[Ag-waffenrecht] Lagebild u. a.

["charly.strolchi AT t-online.de" <charly.strolchi AT t-online.de>]

Guten Morgen!

Hier mal ein Überblick der Entwicklung, wie bereits gestern in der Mail 
angesprochen kam es zu einem Fehler in der Übermittlung der Daten, das 
Lagebild ist jetzt vollständig einsehbar und Verschlusssache - bis zur 
Veröffentlichung, von der ich ausgehe wenn ich mir die Aktivitäten der 
letzten Jahre ansehe.

Im Überblick:
- Veröffentlicht Juni 2014 als Lagebild 2013, damit dürfte gesichert sein 
dass es zeitgleich mit der PKS Bund bereitliegt. 2013 wurde das Lagebild 2012 
erst im Oktober für Berechtigte zugänglich gemacht, obwohl Politiker bereits 
die Prozentdaten in Diskussionen weit vor diesem Zeitpunkt verwendeten
- Erneuter Rückgang der Verstöße, damit seit 2009 ein kontinuierlicher 
Rückgang
- Verstöße Kriegswaffenkontrollgesetz spielen eine untergeordnete Rolle, auch 
hier ein erneuter Rückgang
- Rückgang der Delikte unter Verwendung von Schusswaffen - wobei der Part 
"mit Schusswaffe gedroht" durchaus auch Gegenstände enthalten kann die keine 
Schusswaffe sind, da die subjektive Bedrohung des Opfers maßgeblich ist
- Anteile von freien Waffen/erlaubnispflichtigen Waffen in den 
Sicherstellungen wieder in Prozentzahlen
- Missbräuchlich verwendete legale Waffen mittlerer einstelliger Bereich - 
hier lag der Übermittlungsfehler -
- NWR wichtiges Hilfsmittel
- Gefährdungspotenzial aus Waffenkriminalität als gering zu bewerten

Folgendes wurde auf der langen Sitzung, in deren Verlauf es zu o. g. Fehler 
kam, ebenfalls angesprochen:
1) Es macht Sorge dass die Formel "jede illegale Waffe war einmal eine legale 
Waffe" immer mehr Anhänger findet, Fakten werden nicht berücksichtigt. 
Scheinbar geht man jetzt einen Schritt weiter und ist der Ansicht dass beim 
Part illegale Einfuhr die fragliche Waffe als legale Waffe betrachtet werden 
müsste da sie ja im Ursprungsland legal war. Hier ist ein besonderes 
Augenmerk angebracht, denn allein schon die Prozentangabe der missbräuchlich 
verwendeten Waffen lt. Lagebild bei falscher Verwendung im Vergleich mit der 
Gesamtzahl der in legaler Hand befindlicher Waffen lt. Veröffentlichung 
derselben suggeriert dem unbedarften Bürger ein gewaltiges 
Missbrauchspotenzial. Hier die o. g. Fälle bei "legal" einzureihen verzerrt 
die Statistik, macht aber im Hinblick auf die falsche Verwendung durchaus 
Sinn.
2) Die Fehler im NWR sind keineswegs, wie man der Berichterstattung des DWJ 
bzgl. dieses Themas in Form eines Interviews entnehmen konnte, gelöst. Die 
von der GdP erhobenen Vorwürfe haben nach wie vor Bestand und haben sich in 
verschiedenen Teilbereichen noch verschlimmert. Der veröffentlichte Artikel 
der GdP ist nach wie vor aktuell.
3) Äußerungen von Politikern anlässlich der IWA bzgl. biometrischen 
Sicherungen sowie der Weiterentwicklung von WaffG und NWR sollten ebenfalls 
beobachtet werden. Fakten und Ausarbeitungen zu diesem Thema sind ja 
vorhanden.

Beste Grüße
Uwe Weber