010#Lateinamerika>
und Tom Koenigs, Grüner Promi und Vorsitzender des Bundestagsausschusses für
Menschenrechte
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1362-gruener-promi-fordert-legalisierung-aller-drogen>
dazu. Im letzten Jahr
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1144-richter-und-nobelpreistraeger-fuer-legalisierung>
hatte sich der Harward-Professor und Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Miron
ebenfalls für eine umfassende Legalisierung ausgesprochen und die ehemaligen
Präsidenten César Gaviria (Kolumbien), Ernesto Zedillo (Mexiko) und Fernando
Henrique Cardoso (Brasilien) sowie der kalifornische Richter Jim Gray für eine
Cannabislegalisierung.
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  Juni - Wenig Aktivitäten in den Parlamenten

Die Zahl der parlamentarischen Initiativen im Bereich Drogenpolitik ist schnell
aufgelistet. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen das Thema Legalisierung
diskutiert wird, ist Drogenpolitik in Deutschland ein Randthema. Die beiden
größten Fraktionen im Bundestag, die der CDU und der SPD, haben nicht einmal
einen eigenen Sprecher für das Thema. Die zuständige Frau von der FDP meldet
sich eigentlich immer nur zu Wort, wenn es um Einschränkungen des Marktes für
legale Drogen geht. Einzig bei den Grünen und der LINKEN ist ein Interesse am
Thema sichtbar. So stellte die LINKE in Niedersachen eine große Anfrage zu
Cannabispolitik und erhielt *im April* auch endlich eine Antwort
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1296newsletter-des-deutschen-hanf-verband-mai-2010#Anfrage>.
Die LINKE im Bundestag zeigt mit ihrem neuen drogenpolitischen Sprecher Frank
Tempel auch Aktivität im Bereich Cannabis als Medizin
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1354-linke-fragt-wegen-cannabis-als-medizin-nach>.
Die Grünen stellten *im Juni* im Bundestag den Antrag "Gesundheitliche Risiken
des Drogengebrauchs verringern – Drugchecking ermöglichen
<http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_06/2010_206/11.html>" und trieben in
einem breiten Bündnis in Berlin <http://www.drugchecking.de> das Thema
Drugchecking voran.

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  Juli - Ein wenig Entkriminalisierung in NRW & Ausländer raus aus
  holländischen Coffee-Shops

Die neue Landesregierung aus SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen schrieb in
ihren Koalitionsvertrag
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1301-rotgruen-in-nrw-will-weniger-kiffer-verfolgen>
den harmlosen Satz: "Um die Justiz zu entlasten und Gelegenheitskonsumentinnen
und -konsumenten zu entkriminalisieren, werden wir die Eigenbedarfsgrenzen
wieder auf den Stand 2007 anheben." CDU und FDP hatten 2007 die genannte
Verordnung verschärft und die "geringe Menge", bis zu der die Staatsanwaltschaft
in der Regel Verfahren gegen Cannabiskonsumenten einstellen soll, von 10 auf 6
Gramm Haschisch und Marihuana herabgesetzt.
Die Reaktionen
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1324-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-august-2010#NRW>
waren völlig irreführende Medienberichte. So titelte der Focus bei dem Thema
z.B. vollkommen an der Sache vorbei: "NRW - Rot-Grün legalisiert Drogen", obwohl
in diesem Artikel dann von Legalisierung gar keine Rede ist. Die Welt
unterstellt NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) gar eine politische
Perversion der Werte wie Milde und Großzügigkeit und eine gnadenlose Liberalität
(sic!). Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und die LINKE begrüßten den
rot-grünen Schritt zu Entkriminalisierung ausdrücklich, ebenso wie Akzept und
Polizeigewerkschaft
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1344-newsletter-des-deutschen-hanf-verbandes-november-2010#NRW>.
Die Äußerungen der CDU sind nicht der Rede wert, erschreckend waren allerdings
die Äußerungen der FDP-Drogenbeauftragten Dyckmans
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1321-fdp-drogenbeauftrage-fuer-die-kriminalisierung-von-drogenkonsumentinnen>.
Sie sprach sich ausdrücklich für eine Kriminalisierung von Drogenkonsumenten
aus. Die FDP steht im drogenpolitischen Alltag sicherlich nicht für einen
Impulsgeber in Sachen Legalisierung, aber diese Positionierung Dyckmans´ist ein
klarer Rückschritt. Weder Guido Westerwelle als Vorsitzender einer Partei, die
sich in der Vergangenheit zu eine Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten
bekannt hatte, noch die Jungen Liberalen, die klar pro Legalisierung von
Cannabis positioniert sind, widersprachen.

