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ag-waffenrecht - [Ag-waffenrecht] Bericht N24 - Roman Grafe

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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[Ag-waffenrecht] Bericht N24 - Roman Grafe


Chronologisch Thread 
  • From: "charly.strolchi AT t-online.de" <charly.strolchi AT t-online.de>
  • To: Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-waffenrecht] Bericht N24 - Roman Grafe
  • Date: Sat, 28 Nov 2015 08:12:04 +0100 (MET)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Guten Morgen!

 

Nachdem ich gestern schon einen kurzen Bericht bei Antenne Bayern, einem Radiosender, gehört hatte, habe ich jetzt diesen Artikel bei N24 gelesen. Tolle Recherche, Pfefferspray gleich mal als chemischen Kampfstoff einstufen, angeblich keine Auswirkungen der Flüchtlinge im Verbund mit Kriminalität für deutsche Bürger, dass das Nationale Waffenregister erst 2017 fertig befüllt sein soll ist auch unbekannt, und auch Roman Grafe durfte wieder mitreden.

 

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/7684256/veraengstigte-deutsche-greifen-zur-waffe.html

 

In Deutschland geht die Angst um, darauf deutet ein Boom bei den Waffenverkäufen hin. Rationale Gründe gibt es dafür nicht. Die Polizei sieht einen gefährlichen Trend.

Beim Shoot-Club in Leipzig geht nur der Anrufbeantworter dran. Wegen eines "aktuell untypisch hohen Bestellaufkommens", so informiert eine Stimme, werden Bestellungen nur noch schriftlich entgegengenommen. Auch bei Freie-Waffen.com im baden-württembergischen Nattheim klingelt das Telefon durch. Der Online-Händler hat stattdessen eine automatische Mail-Antwort geschaltet: Aufgrund eines "zur Zeit sehr ungewöhnlich hohen Bestellaufkommens" sei man vollauf damit beschäftigt, die Ware zu versenden. Das gleiche Bild zeigt sich auch bei anderen Waffenläden im Land. Zu viel Kundschaft, keine Zeit zum Telefonieren. Was ist da los?.........

Es herrscht kein Krieg. Es gibt nicht einmal einen statistisch evidenten Anstieg der Gewaltkriminalität. Und doch scheint zumindest ein Teil der Bevölkerung einen Anlass zur privaten Aufrüstung zu sehen. Die zentrale Kaufmotivation, das räumt Meinhard ein, ist ein Gefühl. "Es geht hier um Angst. Die Leute fragen sich: Bin ich noch sicher? Nach den Anschlägen von Paris hat das noch mal zugenommen." Bei den Kauforgien in den Waffengeschäften handelt es sich also, hier passt das Wort, um Panikkäufe.

"Es mehren sich Pressemeldungen über Einbrüche und Überfälle. Das macht den Leuten Angst", sagt Helmut Kremser, Inhaber eines Jagdhauses im niedersächsischen Stade. Er rate seinen Kunden, im Fall der Fälle am besten einfach das Weite zu suchen. Dennoch verzeichnet er in diesem Jahr einen "auf jeden Fall zweistellig" gewachsenen Umsatz mit Selbstverteidigungsmitteln aller Art.

Abwehrsprays seien sehr gefragt. Auch Geräte mit Schrillalarm seien ein wirksames Mittel zur Abwehr. Zu Kremsers meistverkauften Artikeln zählt ein CS-Gas-Spray von Klever, 40 Milliliter für zehn Euro. Bei der Käufergruppe handle es sich zu 90 Prozent um Frauen. Oder um Männer, die das Spray für ihre Frauen zu kaufen behaupten. "Viele schlafen einfach besser, wenn sie ein Abwehrspray neben dem Bett haben."

Das Reizgas auf dem Nachttischschränkchen. Eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung. Schließlich handelt es sich auch bei den legalen Abwehrsprays um gefährliche Distanzwaffen. Der Einsatz von Pfefferspray zum Beispiel ist selbst Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz nach dem Genfer Protokoll verboten; er fällt unter das Verbot von chemischen und bakteriellen Waffen.

In vielen Ländern ist die Abgabe an Privatpersonen grundsätzlich verboten. Auch in Deutschland darf Pfefferspray nur zur Abwehr gefährlicher Tiere eingesetzt werden. Was also will Oma Erna mit einem chemischen Kampfstoff? Und warum ausgerechnet in diesem Jahr?.............

Reibereien ereignen sich fast ausschließlich innerhalb der Einrichtungen. Obwohl Flüchtlinge unter wesentlich intensiverer Beobachtung stehen, tendiert die Zahl der festgestellten Straftaten gegen die einheimische Bevölkerung gegen null. Doch Fakten scheinen ein schwaches Mittel gegen Furcht.

Die private Aufrüstung beschränkt sich nicht auf Verteidigungssprays und Schreckschusspistolen. Offenbar legen sich immer mehr Menschen auch scharfe Waffen zu. Wie das Bundesverwaltungsamt auf Anfrage der "Welt" mitteilt, sind Stand Oktober dieses Jahres 5,79 Millionen legale Waffen im Besitz von Privatpersonen und Vereinen im Nationalen Waffenregister gespeichert.

Damit stieg die Zahl der Privatballermänner seit Einführung des Registers Anfang 2013 in nicht einmal drei Jahren um 290.000. Auch die Zahl der Waffenbesitzer nahm von 1,4 auf 1,54 Millionen zu. Obwohl die Bevölkerung schrumpft, haben immer mehr Deutsche eine scharfe Waffe. Liegt das wirklich nur daran, dass immer mehr Menschen den Schießsport und die Jagd für sich entdecken?................

Das Problem mit den Waffen in Privatbesitz ist der Moment, wenn sie zum Einsatz kommen. "Seit 1991 wurden nachweislich mindestens 160 Menschen mit Waffen von Sportschützen getötet", sagt Roman Grafe von der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen". Eine andere Organisation erfasse die ebenfalls hohe Zahl von Tötungen durch Jagdwaffen.

"Anders als oft dargestellt, ist es mitnichten ein Kinderspiel, sich ohne Kontakte ins Milieu eine Waffe auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen", sagt er. Der einfachste Weg zu einer scharfen Waffe sei der Beitritt zu einem Schießsportverein, durch die Mitglieder nach einem Jahr und einer eher oberflächlichen Zuverlässigkeitsprüfung das Recht erwerben könnten, eine Schusswaffe zu besitzen. "Das sind oft auch ganz nette Leute, die ein Grundstück am Waldrand und Angst vor Einbrechern haben", sagt Grafe. "Doch wenn dann die Ehefrau fremdgeht oder jemand seinen Job verliert, kann diese Waffe plötzlich zu einer Gefahr werden."

Dass der Run auf die Waffenläden und die Verschärfung der Flüchtlingskrise mehr als nur eine zeitliche Koinzidenz verbinden könnte, will der Waffenfachhandel weder bestätigen noch dementieren. "Wir sehen keine Anhaltspunkte dafür, dass die gestiegene Nachfrage mit der Flüchtlingssituation in Zusammenhang stehen könnte", behauptet VDB-Sprecher Meinhard, dessen Verband seine Mitglieder vorsorglich auf entsprechende Presseanfragen vorbereitet hat......

 

Ich werde mir jedenfalls einen faktenreichen Brief sowohl an Herrn Grafe als auch an die genannten Verfasser überlegen.

 

Beste Grüße

Uwe Weber



  • [Ag-waffenrecht] Bericht N24 - Roman Grafe, charly.strolchi AT t-online.de, 28.11.2015

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