ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht
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- From: "charly.strolchi AT t-online.de" <charly.strolchi AT t-online.de>
- To: "Waffenrecht" <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)
- Date: Thu, 28 May 2015 19:30:03 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
- List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
Hallo!
Endlich hat es mal jemand untersucht. Kennen wir das nicht alle, vom legalen Waffenbesitz und der Gefährlichkeit von diversen Kalibern, von Missbräuchen legaler Waffenbesitzer, aus Statistiken von Toten durch Waffenbesitz etc. Lässt sich aber auch auf alles andere anwenden, globale Erwärmung, Zustimmung zur Homo-Ehe etc. etc.
Gruß Uwe Weber
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/6699128/wie-mit-zahlenspielen-getrickst-wird.html
Ob Medizin, Politik oder Wirtschaft: Statistiken beherrschen die Argumentationsketten von Meinungsbildnern. Doch die präsentierten Fakten, halten einer genauen Prüfung selten stand.
"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." Dass diesem Spruch viel Wahrheit innewohnt, zeigen drei deutsche Forscher seit gut zwei Jahren mit ihrer " Unstatistik des Monats". "Vor allem wenn es um viel Geld geht, ist die Versuchung zu schummeln groß", sagt der Ökonom Thomas Bauer, Vizepräsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung ( RWI) in Essen.
Zusammen mit dem Berliner Psychologen Gerd Gigerenzer und dem Dortmunder Statistiker Walter Krämer veröffentlicht er die monatlichen Kommentare zu Statistiken, Umfragen oder Zahlenangaben, die der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Jüngst setzte sich das Trio mit einer Armutsstudie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes auseinander. Demnach liegt die Armutsquote bei 15,5 Prozent aller Bundesbürger – definiert als die Menschen, die pro Monat weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben......."Erheblich zugenommen hat zudem die Zahl der Umfragen, damit allerdings nicht unbedingt auch deren Qualität." Obwohl es im täglichen Leben so präsent sei, werde auf das Thema Statistik in Schule und Ausbildung kaum eingegangen.
"Wir werden mit Daten überflutet, können aber mit den damit verbundenen Unsicherheiten gar nicht umgehen", kritisiert Bauer. "Schon das Prozentrechnen besser zu beherrschen, könnte viel Unheil vermeiden helfen." Dies gelte etwa bei der Einordnung medizinischer Ergebnisse oder der Kreditberechnung beim Hauskauf.
Einer der beliebtesten Tricks bei Statistiken sei es, mit relativen und absoluten Risiken zu spielen, schreiben die drei Experten in ihrem Buch "Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet". "Damit lassen sich kleine, unscheinbare Effekte in große, spektakuläre Nachrichten verwandeln."
Doppelt so viele Haiangriffe zum Beispiel höre sich weit spektakulärer an als zwölf Tote nach sechs im Jahr zuvor. "Relative Risiken können viel Staub aufwirbeln und uns Angst machen. Absolute Risiken hingegen helfen, das wirkliche Ausmaß der Gefahr zu verstehen."
...........Genutzt werde das zum Beispiel gern, um bestimmte Gesundheitsgefahren größer wirken zu lassen, sagt Koch. Menschen würden so manipuliert, bestimmte Dinge zu tun. "Untersuchungen zeigen, dass Patienten anders entscheiden, wenn sie nur die relativen Angaben kennen."............
Eine weitere Möglichkeit der Manipulation sei, nicht sauber zwischen kausalem Nachweis und statistischer Korrelation zu trennen, erklärt Koch. Oft werde in Beobachtungsstudien rückwirkend geguckt, ob sich Zusammenhänge erkennen lassen. "Die Aussagekraft dessen wird sehr oft überschätzt." Beweisende Studien aber seien weit langwieriger und anspruchsvoller – und würden deshalb weit seltener initiiert.
Das nicht sauber zwischen Korrelation und Kausalität, also der Gleichzeitigkeit beobachteter Phänomene und einer Ursache-Wirkung-Beziehung, getrennt werde, sei ein großes Problem, betont auch Bauer.
"Das spielt gerade mit dem Big-Data-Hype eine immer größere Rolle." In großen Datensätzen mit vielen Faktoren finde sich leicht irgendwo eine zufällige Korrelation. "Das bedeutet aber nicht, dass da auch ein kausaler Zusammenhang besteht."
Ein im Buch vorgestelltes Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn Regionen mit vielen Störchen viele Geburten melden und solche mit wenig Nestern nur wenige, gibt es eine deutliche Korrelation beider Datenreihen. "Aber wer würde das als Beweis betrachten, dass der Storch viele Kinder bringt?"..........
Das Herumreiten auf dem Signifikanzbegriff sei bei Veröffentlichungen geradezu ein Warnsignal, dass in Wahrheit nichts Signifikantes gefunden wurde. Es sei allerdings sehr schwer, von der statistischen Signifikanz als vermeintlichem Qualitätsmerkmal wegzukommen, erläutert Bauer. "Herausgeber veröffentlichen fast nur noch solche Ergebnisse, weil sie Sicherheit suggerieren."
Die Experten raten dazu, Statistiken stärker zu hinterfragen und sich immer auch klarzumachen, wer mit dem Ergebnis welches Ziel erreichen wolle.
Prinzipiell gilt Bauer zufolge: "Wir fürchten uns viel zu sehr vor vergleichsweise harmlosen Risiken – etwa, wenn es mal wieder um Dioxin-Eier geht. Langfristige Risikofaktoren wie Rauchen, Trinken oder ungesunde Ernährungen hingegen machen uns weit weniger Sorgen, als von den Folgen her angebracht wäre."
- [Ag-waffenrecht] (kein Betreff), charly.strolchi AT t-online.de, 14.05.2015
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- [Ag-waffenrecht] (kein Betreff), charly.strolchi AT t-online.de, 28.05.2015
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