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In den Niederlanden stehen die Zeichen derzeit auf Restriktionen. Einzelne
Städte und die neue Regierung wollen Nicht-Niederländer aus den Coffee-Shops
verbannen
<http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/kein_marihuana_mehr_fuer_auslaender_in_den_niederlanden_1.8421211.html>
und Käufer zu einer Registrierung zwingen
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1297-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-juni-2010#Ausweissystem>.
Für viele Coffeeshops in Touristenstädten und in Grenznähe könnten diese Pläne
das Ende bedeuten
<http://derstandard.at/1289609458458/Niederlande-Erste-Coffeeshops-sollen-geschlossen-werden>.
Mit der Frage, ob die Diskriminierung von Nichtstaatsbürgern zulässig ist,
beschäftigte sich auch schon seit einer Weile der europäische Gerichtshof. Die
Ausführungen des Generalanwalts Yves Bot
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1306-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-juli-2010#Urteil>
*im Juli* deuteten schon eine kifferunfreundliche Entscheidung an, nun kam es
*Mitte Dezember* zu einem Urteil zugunsten der niederländischen Regierung
<http://www.kostenlose-urteile.de/EuGH-Touristen-kann-Besuch-in-niederlaendischen-Coffeeshops-untersagt-werden.news10743.htm>:
Durch das Ziel der Bekämpfung des Drogentourismus sei die Beschränkung des
Verkaufs von Cannabis an Staatsbürger zulässig, und da Cannabis illegal sei,
greifen die sonst üblichen wirtschaftlichen Verkehrsfreiheiten oder das
Diskriminierungsverbot nicht.

Widerstand gegen die Pläne kommt von der kommunalen Ebene. Städte wie Amsterdam
fürchten um ihre Attraktivität für Touristen. Außerdem fürchten die
Verantwortlichen in den Städten eine massive Zunahme des Straßenhandels. Der
Amsterdamer Bürgermeister Eberhard van der Laan sagte: „Sollten die Coffeeshops
für Ausländer gesperrt werden, kriegen wir wieder die Zustände von einst, dann
kehren die Dealer auf die Straßen zurück. Die Coffeeshops haben den Gebrauch
weicher Drogen beherrschbar gemacht.“

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  August - Hanfparade rockt Berlin & Bundesregierung kündigt Cannabis als
  Medizin an

<http://www.hanfparade.de/component/content/article/59-flyer.html>*Anfang
August* zogen unter dem Motto "/Cannabis ist Weltkultur/" 2.000 Menschen vom
Alexanderplatz quer durch Berlin bis zum Reichstag. Insgesamt waren 8
Paradewagen und 16 RednerInnen am Start. Auch wenn es diesmal nicht zu den
befürchteten massiven Vorkontrollen kam, gab es insgesamt 26 Anzeigen, der
größte Teil waren Anzeigen wegen einer "geringen Menge" Cannabis - also im
Grunde genommen nur eine Beschäftigungstherapie für die zuständigen Polizisten
und Staatsanwälte. Bilder und das Presseecho zur Hanfparade 2010 findet ihr auf
der Homepage von Steffen Geyer
<http://usualredant.de/tagesrausch/2010-08-16-hanfparade.html>. Die nächste
Hanfparade ist bereits angemeldet. Sie findet am *6. August 2011* statt und
steht unter dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG ade!“
<http://www.hanfparade.de> - was zu Diskussionen über Substanzismus im
drogenpolitischen Diskurs
<http://blogs.taz.de/drogerie/2010/11/01/substantismus_oder_substanzismus/>
geführt hat.

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Im *Dezember 2009* schlug Gesundheitsminister Rösler in einer nicht-öffentlichen
Sitzung des Gesundheitsausschusses vor
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/449-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-januar-2010>,
den Zugang zu Cannabis als Medizin zu erleichtern. Danach tat sich erst mal
lange nichts mehr - erst im *August* erklärte Ulrike Flach (MdB, FDP) "/Die
Koalitionsfraktionen haben sich auf eine Änderung des Betäubungsmittelrechts
geeinigt. Um cannabishaltige Fertigarzneimittel zulassen und für Patienten
verschreiben zu können, erfolgt eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, die
dafür Sorge trägt, dass in Deutschland cannabishaltige Arzneimittel hergestellt
und als Therapieoption verschrieben werden können./" Die Presse titelte darauf
hin "Haschisch als Medizin: Schwarz-Gelb gibt das Hanf frei", in Wirklichkeit
musste man hier Wahrheit und Dichtung deutlich unterscheiden
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1322-bundesregierung-qlegalisiertq-cannabis-als-medizin-wahrheit-und-dichtung>.
Der Sachverständigenausschuss hat nur die kleinstmögliche Änderung
vorgeschlagen, die für eine Zulassung des neuen Cannabis-Arzneimittels Sativex
nötig ist. Die Arbeitsgemeinschaft "Cannabis als Medizin" (ACM) bezeichnete die
Politik der Bundesregierung als Irreführung. Außerdem wurde die Änderung des
BTMG bis heute nicht beschlossen!

Die LINKE im Bundestag fragte
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1354-linke-fragt-wegen-cannabis-als-medizin-nach>
im *November* nach, die Antwort
<http://www.cannabis-med.org/german/acm-mitteilungen/ww_de_db_cannabis_artikel.php?id=68#1>
ist alles andere als berauschend: Das Recht auf cannabishaltige Schmerzmittel
existiert allenfalls auf dem Papier, der unkomplizierte und kostengünstige Weg
des Eigenanbaus bleibt den Patienten verwehrt. Dr. Franjo Grotenhermen,
Vorsitzender der ACM: "/Es ist davon auszugehen ist, dass die Bundesregierung an
die an der Realität völlig vorbei gehende Antwort der Frage 12 selbst nicht
glaubt, sondern dass diese Antwort ideologisch bedingt ist. Die Bundesregierung
möchte sich nicht eingestehen, dass im Bereich der Therapie mit
Cannabisprodukten in Deutschland eine Zweiklassenmedizin besteht, weil der
Großteil der Patienten sich die Medikamente nicht leisten kann, während dies für
vermögende Patienten kein Problem darstellt./"

*Mehr zum Thema: Das Magazin des Arbeitskreis Cannabis als Medizin
<http://www.cannabis-med.org/german/download/magazin.pdf>
*

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  September - Dreckige Drogen überschwemmen weiter Deutschland

<http://forum.hanfburg.de/fhb/show_big_bild.php?bildli=Grn_08_50_.jpg>*Dreckige
Drogen* überschwemmen weiter Deutschland: Seien es Milzbranderreger in Heroin,
Entwurmungsmittel im Kokain, unterschiedlichste Substanzen und Verunreinigungen
in "Ecstasy" und massenweise “Research Chemicals” als Ersatz für Cannabis und
Partydrogen, sie alle machen den Konsum jeder Droge gefährlicher als notwendig.
Bei Cannabis wird primär "Brix" als Streckmittel genannt, hinzu kommen Sand,
Haarspray und Zucker als verbreitete Streckmittel. Schimmel, Düngerrückstände
sowie Pflanzenschutzmittel runden die Ekelpalette ab. *Im September *überschritt
der DHV-Streckmittelmelder die Marke von 1000 Meldungen
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1334-schon-ueber-1000-streckmittel-meldungen-beim-dhv-eingegangen>,
inzwischen - also nur drei Monate später - sind es ca. 1500! Wie eine
geographische Analyse
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1382-geographische-analyse-der-streckmittelmeldungen>
zeigte: /"Kaum eine Region Deutschlands ist nicht betroffen! Die Berichte aus
den Regionen Ruhrpott, Hessen, Mannheim, Stuttgart, Hamburg, Berlin, München und
Dresden, dass dort mehrheitlich bis fast ausschließlich gestrecktes Gras
angeboten wird, werden durch unsere Analyse weitestgehend bestätigt."/

*Mehr zum Thema: Streckmittel -
<http://hanfverband.de/index.php/themen/streckmittel>*Arten, Erkennungsmerkmale,
Videos und was die Politik dazu sagt
<http://hanfverband.de/index.php/themen/streckmittel>

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  Oktober - Entkriminalisierung in Kalifornien & Repressionen in Deutschland

*Ende August* stimmte die California State Assembly, das kalifornische
Unterhaus, für den Gesetzesvorschlag SB 1449
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1336-kalifornien-entkriminalisierung-jetzt-a-legalisierung-im-november>
von Senator Mark Leno, der eine weitgehende Entkriminalisierung des
Cannabisbesitzes vorsieht. In Kraft trat er allerdings erst am *1. Oktober*, als
der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger das Gesetz unterzeichnete
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1341-kalifornien-schwarzenegger-unterzeichnet-entkriminalisierungsgesetz>.
Mit dem Beginn des Jahres 2011
<http://www.hanfplantage.de/kalifornien-strafen-cannabisbesitz-reduziert-januar-2011-30-12-2010>
wird die Strafe für den Besitz von Marihuana bis zu einer Unze (etwa 28 Gramm)
nur noch wie ein Vergehen behandelt, so ähnlich wie zu schnelles Fahren. Für die
Praxis bedeutet dies nun, dass zwar die mögliche Strafe von maximal 100
US-Dollar bleibt, aber die polizeilichen Maßnahmen wie Verhaftung,
erkennungsdienstliche Behandlung und weiterer bürokratischer Aufwand
unterbleiben. Im Jahr 2009 waren dies 61.164 Fälle, in der Zukunft kann sich der
hoch verschuldete Staat Kalifornien nun die Ausgaben für
Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwälte, Gerichte sowie Pflichtverteidiger für
derartige Fälle sparen.

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Im Glauben einiger Politiker und Menschen ist Deutschland das Land der
entkriminalisierten Kiffer. Die Fälle von Repression und die Urteile, die uns
täglich erreichen, sprechen da eine andere Sprache. Das Hanfjournal berichtete
am *15.10.2010* von der "Aftershow bei der Polizei
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1345-neues-aus-dem-land-der-entkriminalisierten-konsumenten>",
bei der ein als Konsument "bekannter" Bürger an der Grenze zu Tschechien eine
entwürdigende Durchsuchung bis in die Unterhose über sich ergehen lassen musste.
In Fulda durfte sich ein Betroffener nach ersten Verdachtsmomenten ("Er zuckt so
komisch im Gesicht") sich ebenfalls bis unter die Unterhose untersuchen lassen.
Am *26.10.* lesen wir dann "Sonderkommando erschießt bei Razzia in Stahnsdorf
unbeteiligten Labrador
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1353-repressionsmelder-sek-erschiesst-hund-a-haeftlingen-werden-die-weihnachtskekse-gestrichen>"
und in Hessen hat man sich etwas Neues einfallen lassen. Durch eine Änderung des
Landesstrafvollzugsgesetzes wird zum 1.11.2010 der Postversand von Lebensmitteln
an die 5.200 Insassen der hessischen Gefängnisse verboten. Der Zwangsverzicht
der Häftlinge auf Weihnachtskekse der Familie wird lapidar mit dem Willen des
Justizministeriums begründet, eine mögliche Einfuhrquelle für Drogen einzudämmen.

In Neu-Ulm (Bayern) durchsuchten in einer *Oktobernacht* 150 Polizisten eine
Technodisko
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1349-taeglich-neue-meldungen-ueber-repression-gegenueber-konsumenten>.
Hierbei wurden laut Zeitungsbericht "alle 145 Gäste körperlich untersucht" -
sprich nacheinander in einem Nebenraum gebracht und nackt ausgezogen. Die Bilanz
dieser massiven Intervention: Bei 17 Besuchern kleinere Mengen von
Betäubungsmitteln und 2 Personen wurden verdächtigt, mit Drogen gehandelt zu
haben. Kommentar der Polizei, die sich bewusst gewesen sei, dass sie bei dieser
Razzia wohl kaum große Dealer fassen würde, dazu: "Es ging darum, den Leuten
aufzuzeigen, dass sie sich keineswegs in einem rechtsfreien Raum bewegen."
In Bayern bekommen Helden keine Medaille für Zivilcourage
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1370-bayern-keine-medaillen-fuer-kiffende-helden>,
wenn sie kiffen. Und die Politik baut weiter fleißig Grundrechte ab, der
Bundesrat hat einem Gesetzentwurf aus Niedersachsen zugestimmt, der die
Abschaffung des Richtervorbehalts
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1355-polizei-bald-ohne-richterliche-kontrolle>
bei Blutentnahmen im Straßenverkehr fordert. Mehrere Gerichte hatten zuvor die
Praxis, dass Polizisten aufgrund von "Gefahr im Verzug" Blutentnahmen ohne
Richter angeordnet hatten, für rechtswidrig erklärt.

Im Rahmen der Kampagne "*Schluss mit Krimi. Cannabis normal.*"
<http://hanfverband.de/index.php/themen/drogenpolitik-a-legalisierung/1330-schluss-mit-krimi-cannabis-normal>
dokumentiert der DHV Fälle staatlicher Verfolgung von Cannabiskonsumenten und
Hanffreunden
<http://hanfverband.de/index.php/themen/drogenpolitik-a-legalisierung/1348-videos-von-repressionsfaellen>.

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  November - Scheitern der Volksabstimmung über Legalisierung in Kalifornien &
  Evidenz in der Drogenpolitik

*Ende März* reichte die kalifornische Initiative «Tax Cannabis 2010» 694.248
Unterschriften für eine Volksabstimmung über eine umfassende Legalisierung von
Cannabis ein
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1059-volksentscheid-tax-cannabis-2010-im-november>
- 60% mehr als nötig gewesen wären. Der Vorschlag sieht den völlig straffreien
Besitz von maximal einer Unze (ca. 28 Gramm) Cannabis sowie den legalen Anbau
zur Eigenversorgung auf einer Fläche von 1,5 x 1,5 Metern vor. Die Städte und
Kreise dürften Richtlinien erlassen, die den Anbau, Handel und Verkauf von
Cannabis regeln. Die Abstimmung lief dann offiziell als "Proposition 19".
Im Vorfeld der möglichen Legalisierung
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1336-kalifornien-entkriminalisierung-jetzt-a-legalisierung-im-november>
stimmte zudem *Ende August *die California State Assembly bereits für eine
weitgehende Entkriminalisierung, siehe Oktober - Entkriminalisierung in
Kalifornien
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1397-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-jahresrueckblick-2010#Oktober>.
In Kalifornien gab es eine breite Legalisierungsdebatte und einen harten
Wahlkampf zwischen den Befürwortern einer Legalisierung und deren Gegnern
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1337-newsletter-des-deutschen-hanf-verbandes-oktober-2010#Kalifornien>,
die Meinungsumfragen sagten ein Kopf-an-Kopf Rennen voraus. Bierbrauer spendeten
fleißig gegen die Legalisierung, Polizisten und Richter äußerten sich in alle
Richtungen. Das Bündnis für die Prop 19 umfasste verschiedene
Bürgerrechtsorganisationen, die Dienstleistungsgewerkschaft Service Employees
International Union California, die größte und machtvollste Gewerkschaft in
Kalifornien mit insgesamt 700.000 Mitgliedern sowie Vertreter der
Cannabis-als-Medizin-Industrie wie den Unternehmer Richard Lee.
Zudem gab der Generalstaatsanwalt als Vertreter der US-Bundesregierung bekannt,
dass, falls die Wähler Cannabis in Kalifornien legalisieren würden, das
bundesstaatliche Verbot von Cannabis energisch durchgesetzt werden würde.
Faktisch wird die DEA als Bundesbehörde alleine kaum die Kapazitäten haben,
gegen die breite Masse der kiffenden Bevölkerung vorzugehen.
Am Ende scheiterte die Proposition 19
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1357-kalifornien-legalisierung-scheitert-knapp>
am *2. November 2010* mit 46% Ja-Stimmen zu 53% Nein-Stimmen knapp. Das Fazit
von Ethan Nadelmann, einer der führenden Köpfe der US-amerikanischen
Drogenreformbewegung lautet: "/Prop. 19 hat den Diskurs rund um die
Cannabispolitik beflügelt und legitimiert, wie nichts jemals zuvor [...] Dies
ist das erste Mal, dass gewählte Politiker, Gewerkschaften und
Bürgerrechtsorganisationen zusammen eine Cannabislegalisierungsmaßnahme
befürworten. Die Debatte geht nun weniger darum, ob man Cannabis legalisieren
sollte, sondern eher um das Wie./"

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David Nutt, ehemaliger oberster Drogenberater der britischen Regierung und
Professor for Neuropsychopharmakologie am Imperial College in London/Evidenz
(lat. evidentia ‚Augenscheinlichkeit‘) bezeichnet u.a. das argumentative Gewicht
von Aussagen, die durch wissenschaftliche Ergebnisse untermauert sind/
(Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz_%28Begriffskl%C3%A4rung%29>).
Die Drogenpolitik ist allerdings ein weitgehend evidenzfreies Politikfeld. Hier
kommen wissenschaftliche Erkenntnisse wenn überhaupt erst sehr verspätet an und
sind im Allgemeinen auch eher unbeliebt, denken sie sich doch nur selten mit den
Mythen, auf denen die Prohibitionspolitik aufgebaut ist.

Wie kaum ein anderer durfte Prof. David Nutt, der ehemalige oberste
Drogenberater der britischen Regierung, spüren, welche Aversionen die Politik
gegen wissenschaftliche Fakten hat. *Ende 2009* wurde er für seine kritischen,
aber fundierten Aussagen von seinem Amt enthoben
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/201-grossbritannien-wissenschaftliche-fakten-in-der-drogenpolitik-unerwuenscht>.
Nutt blieb unbequem. Er gründete mit einigen Kollegen das Independent Scientific
Committee on Drugs (ISCD) und sorgte weiter für Wirbel. In einer neuen Studie
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1359-neue-studie-zur-gefaehrlichkeit-von-drogen-erschienen>
kamen die Wissenschaftler im *November* zu dem Schluss: "Alkohol ist die
schädlichste Droge, noch vor Crack und Heroin".

Die Einstiegsdrogentheorie ist leider weiterhin verbreitet, auch wenn Belege für
sie unauffindbar sind
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/402-newsletter-des-deutschen-hanf-verband-februar-2010>.
Sei es bei Maria Eichhorn (CSU)
<http://www.cducsu.de/Titel__pressemitteilung_keine_legalisierung_von_cannabis/TabID__6/SubTabID__7/InhaltTypID__1/InhaltID__12153/Inhalte.aspx>
("Besorgniserregend ist auch der mittlerweile wissenschaftlich erbrachte
Nachweis, dass Cannabis Einstiegsdroge für den späteren Konsum härterer Drogen
ist.") oder Apotheken-Umschau
<http://www.apotheken-umschau.de/Arzneimittel/Cannabis-Rauschgift-auf-Rezept-A090827VOVAR121841.html>
("Der Wirkstoff ist gefährliche Einstiegsdroge und Medikament zugleich.") - sie
argumentieren alle im faktenfreien Raum - obgleich selbst drugcom.de
<http://www.drugcom.de/bot_topthema_sub-98.html>, ein Projekt der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), also der offiziellen Präventionsbehörde
des Bundesgesundheitsministeriums, verkündet: "Zusammenfassend lässt sich
festhalten: Der Weg in den Drogengebrauch und seine mögliche
Verhaltensverfestigung ist durch komplexe Ursachen und Verläufe charakterisiert.
Dabei ist die Substanz Cannabis nur ein Faktor von vielen und auch angesichts
aktueller Studienergebnisse ganz sicher nicht die Einstiegsdroge."

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  Dezember - Ein weiteres Jahr Drogenkrieg

Ein weiteres Jahr mit zahlreichen Drogenkriegen geht zu Ende. In Mexiko sterben
Tausende Menschen, in Afghanistan führt unsere verfehlte Drogenpolitik weiterhin
dazu, dass sich Taliban und Warlords bereichern können, in Brasilien führt der
Staat den Drogenkrieg
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/newsletter/1379-newsletter-des-deutschen-hanf-verbandes-dezember-2010#Rio>
in den eigenen Städten und weltweit ist derKrieg gegen Drogen ein Krieg gegen
Menschen
<http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1383-krieg-gegen-drogen-ein-krieg->.

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Dhv-info Mailingliste
JPBerlin - Politischer Provider
Dhv-info@listen.jpberlin.de
https://listen.jpberlin.de/mailman/listinfo/dhv-info


Mit freundlichen Grüßen

Ralf Gloerfeld
-- 
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Ralf Gloerfeld 
Piratenpartei Deutschland 
Landesverband Nordrhein Westfalen 
2.Vorsitzender 

Mobil: +491703264312 
Piratenpartei Deutschland 
Landesverband Nordrhein Westfalen 
Postfach 103041 
44030 Dortmund



  • [Bergisches Land] Fwd: [Dhv-info] Newsletter des Deutschen Hanf Verband: Jahresrückblick 2010, Ralf Gloerfeld, 06.01.2011

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